Bodenart

Die Bodenart beschreibt die Zusammensetzung des Bodens bezüglich der Hauptbodenarten, welche ihrerseits auf der Korngrößenzusammensetzung der mineralischen Bodensubstanz beruhen. Ohne weitere Angaben bezieht sich die Bodenartenangabe auf die Feinbodenart mit einem Äquivalentdurchmesser der Körner von kleiner zwei Millimeter. Der Grobboden, oftmals als Bodenskelett bezeichnet, das heißt alle Mineral- oder Gesteinsbruchstücke mit einem Durchmesser über zwei Millimeter, wird nicht berücksichtigt. Dessen Anteil wird nur als Zusatzinformation angegeben. Beträgt der Anteil des Bodenskeletts mehr als 75 % des Gesamtbodens, so wird die Kornfraktion des Bodenskeletts (Kies oder Grus, gerundete oder eckige Steine) anstelle der Bodenart angegeben. Solche Böden werden daher auch als Skelettböden bezeichnet.
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Bodenartbestimmung
Die genaue Festlegung der Bodenart nach der bodenkundlichen Kartieranleitung bzw. DIN 4220 erfolgt in drei Schritten.
- Die Feststellung der dominanten Hauptbodenart (S, U, T oder L)
- Setzt sich die Bodenart eines Bodens aus verschiedenen Hauptbodenarten zusammen, so verwendet man Bezeichnungen wie „sandiger Lehm“, abgekürzt Ls. Dabei schreibt man die vorherrschende Bodenart (hier: Lehm) heute meist nach vorn, die untergeordnete Bodenart steht als Kleinbuchstabe dahinter.
- Eine Zahl hinter der untergeordneten Komponente zeigt an, wie viel von jener vorhanden ist. Zum Beispiel steht die 2 bei Ut2 für einen schwach tonigen Schluff; Ut4 charakterisiert einen Schluff mit deutlich höherem Tonanteil.
Man bestimmt die Korngrößenzusammensetzung und damit die Bodenart im Labor meist durch kombinierte Sieb- und Sedimentationsanalyse oder Laserlicht-Streuung. Die verschiedenen Anteile der einzelnen Korngrößen an einem Boden werden häufig durch eine Sieblinie grafisch dargestellt.
Im Gelände kann man die Bodenart mit Hilfe der Fingerprobe (Boden) schätzen.
Bedeutung der Bodenart
Die Bodenart ist ein außerordentlich wichtiges Bodenmerkmal, da sie mit wichtigen ökologischen Bodeneigenschaften (zum Beispiel Wasserspeicherfähigkeit, Wasserleitfähigkeit, Nährstoff- und Schadstoffspeichervermögen, Erosionsanfälligkeit) verknüpft ist.
Eigenschaft/Bodenart | Sand | Schluff | Ton | Lehm |
---|---|---|---|---|
Bearbeitung | + + | ± | − − | + |
Nährstoffspeicherung | − − | − | + + | + |
Nährstoffnachlieferung | − | + | + | + + |
Schadstoffakkumulation | − | + | + + | + + |
Wasserkapazität | − − | + | + + | + + |
Wassernachlieferung | − | + + | − | + |
mechanische Filterung | + | + + | − | + |
physiko-chemische Filterung | − − | − | + + | + |
Dränung | + + | − − | − | ± |
Erodierbarkeit | ± | + | − − | − |
Signatur | Bedeutung |
---|---|
+ + | sehr gut (sehr hoch) |
+ | gut (hoch) |
± | befriedigend (mittel) |
− | schlecht (wenig) |
− − | sehr schlecht (sehr wenig) |
Siehe auch
- Bodentyp (nicht zu verwechseln mit Bodenart)