Hamburg-Wellingsbüttel
Lage des Stadtteils
Wellingsbüttel |
Lage des Bezirks
Wandsbek |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Wandsbek |
Fläche: | 4,1 km² |
Einwohner: | 9.516 (2004) |
Bevölkerungsdichte: | 2.337 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 040 |
Geografische Lage: | 53° 38′ 28″ n. Br. 10° 4′ 47" ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HH
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Wellingsbüttel ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Wandsbek. Wellingsbüttel gehört zusammen mit Poppenbüttel, Sasel und Hummelsbüttel zum Ortsamtsbereich Alstertal.
Geschichte
Wellingsbüttel, erstmals 1296 urkundlich erwähnt, befand sich seit 1412 im Besitz der Bremer Erzbischöfe, die es vornehmlich an Hamburger Domherren verpfändeten. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 gelangte das Gut an Schweden. Unter Königin Christine wurde Wellingsbüttel 1649 vererblicher Besitz des Juristen Reinking, letzter Kanzler der Bremer Erzbischöfe.

1673 erwarb die Familie v. Kurtzrock das Gut. Die v. Kurtzrocks lenkten die Geschicke des Gutes bis 1806. Um 1750 ließ Maximilian Günther v. Kurtzrock, Minister des Niedersächsischen Kreises und Oberpostmeister zu Hamburg, das Herrenhaus in Wellingsbüttel errichten. 1757 schuf Georg Greggenhofer für ihn das Torhaus. Nach Streit mit Dänemark ließ der dänische Kronprinz 1806 das Gut besetzen, so dass der Gutsherr Clemens August v. Kurtzrock es an Dänemark verkaufen musste.
1810 belehnte der dänische König seinen Verwandten Herzog Friedrich Carl Ludwig von Holstein-Beck mit dem Gut und erhob das Gut zum Kanzleigut, wodurch es der königlichen Kanzlei direkt unterstellt war.
Nachdem zunächst der Hamburger Kaufmann Hercules Roß das Gut von Dänemark erworben hatte, ging es 1846 in den Besitz von Johann Christian Jauch jun. (1802-1880) Carl Jauch (1828-1880) über. Die Jauchs waren Großbürger zu Hamburg. Unter den Jauchs erlebte das Gut seine Blütezeit. Die Landwirtschaft trat in den Hintergrund, das Gut wurde Schauplatz ausgedehnter Jagden und gesellschaftlicher Ereignisse. Durch Zukauf zahlreicher Landstellen der verarmenden Landbevölkerung brachten die Jauchs das Gut zu seiner größten Ausdehnung.
1888 erwarb die Bankierswitwe Behrens das Gut von den Erben des Carl Jauch (1828-1888), baute das Herrenhaus um, starb aber bereits 1891. Neuer Besitzer wurde der Hamburger Kaufmann Otto Jonathan Hübbe, der es 1910 in die Alsterthal-Terrain-Gesellschaft m.b.H. einbrachte, die 1912 in der Alsterthal-Terrain-Actien-Gesellschaft (ATAG) aufging. Die ATAG parzellierte das Gut für den Eigenheimbau. 1973 verschwanden die letzten landwirtschaftlichen Flächen und Wellingsbüttel verstädterte endgültig.
Siehe auch: Herrenhaus Wellingsbüttel, Alstertalmuseum, -büttel

Politik
Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Wellingsbüttel zum Wahlkreis Alstertal-Walddörfer.
Bildung
- Peter-Petersen-Gesamtschule
- Strenge-Schule (Grundschule)
Sport
- TSC Wellingsbüttel v. 1937 (Sportplatz am Pfeilshof, Waldingstr. 91)
- Klipper THC (Eckerkamp 40)
- Der Club an der Alster (Am Pfeilshof 20)
Literatur
- Fiege, Hartwig: Geschichte Wellingsbüttels - Vom holsteinischen Dorf und Gut zum hamburgischen Stadtteil, Neumünster 1982 ISBN 3-529-02668-9
- Rackowitz, Dorothee, und Caspar von Baudissin: 700 Jahre Wellingsbüttel 1296-1996,Hamburg 1993 ISBN 3-925-80006-9
Weblinks
region-Parameter fehltKoordinaten: 53° 38′ N, 10° 5′ O