Benutzer:Tim Pritlove/Chaosradio/101
Das hier ist die Mitmachseite für die Ausgabe Nr. 101 des Chaosradio des Chaos Computer Club. Die Sendung läuft am Mittwoch, 27. April 2005 von 22:00 bis 1:00 Uhr auf Fritz. Der Titel der Sendung lautet
- Wieviel für die Ewigkeit?
Jeder ist eingeladen, seine Fragen und Hinweise schon im Vorfeld der Sendung beizutragen. Dieses Dokument wird dann Diskussionsgrundlage der Sendung.
Ankündigungstext
Die Kapazität von Festplatten hat mittlerweile Größenordnungen angenommen, dass der Normaluser sie eigentlich nur noch mit Filmen und Musik gefüllt bekommt. Aber was passiert, wenn eine Festplatte den Geist aufgibt? Und wie vergänglich sind DVDs?
Wie kann man große Datenmengen sichern, wie behalte ich den Überblick und welche Speichertechnologien wünschen wir uns für die Zukunft? Wie verwaltet ihr eure Unmengen mp3-Filez und in welcher Qualtität wollt ihr eure Videos am liebsten archivieren?
Chaosradio möchte von euch Tipps hören, wie man am besten mit den Datenmassen umgeht und sie für die Ewigkeit konserviert.
Notizen und Links
DVD Technical Guide (von Pioneer)
Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung
David Morgenstern über Haltbarkeit von CD-R
Museen: Digitalisierung durch 1-Euro-Jobs
Who-is-who der Medienarchivierung in Europa
Electronic Resource Preservation and Network
Digital Dark Age: Digital Data Loss and Preservation Resources Horrorstories über Datenverluste - und Rettungen
[1] Norsam, Microfilm auf Nickeldisks
US-Atomwaffenlabor: Backup-Bänder werden per FedEx verschickt
Bank of America loses a million customer records (A "small" number of backup tapes .. were lost)
Infoweek - Haltbarkeit von Speichermedien: Kein Backup für die Ewigkeit
Badevergnügen in den Datenfluten Assoziative / Unscharfe Suche im textuellen Datenchaos.
Samsung entwickelt Hybrid-Festplatte Heise Meldung über Samsungs neuen Prototyp, welcher einen Flash-Speicher als Datenpuffer benutzt um Strom zu sparen
Gliederung
- Geschichte der Speichermedien
- History of Mass Storage
- Hard Disk Drive History
- IBM paper on hard disk development PDF
- Lochkarte
- Kernspeicher
- Trommelspeicher
- Magnetband
- Datasette
- Bandlaufwerke im Grossrechnerbereich
- Festplatten
- Datenträger im Vergleich
- Floppy (8", 5.25", 3.5", ZIP, LS120, ...)
- Festplatten
- Kapazitätsentwicklung, Preis pro Gigabyte
- Dateisysteme
- RAID
- Optische Laufwerke
- CDs, DVDs, WORM, MO, ...
- Flash-Speicher
- NAND/NOR
- onboard fuer firmware, ...
- USB-Sticks, haltbarkeit
- Organisation / Strukturierung groesserer Datensammlungen
- Nach was sortiert man MP3's, wie prueft man auf Duplikate
- Lagert man Videos auf DVD-R/CD-R aus oder haelt man sie auf Platte
- Backups
- Best practice, übliche Probleme
- Archivierung
- Video, Audio
- Codecs, Kompression, DRM
- Sortierung, Indizierung
- Bildmaterial
- Texte, Bücher -> Problem Volltextsuche
- "Multimedia" (wie die Multimedialität erhalten)
- games archive
- archivierung elektronischer musik
- "Multimedia" (wie die Multimedialität erhalten)
- Video, Audio
- Rechtliches
- Rechtliche Anforderungen
- Aufbeawahrung in Archiven, z.B. bei Banken
- Gesetzliche Bestimmungen fuer Vollkaufleute (HGB)
- Rechtliche Probleme, z.B. Urheberrecht
- Rechtliche Anforderungen
Ideen
Für jedes Optische Medium sollte man gleich noch 2 Laufwerke zum lesen dessen beilegen (2 falls eins mal kaputt geht). Ausserdem ist es wohl ratsam, gleich noch einen Motherboard und eine CPU incl RAM Netzteil und Peripherie beizulegen um in 10 - 20 Jahren das Laufwerk noch ansprechen zu koennen (wer kann heute noch mit XT-Festplatten umgehen). Bei heiklen Daten wie Filmen und Musik (ja als Sammler darf man sich auch in der Position eines Archivars sehen) sollte man vielleicht die ganze Sache verschluesselt ablegen. Auch DVD's und CD's sind nicht unbegrenzt haltbar. Wichtig ist hier eine dunkle,kuehle Lagerung. Ideal dafuer sind wohl CD-Koffer. Diese netten Aufbewahrungsboxen sorgen dafuer, das eine dunkle Umgebung geschaffen wird. Die CD's/DVD's werden auch nicht belastet da sie in dem Koffer hängen. Das einzige wofuer man sorgen muss ist wohl eine gleichbleibend kuehle Umgebungstemperatur. Vielleicht ist es teilweise empfehlenswert sich die orginalen Datenträger zu kaufen, da Rohlinge empfindlicher sind und nicht so gut ueber laengere Zeit Daten halten koenne wie ein gepresstes Medium. Bei Slashdot gab es mal einen Artikel zu dem Thema welchen ich aber jetzt nicht finde. Die Softwareseite ist beim Archivieren auch zu beachten. Man muss sicherstellen das man bei Audio und Video alle benutzten Codes beiliegen hat weil sonst die Filme und Musikdateien Datenmuell sind. Auch sollte man ein Auge auf sogenannte Kopierschutzmechanismen werfen, die bei der Archivierung von Orginalmedien einem einen Strich durch die Rechnung machen koennte wenn man in 10 oder 20 Jahren drauf zugreifen will.
Ich glaube, es macht keinen Sinn, alte Lesehardware und -medien zu archivieren (2 Laufwerke, Netzteil etc.), sondern die Daten lieber auf neue aktuelle Medien transferieren. Wenn man die Daten irgendwann mal braucht, muss man das eh tun, um damit sinnvoll zu arbeiten.
Naja, man muss ja nicht gleich übertreiben... Ich halte zur Zeit HDs für das beste Speichermedium. Eine zur Benutzung, eine fürs Backup (normalerweise ausgeschaltet, z.B. USB), und um sicher zu sein noch ein Backup an einem anderen Ort (Freund, Bankschliessfach) (für den Fall von Feuer, Wasser, Diebstahl etc.).
Mehr als 200GB auf CD/DVD zu sichern kommt ohnehin nicht in Frage...
Und falls sich mal abzeichnen sollte, dass ATA-Festplatten nicht mehr unterstützt werden bleibt genug Zeit um auf eine neue HD zu kopieren.
Der Punkt mit den Codecs ist schon heikler, mp3 und jpeg werde wohl noch einige Jahre in Gebrauch bleiben, bei Video wird es schon etwas schwieriger, immerhin gibts MPEG-2 (auf allen DVDs verwendet).
- XviD erzeugt auf Wunsch AFAIK voll MPEG4-kompatible Daten, das sollte doch eine Gewisse Zukunftsfähigkeit bieten.
Auf keinen Fall sollte irgendeine Software zum archivieren, verschlüsseln, DRM oder so eingesetzt werden. (Das musste ich schon zu Atari-Zeiten lernen :-( Restore fehlgeschlagen nach 37 von 40 Disketten...)
Wenn man den Gerüchten glauben schenken mag, besitzt die NASA noch jede Menge Bänder mit Daten von Missionen der 60er und 70er Jahre - unausgewertet, platzfressend und absolut wertlos, weil es inzwischen keine Lesegeräte mehr gibt, die Bänder Durchkopier-Effekte aufweisen (wenn sie nicht ohnehin schon spröde geworden sind) und wohl auch bei der Dokumentation der Datenformate großzügig geschlampt wurde... Mir ist momentan kein Medium bekannt, das eine adäquate Datendichte besitzt (Steinplatten scheiden also aus) und eine ordentliche Haltbarkeit hat. Man ist also gezwungen, in regelmäßigen Abständen seine Daten umzukopieren. Beim Kopieren sollte man die Lesbarkeit der Datenformate überprüfen, um sicherzustellen, daß die entsprechenden Programme auch noch verfügbar sind. Bei mir sind inzwischen zwei solche Generationen "durchgelaufen": Der Umzug von Disketten auf ZIP-Medien, nun die Migration von ZIP auf CD/DVD. Disketten waren bekanntermaßen eine Katastrophe, die ZIP-Medien haben sich über 5 bis 10 Jahre anstandslos gehalten (sprich: waren problemlos lesbar). Aus schlechten Erfahrungen mit (billigen?) CD/DVD-Rohlingen gibt's meine Datensicherungen in zweifacher Ausführung (eine Kopie wird wohl hoffentlich lesbar bleiben). In ca. 5 Jahren steht dann die nächste Umkopier-Aktion an... Ich fürchte, daß man nur durch dieses Procedere seine Daten "am Leben" erhalten kann - frische Medien und Überprüfen der Dateiformate (plus ggf. konvertieren). Textbasierte Formate (XML-Varianten, Formatierungen wie LaTeX, etc.) helfen, ebenso standardisierte, frei verfügbare Dateiformate.
Das "Altern" und der natürliche Verfall der Speichermedien stellt meiner Meinung nach das kleinere Problem dar, im Vergleich zu äusseren Einwirkungen. Die für CDRs und DVDs teilweise angegebene Haltbarkeit von mehreren Hundert Jahren ist im Grunde nur erreichbar, wenn man sie nie verwendet. Fällt eine CDR einmal runter, besteht die Möglichkeit einer Beeinträchtigung der Lesbarkeit. Das Gleiche gilt, wenn man sie aus Versehen nicht richtig ins Laufwerk legt, wenn das Laufwerk einen Defekt hat, oder wenn man sie an der Sonne liegen lässt. Von Naturkatastrophen, Bränden, Wasserschäden ganz zu schweigen. Gleiches gilt für Festplatten und diverse andere Speichermedien. Das Archivieren von Videos "für die Ewigkeit" auf DVD ist oft ein Schuss nach hinten, denn während der zeitbedingte Qualitätsverlust zwar kleiner ist, ist die Gefahr einer Beschädigung (Kratzer etc) oft höher. Ein nicht unwichtiger Aspekt ist daher der Schutz vor äusseren Einflüssen oder höherer Gewalt. Welche Bemühungen gibt es diesbezüglich seitens der Hersteller? Zum einen im privaten Bereich (ScratchProof DVDs etc) aber auch in den Bereichen, wo der Erhalt der Daten wirklich wichtig ist (ich habe mal was von regelrechten "Archivbunkern" der deutschen Regierung gehört, die sogar einem Atomangriff standhalten sollen...) - in wie weit wird es irgendwann möglich sein, unzerstörbare oder zumindest sehr gut geschützte Speichermedien herzustellen? Werden die Speichermedien irgendwann wieder vermehrt mit "Gehäusen" versehen, oder wird in Zukunft voll auf chemische Lösungen gesetzt? Ein kleiner Exkurs zu Projekten wie keo.org (sprich: Erhaltung der Daten für wirklich, wirklich lange, ob sinnvoll oder nicht) wäre auch ganz nett.
Fragen und Antworten zum Thema
Cd-r/Cd-rw/Dvd/Dvd-rw halten zwischen zwei und 50 (ehr 40) Jahren (die Plastikscheibe vieleicht schon). Weiß jemand welchen Einflus die Speicherdichte auf dem Medium hat? Ist Im Moment schon die Ausfallzeit relevant, also bei CDs und Co? Spielt die Geschindigkeit bei der CD/DVD eine Rolle für Quallität und Haltbarkeit
Gibt es Algorithmen, die geschickt Daten vor Beschädigung schützen können? Also wenn irgendwelche Dateiteile beschädigt werden, diese wiederherzustellen. Was hat es eigentlich mit der RAR-Kompressions-Option "Archiv vor Beschädigung schützen" auf sich?
Moin moin,
mich interessiert ein qualitativer Vergleich zweier Typen von Speichermedien und eine mögliche Prognostizierung von deren Zukunftstauglichkeit bzw. eine rationale Betrachtung / Prognose. Dass sich eine überlegene Technik letztendlich nicht unbedingt am Markt durchsetzen muss ist ja spätestens seit dem Siegeszug des VHS-Formates auf dem Videobandsektor bzw. der europaweiten großflächigen Verschmähung der Laserdisc als high-end-Wiedergabeformat offensichtlich.
Einerseits Festplatten (und in diesem Kontext [s.u.] auch Artverwandte wie die DVD oder BlueRay) und andererseits Flashkarten-Speicher. Als Laie nehme ich mir für meine Betrachtung erstmal einen simplen Denkansatz. HDs, DVDs, CDs u.a. sind Speichermedien, die sich nur mittels eines rotierenden Klapperatismus samt irgend einer Art von Lesekopf bespielen und auslesen lassen. Was Verschleiß mit sich führt, sowohl bei der Rotation als auch bspw. beim Lese- oder Schreib-Laser. Sicherlich verfügen Flashkarten noch nicht über die Speicherkapazität einer Festplatte, doch die Größe einer DVD-5 ist ja durchaus schon drin (wieviel GB haben momentan die größten?) und die Entwicklung bleibt ja auch nicht stehen. Meine Fragen, die sich daraus ergeben:
Die größten CompactFlash-Karten gibts wohl mit 12 GB, aber die kosten wohl so um die 10.000 Dollar.
-Welche Art Verschleiß haben eigentlich Flash-Speicher, wie lange hält ein solcher und wie ist im Vergleich zu Festplatten und anderen Laufwerken der Stromverbrauch?
CompactFlash: bis zu 100.000 Schreib-/Lesezyklen
-Ist es denkbar, dass kommende große Flash-Speicher (welche Größen können erreicht werden?) die verschleißanfälligen rotierenden Speicher in manchen Gebieten verdrängen? Ist ein PC mit ein paar 50GB-Karten anstelle von HDs realistisch? Die Entwicklung wird ja bei Digitalkameras kaum stehen bleiben und auch in der Unterhaltungsindustrie wäre ein neues / alternatives Format denkbar, player mit Karten-slot für Fotos gibt es ja bereits.
Eine Antwort dazu: Philips hat einen Vorschlag, Animontellurid (mit irgend einem geheimen Mix dotiert) zu benutzen, um das gallium antimom in unserem PC RAM zu ersetzen. Das soll laut einem Artikel in der NewScientist (19. März, UK) auch für sehr kleine Speicherzellen über ein elektisches Feld umgeschalten werden können und nichtflüchtig sein. Wenn das nicht zu teuer wird, brächte das eine sehr große Speicherdichte. --- Flash ist momentan nicht geeignet, weil die Anzahl der möglichen Schreib- und Lesezyklen vor Ausfall zu klein ist (wohl max. 100.000 Zyklen), um als echter Festplattenersatz zu dienen. Um mit 100.000 Schreibzyklen lange auskommen zu können, müssten andere Dateisysteme her, die immer sequentiell schreiben würden und nicht immer an gleiche Stellen (z.B. die Dateizuordnungstabelle).
-Wird es auf lange Sicht überhaupt noch ein Speichermedium geben, dass sich mühsam drehen muss?
Anekdoten/Lustiges/Peinliches/Schlimmes
NASA Marssondendaten von 1975 Schrott
"Digital Domesday book" von 1986 schon unlesbar
Alien v Predator script saved by Internet pirates
Buddhist Prayer for Lost Information Wenn sonst nichts mehr hilft :)
Playlist
Hier _sollten_ die Titel und Interpreten der gespielten Musikstücke festgehalten werden