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Zdenko von Forster zu Philippsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:Eisenbahnminister Forster Philippsberg r unten.JPG
Eisenbahnminister Forster zu Philippsberg rechts vorne

Zdenko Johann Emanuel Ernst Freiherr von Forster zu Philippsberg (* 09. Juni 1860 in Prag , + 15. Januar 1922 in Wien) war ein österreichischer Politiker. Er erwarb sich Verdienste um das Böhmische und Österreichische Eisenbahnwesen, um das Forstwesen und war erfolgreicher Brauereibesitzer.

Leben

Forster war der Sohn des Abgeordneten Michael von Forster zu Philippsberg, Mitglied einer im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet lebenden Familie, die von Forstgütern und Brauereien lebte. Das Interesse Forsters für das Eisenbahnwesen wurde als Kind von seinem Vater gefördert, indem er ihn auf seinen ausgedehnten Reisen mitnahm. Er war mit seinen Eltern nach Paris und London mit der Eisenbahn gereist und davon fasziniert. Zudem lernte er als Kind fließend Englisch zu sprechen.

Nach einem Jusstudium in Prag und weiteren Studien in Wien und London, in denen er sich Kenntnisse über das Eisenbahnwesen erwarb, begann er im südböhmischen Raum Eisenbahnlinien zu planen und in Betrieb zu nehmen. Dabei kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Fürst Schwarzenberg und Graf Cernin. Er war Mitgründer der Böhmische Westbahn im Jahr 1879, die von Furth im Walde über Pilzen nach Prag führte. Die Bahnstrecke wurde 1894 verstaatlicht und ist im Streckenverlauf bis heute erhalten.

Schon 1881 wurde er zum K.u.K. Geheimrat ernannt, seine berufliche Laufbahn gipfelte im Amt des K.u.K. Reichsbahnministers, das er in drei verschiedenen Ministerräten, zuletzt im Ministerrat Clam-Martinic innehatte. Während seiner Amtzeit erfuhr das böhmische Eisenbahnwesen sowohl im Reichseisenbahnbau als auch im Bau privater Bahnstrecken einen großen Aufschwung. Noch im hohen Alter war er im Eisenbahnwesen tätig und plante eine private Eisenbahnstrecke für Holztransporte seiner eigenen Ländereien. Die Strecke sollte über Mader nach Winterberg führen, wurde aber nicht vollendet. Die Bahnkörper der ausgeführten Bahnstrecke sind teilweise heute noch erkennbar.

Zdenko Forster zu Philippsberg war verheiratet mit Marianne Freiin von Ferstel (*26.April.1869, + 13. Juli 1935), die Heirat erfolgte am 19. Juli 1890 auf Schloß Kojschitz. Der Ehe entstammen zwei Söhne: Michael Johann (*1892) und Anton Emanuel (*1894). Er ist der Erbauer des Schlosses Kojschitz bei Schüttenhofen in Böhmen, das nach den Plänen seines Schwiegervaters Heinrich von Ferstel errichtet wurde.

Schloß Kojschitz

. Er ist begraben auf Schloß Kojschitz (Kojšice) bei Schüttenhofen in Böhmen.


Literatur

  • Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Seite 302,Band 3, 1861 in Leipzig.

Regier. Blatt des Königreich Bayerns 1823, Nummer 16. von Hellbach Seite 373. Und WB des KGR Bayern, X 32,

  • Von Hefner, Bayerischer Adel, Tabelle S 7 und 77.
  • Zdenko von Forster zu Philippsburg: Das Böhmische Eisenbahnwesen im 20 Jhd. Wien, Prag 1910.
  • Zdenko von Forster zu Philippsberg: Tagebuchaufzeichnungen der Jahre 1883 bis 1918. Privatbesitz.