Wangerooge
Wappen | Karte |
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Wappen | Deutschlandkarte, Position von Wangerooge hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen (Deutschland) |
Landkreis: | Friesland |
Geografische Lage: | 53° 47' n. B. 07° 54' ö. L. |
Höhe: | 1-17 m ü. NN |
Fläche: | 4,97 km² |
Einwohner: | 1.055 (30. Juni 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 212 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 26486 (alt: 2946) |
Vorwahl: | 04469 |
Kfz-Kennzeichen: | FRI |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 55 021 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Peterstraße 6 26486 Wangerooge |
Website: | www.wangerooge.de |
E-Mail-Adresse: | gemeinde@wangerooge.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Holger Kohls (Parteilos) |
Allgemein
Wangerooge ist eine Insel im Niedersächsischen Wattenmeer. Sie ist die östlichste der Ostfriesischen Inseln und die einzige, die 1815-1947 zu Oldenburg gehörte. Sie ist vornehmlich lutherisch geprägt und heute ein Zentrum des Fremdenverkehrs. Die gleichnamige Gemeinde Wangerooge auf der Insel gehört zum Landkreis Friesland und hat 1.093 Einwohner (31.12.2002). Im Sommer steigt diese Zahl durch Feriengäste auf ein Mehrfaches an.
Geschichtliches
Im Laufe der letzten Jahrhunderte hat sich die Insel durch den Einfluß von Wind und Meeresströmungen immer weiter nach Osten verlagert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde nach einer Sturmflut das alte Inseldorf verlassen. Zunächst war beabsichtigt, alle Einwohner auf dem Festland in der Nähe von Varel anzusiedeln. Diese Siedlung trägt heute den Namen "Neu-Wangerooge". Einige Wangerooger aber wollten die Insel nicht verlassen und gründeten ein neues Inseldorf im damaligen Osten der Insel, der heutigen Inselmitte. Vom alten Inseldorf blieb der am Strand vom Meer umspülte sog. Westturm (erbaut von 1597 bis 1602) stehen, der zugleich als Kirchturm, Lagerraum für Strandgut und als Schiffahrtszeichen gedient hatte. Am Turm war ein trigonometrischer Punkt angebracht, der als Ortsmarke von Wangerooge auch von 1989 bis 2001 am Rand der 10-DM-Scheine mit dem Bild des Mathematikers und Geodäten Gauß abgebildet war. Der alte Westturm wurde Ende 1914 aus "miltärischen" Gründen gesprengt. Die offizielle Version war, man wolle wegen der Gefahr englischer Angriffe ein markantes Seezeichen entfernen. Allerdings wird vermutet, daß die Marine, welche vorher für die kostspielige Erhaltung des Turmes zuständig war, lediglich eine willkommene Gelegenheit zur Beseitigung des Bauwerks nutzte. Das Fundament kann man übrigens noch heute bei Niedrigwasser im Westen der Insel (unterhalb des neuen Leuchtturms) erkennen und begehen.
Schon wenige Jahre nach der Sprengung des alten Turmes entstand die Idee, einen Turm für die Jugend zu errichten. So entschloss man sich 1932, den Westturm an einer anderer Stelle (ca. 900m südlicher) nach dem Vorbild des alten Turmes wieder aufzubauen. Bei der Fertigstellung an Pfingsten 1933 übernahmen sogleich die neuen Machthaber den Turm und nutzen ihn als Herberge für die Hitlerjugend. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Turm dann seinem eigentlichen Zweck zugeführt und dient bis heute als Jugendherberge des DJH.
Bis ca. 1930 war die Insel eine der beiden letzten Refugien des Ostfriesischen (2).
Im Zweiten Weltkrieg war die Insel stark befestigt, mit Flakbatterien gegen die auf Deutschland anfliegenden alliierten Bomber ausgestattet und kurz vor Ende des Krieges am 25. April 1945 selbst einem verheerenden Angriff von 480 englischen und kanadischen Bombern ausgesetzt. In fünfzehn Minuten fielen über 6000 Bomben. Es starben 131 deutsche Soldaten, 121 Fremdarbeiter aus Holland, Belgien, Polen, Frankreich und Marokko, 49 alliierte Flieger, 6 Marinehelferinnen und 21 einheimische Frauen und Kinder. Die meisten Befestigungen und über die Hälfte der Häuser wurden zerstört. In den Dünen sind noch heute Trümmer und Bombentrichter zu sehen, in einigen dieser Bombentrichter haben sich im Lauf der Jahrzehnte ökologisch wertvolle Kleinbiotope entwickelt.
Letztmals von einer Sturmflut beschädigt wurde das Inseldorf im Februar 1962.
Tourismus
Im Jahr 2004 feierte die Insel Wangerooge sein 200 jähriges Bestehen als Kurort.
Neben dem heute genutzten Yacht- und Fährhafen im Westen hatte Wangerooge früher auch einen Fähranleger an der Ostspitze und einen erst vor kurzem geschlossenen stark tideabhängigen Yachthafen in der Mitte, die "Saline". Achtung Wassersportler: Der Westhafen hat bei Einfahrt steuerbordseitig eine bei Flut nicht sichtbare gefährliche Untiefe. Sie ist zwar gekennzeichnet, doch nur mit schwarzen leicht übersehbaren Gefahr-Markierungen.
Die Strecke vom Hafen (Westanleger) zum Dorf wird von einer bekannten Kleinbahn (Schmalspurbahn) befahren, der Wangerooger Inselbahn, die von der Deutschen Bahn AG betrieben wird. Die Bahn ist praktisch das einzige motorisierte Verkehrsmittel zu Lande, denn bis auf einige Feuerwehrwagen und Baumaschinen (und vereinzelte private leise und langsame Transportwagen mit Elektromotor) ist die Insel autofrei.
Der Festlandhafen zu Wangerooge ist Harlesiel bzw. Carolinensiel. Täglich verkehren mehrere Fähren. Der Fahrplan ist tideabhängig, richtet sich also nach Ebbe und Flut. Östlich vom Inseldorf liegt ein Flugplatz.
Kirche
Wangerooge besitzt zwei Kirchen: die evangelische Pfarrkirche St. Nikolai und die katholische Pfarrkirche St. Willehad. Letztere ist besonders beliebt bei den zahlreichen Touristen während der Ostertage und den Sommerferien. Der Pfarrer von St. Willehad, Kurt Weigel, bietet zusammen mit seinem Urlauberseelsorgeteam ein breit gefächertes Programm für die Einheimischen und die Touristen.
Naturkunde
Wangerooge gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und verfügt über eine einzigartige Flora und Fauna. Besonders viele Vogelarten wie Tauchente, Rotschenkel, Eiderente, Knutt, Trauerente, Austernfischer, Alpenstrandläufer, Brachvogel, Brandgans, Brandseeschwalbe, Goldregenpfeifer, Hochseevögel, Kiebitz, Lachmöwe oder Silbermöwe sind auf der Insel zu beobachten. Über den Dünen jagen Turmfalken, in den Dünen leben viele Kaninchen und Fasane.
Wangerooge ist in mehrere Landschaftsarten unterteilt: Salzwiesen, genannt Groden, Deichvorland, Dünen und Strand.
Politik
Sitzverteilung der 10 Sitze im Rat der Gemeinde Wangerooge seit dem 9. Sept. 2001:
SPD | : 6 Sitze |
CDU | : 3 Sitze |
BfW (Bürger für Wangerooge) | : 1 Sitz |
Den Vorsitz hat der parteilose Bürgermeister Holger Kohls.
Weblinks
- http://www.wangerooge.de/index_norm.html - Offizielle Site
- http://www.westturm.de/ - Verkehrsverein Nordseeheilbad Wangerooge e. V.
- http://www.insel-wangerooge.de - Viele Informationen, sehr aktuell
- http://www.wfv-gmbh.de - Viel wissenswertes über die Insel, grosses Angebot an Ferienwohnungen
- http://www.nordwestreisemagazin.de/wangerooge/index.htm - Wissenswertes über die Insel
Vorlage:Navigationsleiste Deutsche Inseln in Nordsee und Ostsee