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Johannes Meelführer

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Johannes Meelführer

Johannes Meelführer (auch: Mehlführer; * 25. Dezember 1570 in Kulmbach; † 3. Dezember 1640 in Ansbach) war ein deutscher evangelischer Theologe, Philologe, Pädagoge und Schriftsteller.

Leben

Geboren am als Sohn eines Kannengießers kam er, war Meelführer anfänglich für das Handwerk des Vaters bestimmt. Erst nachdem man bei ihm eine außerordentliche Begabung feststellte konnte er 1586 das Gymnasium in Hof besuchen und 1592 an die Universität Wittenberg gehen. Als er seine Studien 1597 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie beendet hatte, wurde er Privatlehrer der Söhne des Ägidius Hunnius der Ältere. Dieser ermunterte ihn Vorlesungen über theologische und philosophische Disziplinen, sowie über hebräische Sprache zu halten.

Da er diese mit Erfolg betrieb, wurde er 1599 als Adjunkt in die philosophischen Fakultät der Wittenberger Hochschule aufgenommen. Verschiedene Berufungen, die sich in der Folge einstellten, lehnte er ab. 1600 geht er als Substitut des Superintendenten Johannes Streitberger nach Kulmbach, wird 1602 von Georg Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach und Kulmbach als Beisitzer des Konsistoriums sowie als Stiftsprediger nach Ansbach berufen. 1611 wird er Gymnasialprofessor, sowie Abt in Heilsbronn, wo er 20 Jahre erfolgreich wirkte.

Als im Dreißigjährigen Krieg das Kloster durch die Truppen des Johann t’Serclaes von Tilly 1631 geplündert wurde, floh er nach Nürnberg. Hier trat er von Oktober 1632 bis Januar 1633 in den Dienst der verwitweten Markgräfin Sophie von Braunschweig-Lüneburg (1563–1639), wurde 1634 die Stiftsprediger und 1636 Stadtpfarrer und Konsistorialbeisitzer in Ansbach, was er bis zu seinem Lebensende blieb.

Als Schriftsteller hatte er sich unter anderem mit den deutschen Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten beschäftigt. Nachhaltig sind jedoch seine Hebräischen Grammtiklehrbücher gewesen. Sein Werk „Monumenta antiquitatis, quae in templo monasterii Heilsbronnensis passim obvia cernuntur“ blieb unveröffentlicht.

Werkauswahl

  1. Quaestiones et responsiones physicae Aristotelicae. Wittenberg 1600
  2. Compendiosa institutio grammaticae hebraeae. Ansbach 1607, Jena 1623, Nürnberg 1626
  3. Clavis linguae sacrae scu hebraeae. Nürnberg, 1598, 1628
  4. Vindiciae evangelicae. Nürnberg 1615-1619,
  5. Postilla evangelico-proverbialis, das ist: einfältige kurtze Hauß-Sermon vber alle Evangelia durchs gantze Jahr allein auß den Sprüchen Salomonis verfasset. Nürnberg, 1634
  6. Grammaticae Hebraeae compendiosa institutio. Certis canonibus comprehensa. et praxi exemplorum fideliter illustrata. Ansbach 1607

Literatur