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Paul III.

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Alessandro Farnese (* 2. Februar 1468 in Canino; † 10. November 1549 in Rom) war unter dem Namen Paul III. Papst vom 13. Oktober 1534 bis zum 10. November 1549.

Alessandro Farnese stammte aus einem alten Adelsgeschlecht. Seine Ausbildung erhielt er in Rom und Florenz.

Datei:Pope Paul3.jpg
Papst Paul III.

Unter Papst Innozenz III. wurde er apostolischer Pronotar in Rom. Papst Alexander VI., der ein Verhältnis mit seiner Schwester Giulia hatte, ernannte ihm im Jahr 1493 zum Kardinal und Generalschatzmeister der römischen Kirche. 1499 ernannte ihn Papst Alexander VI. zum Bischof von Corneto-Montefiascone. Papst Julius II. ernannte ihn 1509 zum Bischof von Parma. Seine Priesterweihe empfing Alessandro Farnese jedoch erst im Jahr 1519. Unter Papst Klemens VII. wurde er Bischof von Ostia.

Beim den beiden Konklaven die jeweils zur Wahl von Leo X. und Hadrian VI. führten war er in der Abstimmung der Kardinäle knapp unterlegen. Am 13. Oktober 1534 wählte das Konklave ihn zum neuen Papst.

Als Papst war Paul III. ein klassicher Vertreter des Nepotismus, am 18. Dezember 1534 ernannte er zwei seiner Neffen zu Kardinälen, auch verschaffte er dem Haus Farnese viele und reiche Vergünstigungen. Während seines Pontifikats bemühte sich Paul III. im Angesicht der Reformation um eine Erneuerung der Kirche. Er richtete eine Reformkomission aus Kardinälen ein, der unteranderem die beiden spätere Päpste Paul IV. und Marcellus II. angehörten.

Am 17. Dezember 1537 belegte Paul III. den englischen König Heinrich VIII. wegen dessen Ehescheidung mit dem Kirchenbann und ganz England mit dem Interdikt. Er bestätigte mit seiner Bulle Societas Jesu am 27. September 1540 die Statuten der von Ignatius von Loyola gegründeten Gesellschaft Jesu.

Im Jahr 1545 eröffnete er das Konzil von Trient, das mit sehr großer Verspätung eine Antwort auf die von Martin Luther ausgelöste Reformation sein sollte. Wegen großen Spannungen mit dem spanischen König und deutschen Kaiser Karl V. verlegte er das Konzil aber am 11. März 1547 nach Bologna. Bologna gehörte damals nämlich nicht wie Trient zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, somit war das Konzil dem direkten Einfluß des Kaisers entzogen.

Als weltlicher Fürst des Kirchenstaates war Paul III. stets auf Neutralität bedacht. Trotzdem schloß er 1537 mit der Republik Venedig eine Allianz gegen die Türken. Dieser Allianz schlossen sich wenig später aber auch Kaiser Karl V. und Ferdinand von Österreich an.

Paul III. setzte den Bau der Petersdom fort, indem er Michelangelo zum Baumeister bestellte.


Vorgänger:
Klemens VII.
Liste der Päpste
Paul (Päpste)
Nachfolger:
Julius III.