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Adelheid Schulz

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Adelheid Schulz (* 31. März 1955 in Lörrach) ist ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion.

Anfang der 1970er Jahre zog Schulz mit Günter Sonnenberg, Christian Klar und Knut Folkerts – die alle später als RAF-Terroristen verurteilt wurden – in eine Wohngemeinschaft in Karlsruhe.[1]

Im Juli 1977 mietete Schulz unter falschem Namen eine Hochhauswohnung in Nähe des Anwesens von Jürgen Ponto. Die Villa des Vorstandssprechers der Dresdner Bank AG wurde von dort aus observiert.

Bei der Schleyer-Entführung im Herbst 1977 war Schulz an der Planung beteiligt. Während des Überfalls auf Schleyer und seine Begleiter war sie Teil der Telefonkette, welche den Weg der Fahrzeuge an die vier Schützen meldete.[2]

Am 1. November 1978 lieferte sie sich auf der Nieuwstraat im niederländischen Grenzort Kerkrade, zusammen mit Rolf Heißler, eine Schießerei mit vier niederländischen Zollbeamten. Bei dem Schusswechsel wurden zwei Beamte getötet.

Zusammen mit Brigitte Mohnhaupt wurde Schulz am 11. November 1982 in einem Waldstück bei Heusenstamm (Landkreis Offenbach) verhaftet. Drei Jahre später wurde sie, unter anderem wegen Mordes an Ponto und Schleyer, zu dreimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. 1994 folgte eine weitere Mordanklage im Zusammenhang mit der Schießerei an der niederländischen Grenze, die sich nun durch Aussagen der in der ehemaligen DDR enttarnten RAF-Terroristen mit Schulz in Verbindung bringen ließ.

Nach 16 Jahren Haft wurde Adelheid Schulz, mit Rücksicht auf ihren schlechten Gesundheitszustand, im Oktober 1998 vorläufig aus der Haft entlassen und schließlich am 26. Februar 2002 durch Bundespräsident Johannes Rau begnadigt.[3]

Quellen

  1. Hamburger Abendblatt vom 12. Februar 2007: Klar weiter in Haft
  2. Beschreibung des Überfalls bei jf-archiv.de
  3. Pressemeldung zur Begnadigung