Ruth Drexel
Ruth Drexel (* 14. Juli 1930 in Vilshofen, Niederbayern) ist eine bayerische Volksschauspielerin, Regisseurin und Leiterin der Tiroler Volksschauspiele in Telfs.
Ausbildung und Theater
Ruth Drexel wuchs in Trostberg an der Alz im Chiemgau auf. Ausgebildet an der Otto-Falckenberg-Schule in München erhielt sie schon bald ein erstes Engagement an den Münchner Kammerspielen. Die renommierte Theaterschauspielerin gehörte 1957/1958 dem berühmten Berliner Ensemble von Bertolt Brecht an. Weitere Stationen waren die Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin, die Wuppertaler Bühnen, das Staatstheater Stuttgart, das Staatstheater Darmstadt, das Düsseldorfer Schauspielhaus und ab 1976 das Bayerische Staatsschauspiel.
Fernsehen und Film
1949 trat sie erstmals im Film auf (Heimliches Rendezvous). 1954 spielte sie die Titelrolle in der TV-Verfilmung von Ludwig Thomas Magdalena. 1974 spielte sie in der Vorabendserie Münchner Geschichten von Helmut Dietl die Rolle der Wirtin Ruth Hillermeier, Mutter von Susi, der Freundin der zentralen Figur Karl „Tscharlie“ Häusler (Günther Maria Halmer). 1983 war sie als Lisi Schleibinger die Ex-Frau von Franz Münchinger (Helmut Fischer) in Monaco Franze zu sehen. 1986 spielte sie die „Weißwurst-Paula“ in Franz Xaver Bogners Kultserie Zur Freiheit. In der Serie Irgendwie und Sowieso spielt sie die Bürgermeisterin.
Größte Erfolge
Seit 1995 wirkt sie als Resi Berghammer in der Sat.1- und ORF-Serie Der Bulle von Tölz mit, wo sie die Mutter des von Ottfried Fischer dargestellten „Bullen“ (Kommissar Benno Berghammer) spielt. Zudem spielt sie seit 2004 als deutsche Miss Marple – in Agathe kann's nicht lassen – erfolgreich die Hauptrolle. Ebenso in der ARD spielte sie an der Seite von Uschi Glas in der Serie Zwei am großen See, die inzwischen eingestellt wurde.
Intendanz
Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit war sie von 1988 bis 1998 und von 1999 bis 2002 Intendantin und Geschäftsführerin des Münchner Volkstheaters, wo sie mit ihrem bissig-kritischen Volkstheater bemerkenswerte Erfolge erzielte. Schon 1981 hatte sie am Bayerischen Staatsschauspiel als erste Frau eine Regiearbeit (Nestroys Talisman) vorgestellt. Sie hat außerdem 1980 die Tiroler Volksschauspiele in Telfs mitbegründet und inszeniert dort seit 1981.
Privates
Bis 1965 war Ruth Drexel mit Michael Adami verheiratet, dieser Ehe entstammt die 1956 geborene Tochter Katharina Adami. Von 1969 bis zu seinem Tode 1998 war sie mit dem Schauspieler Hans Brenner liiert, dieser Verbindung entstammt die Tochter Cilli Drexel, geboren 1975.
Mit dem Stück Späte Gegend verabschiedete sich Ruth Drexel im Dezember 2005 von der Bühne des Münchner Volkstheaters. 2007 musste sie aus gesundheitlichen Gründen eine Zeit lang pausieren.
Sie lebt derzeit in Feldkirchen bei München.
Auszeichnungen
- 1983: Ludwig Thoma-Medaille der Stadt München
- 1989: Adolf-Grimme-Preis für die TV-Serie Zur Freiheit
- 1994: Oberbayerischer Kulturpreis des Bezirks Oberbayern
- 1997: Goldener Gong für Der Bulle von Tölz, gemeinsam mit Ottfried Fischer
- 1999: Deutscher Fernsehpreis „Beste Schauspielerin Serie“ für Der Bulle von Tölz
- 2000: Bayerischer Theaterpreis
- 2001: Bayerischer Poetentaler
- 2003: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 2004: Goldene Romy „Beliebtester weiblicher Serienstar“ für Der Bulle von Tölz
- 2004: Bayerischer Fernsehpreis Sonderpreis für ihr Lebenswerk
- 2005: Tiroler Landespreis für Kunst – überreicht am 11. November 2005 in Innsbruck
- 2006: Goldene Romy „Beliebtester weiblicher Serienstar“
- 2006: "Krenkl-Preis" der Münchner SPD für Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Drexel, Ruth |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin und Regisseurin |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1930 |
GEBURTSORT | Vilshofen an der Donau |