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Eva Glawischnig

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Eva Glawischnig-Piesczek

Eva Glawischnig-Piesczek (* 28. Februar 1969 in Villach als Eva Glawischnig) ist seit 17. Jänner 2009 Parteiobfrau der Grünen.

Beruflicher Werdegang

Nach der Matura am Bundesgymnasium Porcia in Spittal an der Drau (Kärnten) studierte Glawischnig Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz und beendete das Studium 1993 als Magistra. 1999 erlangte sie das Doktorat. Ihre Dissertation an der Karl-Franzens-Universität in Graz widmete sie dem Problem der grenznahen Atomkraftwerke und setzte diese Kenntnisse bei einer Klage gegen das umstrittene Atomkraftwerk Mochovce auf Unterlassung der Gefährdung durch radioaktive Immissionen auch gleich in die Tat um. Ihre Klage gegen die Slovenské Elektrárne a.s. (Slowakische Kraftwerke AG) wurde in zweiter Instanz vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien im Juli 2005 abgewiesen.

Von 1992 bis zu ihrem Einstieg in die Wiener Gemeindepolitik 1996 arbeitete sie als juristische Beraterin für die Umweltschutzorganisation Global 2000, später wechselte sie in die Bundespartei der Grünen. Seit 2002 ist Glawischnig stellvertretende Bundessprecherin der Grünen unter dem Parteichef Alexander Van der Bellen und gleichzeitig Klubobmann-Stellvertreterin der Grünen im Nationalrat. Am 30. Oktober 2006 wurde sie zur dritten Nationalratspräsidentin gewählt. Diese Position steht traditionell der drittstärksten Parlamentspartei zu, wobei die Grünen die FPÖ bei der Wahl vom 1. Oktober 2006 um ein Zehntelprozent überflügelten.

In ihrer Antrittsrede als 3. Nationalratspräsidentin erinnerte Glawischnig daran, dass vor rund 90 Jahren das Frauenwahlrecht im Parlament beschlossen worden sei (erste Abgeordnete wurde 1919 die CS-Gründerin Hildegard Burjan) und wertete die erstmalige Wahl einer Präsidentin (Barbara Prammer) als "gutes Signal". Gleichzeitig machte sie auf den gesunkenen Frauenanteil im Nationalrat aufmerksam. Sie selbst wolle als Dritte Präsidentin den Menschen- und Grundrechten großes Augenmerk widmen. Zur Kritik der ÖVP am Eurofighter-Untersuchungsausschuss - der infolge grüner und FPÖ-Unterstützung zum Abbruch der Regierungsverhandlungen führte - meinte Glawischnig, dass Kontrolle auch im Sinne der Kontrollierten sei und die Qualität von Entscheidungen erhöhe. Sie forderte, die Einsetzung von Untersuchungsausschüssen zu einem parlamentarischen Minderheitsrecht zu machen.

Am 3. Oktober 2008 gab Alexander Van der Bellen bekannt, dass er als Parteiobmann der Grünen zurücktreten werde und Glawischnig die designierte neue Parteichefin sei. Am 24. Oktober wurde sie einstimmig zur neuen Parteichefin gewählt.[1].

Familie

Seit 2. Juni 2005 ist Glawischnig mit dem österreichischen Fernsehmoderator und ATV-Sportjournalisten Volker Piesczek verheiratet. Am 4. Juni folgte die kirchliche Trauung in Seeboden am Millstätter See, am 15. Mai 2006 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt. Ihre bei aktiven Politikerinnen seltene Schwangerschaft hatte sie im Oktober 2005 in einer Society-Talkshow des Radiosenders Ö3 bekannt gemacht; dieser Auftritt als Mitglied der „Seitenblickegesellschaft“ trug ihr (auch innerparteiliche) Kritik ein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Presse: Grüne: Van der Bellen geht, Glawischnig kommt, 3. Oktober 2008
Commons: Eva Glawischnig-Piesczek – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien