Zum Inhalt springen

Burg Hohnstein (Sächsische Schweiz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Januar 2009 um 13:26 Uhr durch Triebtäter (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Burg Hohnstein
Burg Hohnstein

Burg Hohnstein

Staat Deutschland
Ort Hohnstein
Entstehungszeit um 1200
Burgentyp Felsenburg
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 50° 59′ N, 14° 7′ OKoordinaten: 50° 58′ 47″ N, 14° 6′ 34″ O
Burg Hohnstein (Sachsen)
Burg Hohnstein (Sachsen)

Die Burg Hohnstein befindet sich im gleichnamigen Ort Hohnstein in der Sächsischen Schweiz im Freistaat Sachsen.

Lage

Die auf einem Sandsteinfelsen über dem Polenztal thronende Felsenburg ist das Wahrzeichen der Kleinstadt. Sie liegt auf einer harten Sandsteinplatte 140 m über dem Polenztal.

Geschichte

Die Burg Hohnstein wurde vermutlich um 1200 oder früher als böhmische Grenzfeste zur Markgrafschaft Meißen, und somit gegen Sachsen errichtet. 1353 kam die Burg in den Besitz des böhmischen Adligen Hinko Berka von Dubá, dessen Wappen mit gekreuzten Eichenästen den Durchgang zum zweiten Hof ziert. 1443 verloren die Berken von Duba das Anwesen durch Tausch- und Kaufgeschäfte, nun erstmals unter ihrem Namen erwähnt, an Kursachsen, es blieb aber bis 1806 böhmisches Lehen. Die Wettiner gingen von hier aus auf die Jagd und zum Lachsstechen. In den folgenden Jahrhunderten diente die Burg wechselnd als Verwaltungssitz (kurfürstliches Amt) und Gerichtsstand, die Verliese taten meist ihren Dienst. Auch als Arbeitslager und Obdachlosenasyl wurde sie schon verwendet. Die früher hölzernen Anlagen wurden allmählich im 17. und 18. Jahrhundert durch die heutigen Steinbauten ersetzt und widerstanden 1639 sogar erfolgreich einer schwedischen Belagerung.

Die Burg Hohnstein

1925 wurde die mächtige Burg Jugendherberge. Nach dem Ort und der Burg Hohnstein ist auch die Puppenbühne Hohnsteiner Kasper benannt, die 1928 in der Burg erste Aufführungen hatte. In den Jahren 1933-34 wurde zwischenzeitlich ein Konzentrationslager eingerichtet.[1] Im Zweiten Weltkrieg war ein Gefangenenlager darin untergebracht, und seit 1949 wurde sie zur größten Jugendherberge der DDR ausgebaut, die 1997 zum Naturfreundehaus und Jugendgästehaus umgewandelt wurde. 1953 wurde hier auch das Naturwissenschaftliche Nationalmuseum für Geologie, Botanik, Zoologie, Ökologie der Landschaft eingerichtet. Das Museum gehört heute zum Naturfreundehaus Burg Hohnstein.

Anlage

Der Zugang zur Burg ist nur über den Marktplatz von Hohnstein möglich. Von den ehemals zahlreichen rechtselbischen Burgen in der Sächsischen Schweiz ist Hohnstein die einzige erhaltene.

Anmerkungen

  1. Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich. 3. verb. Aufl. München 2001, ISBN 3-486-53833-0, S. 369-374

Literatur

  • Alfred Meiche: Burgen und vorgeschichtliche Wohnstätten der sächsischen Schweiz. Dresden 1907
  • Peter Blachstein: In uns lebt die Fahne der Freiheit. Zeugnisse zum frühen Konzentrationslager Burg Hohnstein Eingel. und bearb. von Norbert Haase & Mike Schmeitzner. Dresden: Stiftung Sächsische Gedenkstätten, ISBN 3-934382-16-9

Siehe auch

Commons: Burg Hohnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien