Zum Inhalt springen

Diskussion:Tragik der Allmende

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2009 um 18:27 Uhr durch Olag (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Olaf g in Abschnitt Lückenhaftigkeit

Biologismus

Bei diesem Artikel scheint ein lupenreiner Biologismus ausgebreitet zu werden. Seine Neutralität ist zu bestreiten, und nicht etwa die Neutralität der Kritik an der sog. "Tragik der Allmende".

Eine klare Definition des Begriffs ist m.E. sowieso nicht gegeben:

  • Wann ist ein individueller Ertrag "nicht zurechenbar "??
  • Wann sind potenzielle Nachfrager "nicht ausschließbar ??

Unter der Rubrik Güter, "von dessen Nutzung andere potenzielle Nachfrager nicht ausschließbar sind" stehen z.B. im Artikel komischerweise:

  1. Weltmeere,
  2. Wildtierbestände,
  3. Erd-Athmosphäre.

Von allen diesen Ressourcen können offenbar potenzielle Nutzer ausgeschlossen werden.

  1. Die Masse der Menschheit hat keinen (direkten) Zugriff auf die Weltmeere, die Akteure, die die Gewässer leerfischen haben durchweg eine staatliche Lizenz dazu.
  2. Gesetze gegen Wilderei können durchaus effektiv sein, ebenso
  3. ist es ein Märchen, dass man Akteuren, die die Luft verpesten, nicht das Handwerk legen könnte.

Herr Hardin kann die "Tragik der Allmende" übrigens keineswegs in seinem Fachgebiet, nämlich der Mikrobiologie, entdeckt haben.

Gerade dort findet sich nämlich eine Vielzahl von höchst effektiven Symbiosen, ohne dass Parasiten daran etwas ändern könnten. (Biozönosen, die meiste mikrobielle Biomasse existriert in Biofilmen und anderen Aggregaten symbiotischer Mikroorganismen. Alle (vom Standpunkt der Mikrobiologie aus) "höheren" Lebewesen (Eukaryoten, z.B. alle Tiere und Pflanzen) entstanden nach der kaum noch angezweifelten Endosymbiontentheorie aus einer Symbiose verschiedener Mikroorganismen. Gäbe es die "Tragik der Allmende", hätte die Menschheit sich gar nicht entwickeln können, da alle Urgesellschaften auf Gemeineigentum beruhten - und dazu gehörte selbstverständlich auch immer der Ausschluss von Akteuren, die dem Gemeineigentum schadeten.

Die sog. "Tragik der Allmende" scheint nichts anderes als der Versuch zu sein, den politisch motivierten "Privatisierungsdruck" in eine "natürliche Notwendigkeit" zu verfabeln.


Kritik des Beitrages "Biologismus":

Der Reihe nach:

1. individueller Ertrag: z.B. dann nicht zurechenbar, wenn der Ertrag des Dorfackers nicht nach Arbeitstunden, sondern gleich auf Köpfe aufgeteilt wird. Es ist egal, ob man arbeitet oder nicht, man bekommt das gleiche. (Prämisse: Wenn ich nicht arbeite, arbeiten die anderen etwas mehr, so dass der Ertrag des Ackers gleich bleibt.) So eine Verteilung motiviert nicht gerade, und aufs ganze Land bezogen käme es deswegen zu weniger Volkseinkommen, würde nicht (auch) nach Leistung, sondern nur pro Kopf (oder nach Bedarf) verteilt.

2. potentielle Nachfrager nicht ausschließbar: z.B. öffentliche Parks, Straßen, Fußgängerzonen oder auch die Luft. Hier kann und will man niemanden ausschließen, auch wenn er keine Steuern zahlt und damit nichts zur Finanzierung und zum Unterhalt dieser Dinge beiträgt. Die Weltmeere, Wilttierbestand und das Erdklima sind prinzipielle Beispiele. Das kann (und wird teilweise) ja gerade durch (kontrolierbare) Regeln überwunden werden, dass ist aber auch gerade eine der Aussagen der "Tragik der Allmende", so dass man das Konzept hierfür nicht kritisieren kann sondern loben muss. Eine weitere Aussage dieses Konzeptes ist, dass diese Tragik auch in überschaubaren sozialen Gruppen überwunden werden kann, solange kontrollierbar ist, wer was gibt und/oder nimmt und ein gewisser sozialer Druck möglich ist. Dass kann also bei der Aufteilung von Almwiesen funktionieren ("Kuhrecht"). Im real existierenden System versucht der Staat ja gerade dieses Dilemma zu überwinden, indem er uns Gesetze setzt. Leider ist dies dann doch komplexer, als eine Almwiese, so dass es nicht immer die gewünschten Ergebnisse bringt.

3. Vergleich mit Biologie: Der hinkt, denn bei einer Symbiose (neudeutsch: win-win-Situation) handelt es sich ja gerade nicht um eine Allmende-Tragik. Wenn z.B. die Katze dem Menschen die Mäuse wegfrisst, haben beide einen Vorteil vom Zusammenleben, ohne das der eine dabei aus sozialen Gründen an den anderen denken muss. Anders als bei der Allmende-Tragik hat hier keiner von beiden ein Interesse, seine Leistung zu verweigern, da die Katze sowieso Mäuse will und der Mensch nichts tun muss, als ihre Anwesenheit zu dulden um die lästigen Mäuse los zu sein.

4. Entwicklung der Urgesellschaften: Gerade die läßt sich mit der Allmende-Tragik besonders schön beschreiben und kann daher auch nicht als Kritik an dem Konzept dienen. Es waren kleine, überschaubare Gruppen und es ließ sich sehr gut nachhalten, wer was beiträgt und wieviel frisst. Im übrigen gab es sehr wohl so etwas wie Eigentum, und zwar Sippeneigentum, dass mit viel Hauen und Stechen vor den Nachbarn verteidigt oder von diesen geraubt wurde.

5. "natürliche" Notwendigkeit": Die ist also schon gegeben, da der Mensch (oder zumindest viele) nun mal so ist wie er ist. Von einem besseren Menschen zu träumen ist schön, wird sich - wenn überhaupt - erst in ganz vielen Generationen verwirklichen. Ohne Regeln und Kontrollen, die der Allmende-Tragik gerecht werden, würden die Guten bestraft, weil sie die Trittbrettfahrer durchziehen müssen, wodurch es immer attraktiver wird, Trittbrett zu fahren, so dass ein Teufelskreislauf entsteht. Der Ehrliche wäre der Dumme.

Schöne Antwort. Kaum schreibt jemand mal einen ordentlichen Artikel, kommt wieder einer daher und wirft mit Schlagworten wie Biologismus um sich. Nun, auch der Mensch hat eine biologische Basis und wird nicht als leeres Blatt geboren. Wäre ja noch schöner. --84.176.156.23 02:41, 14. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Themenbreite

ich bin mit diesem Artikel nicht glücklich. Er ist viel zu verengt, bezieht sich kaum noch auf den ursprünglichen Hardin Artikel und außerdem ist er viel zu mathematisch. Das mag in einem VWL-Lehrbuch angemessen sein, aber nicht in einem Lexikon. Ich kann (werde) mich demnächst mal an eine Umarbeitung machen (als Vorschlag), aber dies könnte diesen Beitrag ziemlich verändern ... Jens Schade 21:41, 18. Dez 2004 (CET)

Lass Dich nicht abschrecken. Ich selbst bin mit der mathematischen Form nicht allzu glücklich, konnte es aber nicht alltagstauglicher beschreiben. Stern !? 02:47, 19. Dez 2004 (CET)

Was für ein Humbug. 84.177.81.37 13:29, 26. Okt 2005 (CEST)

Review: Tragik der Allmende, 31. Januar 2005

Die modernen Theorien der Volkswirtschaftslehre sind heutzutage so komplex geworden, dass ein Erschließen bestimmter Themen nur mit mathematischen Fachverstand möglich ist. Die Tragik der Allmende ist momentan aber noch zu mathematisch,<Kommentar: das halte ich fuer absolut falsch> obgleich sie durchaus anschaulich geschrieben werden kann. Sprich: das Beispiel ist schon ganz gut, nur an Text mangelt es noch. Stern !? 14:23, 1. Feb 2005 (CET)

Zustimmung erstmal. Habe das Layout etwas feingetunt. Es müsste einfach noch mehr über die Forschungsgeschichte dieser Tragik drin sein - und das Beispiel ist zwar gut, aber die allgemeine Definition sollte noch deutlich ausgebaut werden. Leider kann ich selbst mangels Fachwissen nichts beitragen. -- Carbidfischer 12:12, 19. Feb 2005 (CET)
Bei dem Artikel sehe ich nichts, was eine Formel zum Verständnis bräuchte. Die Zusammenhänge sind ja denkbar einfach (bzw. fast schon sträflich vereinfacht dargestellt)
Ablehnung erstmal. Da ist nichts, was das Einstellen dieses viel zu unverständlichen Artikels im Review rechtfertigt. Schon der englische Artikel ist dagegen ein Muster an Differenziertheit. Auf http://dlc.dlib.indiana.edu/ müssten unzählige Beiträge zum Thema zu finden sein. Die Kontroversen oder die digitale Problematik (Wikipedia nicht tragisch) bleiben unberücksichtigt. --Historiograf 02:08, 3. Mär 2005 (CET)
Nur zur Erklärung: Der Review ist ja gerade dafür da, Artikel zu verbessern. Verwechselst Du ihn evtl. mit der Abstimmung zu den exzellenten Artikeln? Stern !? 02:15, 3. Mär 2005 (CET)

Der Artikel ist tatsächlich sehr verengt dargestellt und sollte dringend überarbeitet werden.

Zumal in Praxis und Theorie das Urteil über Allmenden gar nicht so eindeutig negativ ausfällt. Im übrigen sind die Allmenden die Hardin betrachtet hatte (von Dorfgemeinschaften gemeinsam genutzte Dorfweiden) keine "öffentlichen Güter" auf die jeder Zugriff hatte, sondern Clubgüter zu denen eben nur die Dörfler Zugriff hatten. Gerade bei dieser Art Güter existieren meist je nach Art der Allmende, Größe der Nutzergruppe, Dauer der "Zusammenarbeit" der Nutzer (und damit verbundenem Vertrauensaufbau), Bedeutung die die Allmende für das wirtschaftliche oder gesellschaftliche Leben der Nutzer hat, usw. verschiedene Mechanismen der Zugangs- und Nutzungskontrolle. Ein Gegenbeispiel gegen die Tragedy of the Commons: Weideflächen in trockenen Gebieten Afrikas verfügen über örtlich und im Zeitverlauf sehr unterschiedlichen Regenfall. Eine Einzäunung in kleine Privatparzellen (was Hardin in neoklassischer Manier als anreiztechnisch ideal ansieht) würde jedes Jahr eine Reihe von Farmern ohne jeden Niederschlag lassen - ihre Herden würden mangels frischen Grases verhungern. Wenn das Land jedoch als Allmende genutzt wird können alle Herden zu den Flächen mit frischen Gras ziehen. Ich kann mich an ein sehr gutes Buch zum Thema erinnern, dass während meines Studiums Standardlektüre war. (Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt, Mohr Siebeck, 1999, ISBN 316146916X) Im Übrigen: Müsste es nicht "Tragödie der Allmende" heißen (siehe engl. "Tragedy of the Commons"). --Niugini 15:46, 4. Mai 2005 (CEST)

M. E. nach handelt es sich hier NICHT um Clubgüter, sondern um Almende-Güter (Allmendegut). Der Unterschied: Während es bei Clubgütern KEINE Rivalität im Konsum gibt, gibt es diese bei Allmende-Gütern. Joh. 20. Juli 2006

Tragik der Allmende

Hallo. Mich interessiert eine Deiner Änderungen. Überrascht von der dortigen Aussage habe ich mal mehrere historische und ökonomische Bücher gewälzt, aber keinen Beleg finden können, der Deine These bestätigen konnte. Ich will damit nicht sagen, dass sie falsch ist, aber da ich so gar keinen Beleg finden konnte, halte ich sie für eine Spekulation und habe sie entfernt. Falls Du eine Quelle nachreichen kannst, wäre ich Dir dankbar, wenn Du den Abschnitt wieder in den Artikel integrierst und dann aber zugleich auf der Diskussionsseite begründen könntest. Vielleicht sollten wir allgemein immer mehr mit Quellen arbeiten. Ich persönlich stelle da einen recht wissenschaftlichen Anspruch an mich, weil ich selbst in der Wissenschaft arbeite. Stern !? 13:47, 4. Mai 2005 (CEST)Beantworten

  • Auch Hallo, deine Selbtseinschätzung mit dem ' einen recht wissenschaftlichen Anspruch' wird aber hier nicht allgemein geteilt:[1]: Verlässliche wissenschaftliche Quelle? Also bitte! Das ist ein politischer Kommentar... mfg, danke für den hinweis vielleicht finde ich die quelle noch, das war nicht meine Privatthese.--^°^ @

Die QUelle würde mich auch sehr interessieren - in den Bergen an Literatur zur Gemeingutproblematik konnte ich das noch nicht finden. Und auch politische Kommentare können mehr oder weniger gut begründet sein, von absurden Verschwörungstheorien bis zu durch Fakten gut belegten Thesen. Ich bin daher dafür, die These wieder zu streichen bis Belege geliefert werden. Martino

Das Beispiel beschreibt ein anderes Problem, als es Hardin tat (laut dem englischen Artikel). Soll nun das Beispiel umgeschrieben werden oder der Abschnitt 'Ursprung' überarbeitet werden?--62.245.210.166 02:22, 22. Okt 2005 (CEST) --Sturmbringer 17:51, 12. Aug 2005 (CEST)

Fokus des Artikels?

Habe gerade mal den englischsprachichen Artikel "Tragic of the Commons" überflogen. Dieser Artikel scheint aber nicht über "Faulheit" zu sprechen, sondern da werden als Beispiele für die "Tragik" die Überfischung der Meere und die Überweidung von Feldern zu gelten - m. E. ziemlich im Widerspruch zu der Darstellung, die auf der deutschen Seite gegeben wird. Der englische Artikel dürfte immerhin näher am ursprünglichen Autor sein - was stimmt? Irgendwie paßt das für mich nicht recht zusammen, hier "Faulheit", da "Übernutzung". Da ich selbst keine Ahnung von dem Thema habe, aber sehr gespannt auf eine Erklärung wäre, bitte ich um entsprechende Anpassungen am Artikel.--62.245.210.166 02:22, 22. Okt 2005 (CEST)

Die Verbindung liegt in der Untergrabung des "allgemeinen Ziels", der optimalen Nutzung nämlich, welche einerseits durch Faulheit, andererseits auch durch Überstrapazierung verhindert werden kann. -- M.Akron, Jul 2006.
Dann ist das Beispiel aber zumindest recht einseitig gewählt und verzerrt das Ganze etwas. So ist es eine Illustration dafür, dass es "sich für den Einzelnen lohnt, faul zu sein", während er damit die Gemeinschaft und am Ende sich selbst schadet. Bringt man dagegen ein Beispiel wie die Überweidung, dann wäre die Schlussfolgerung, dass es "sich für den Einzelnen lohnt, ressorcenverschwendend zu sein", womit er aber, wie der Faule, die Gemeinschaft schadet. Ersteres wäre eher das Plädoyer eines Kapitalisten gegen vermeintliche Drückeberger, Letzteres eines Linken gegen kapitalistische Ausbeutung, hat also die genau entgegengesetzte Aussage. Wenn man den letzteren Aspekt im Artikel aber auslässt und sich nur auf den ersteren konzentriert, ist der Artikel sehr POV und beschreibt das Phänomen einseitig und damit unzureichend. Ich wäre also dafür, dem genannten Beispiel eines zur Überweidung oder Überfischung entgegenzustellen. --Proofreader 15:18, 4. Aug 2006 (CEST)


Ich finde den Artikel als Selbstbegründung für wikipedia unheimlich lustig. Aber ich bin ja auch Gödelianer <eg> Im Ernst: da sollte mal ein gestandener Soziologe drübergehen. In der jetzigen Form ist es sowohl inhaltlich als auch formal ein Jammertal. Sogar auf der Metaebene.

Wikipedia ist eben gerade keine Allmende!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Aus zwei Gründen ist Wikipedia keine Almende: 1. Das Schreiben von Wiki-Artikeln stellt ja keine wirklichen "Kosten" dar. Man strukturiert seine eigenen Gedanken, befriedigt sein Mitteilungs- oder Belehrungsbedürfniss, stellt sich selbt dar und ist froh, dass vielleicht irgendjemand mal liest, was man schreibt. Außerdem macht es Spaß. Anders, wenn z.B. in Afrika bei 40 Grad ein Graben ausgehoben werden muß.

2. Beim vorliegende Artikel wird das Gefangenen-Dilemma (GD) mit der Allmende-Problematik als gewissermassen einem Spezialfall der GD Situation verwechselt. Am deutlichsten kann man dies an dem Wikipedia Beispiel erkennen. Bei Wikipedia handelt es sich um eine typische GD Situation, allerdings nicht um eine Allmende. Wenn Rationalitaet iSd. des HO common knowledge ist, dann ist es individuell rational Nichts zu Wikipedia beizutragen. Dies gilt fuer alle Spieler, so dass auf Wikipedia nach der strikten Freifahrerhypothese eigentlich kein Content erstellt werden duerfte. Im Gegensatz dazu ist eine Allmende eine Situation, wo niemand vom Konsum ausgeschlossen werde kann, aber Rivalitaet im Konsum besteht. Z.B. bei der Fischerei in internationalen Gewaessern. Kein Land kann von der Fischerei ausgeschlossen werden, da die Gewaesser international sind und daher keine durchsetzbaren Eigentumsrechte existieren. Da ein Fisch der von Land A gefangen wurde, nicht mehr von Land B gefangen werden kann, kommt es zu Rivalitaet im Konsum. Es ist fuer die einzelnen Laender rational soviel zu Fischen wie moeglich, was dann zur Uebernuztzung der Allmende fuehrt. Dies wiederum ist aus der sicht aller Laender im Sinne einer kollektiven Rationalitaet nicht gewuenscht. Daher entstehen z.B. Fangquoten, um sich sozusagen bei der Nutzung der Allmende selbst zu disziplinieren. Dies trifft allerdings keinesfalls auf Wikipedia zu!!! Wenn ich einen Artikel auf Wikipedia lese, dann kann diesen Artikel auch jeder andere nach mir lesen (es ist eben kein Fisch in internationalen Gewaessern). Daher besteht keine Rivalitaet im Konsum. Ebsenso kann niemand vom Konsum ausgeschlossen werden (zumindest nicht derzeit). Daher handelt es sich bei Wikipedia nicht um eine Allmende, sondern um ein "rein oeffentliches Gut"!!!!

Empfehlung zur Lektuere: Weimann: "Wirtschaftspolitik - Allokation und kolletktive Entscheidung" oder jedes andere wissenschaftliche Werk.

Es gibt eine ganze Menge "anderer wissenschaftlicher Werke", die Allmende anders definieren und für die es auch "commons of the mind" gibt. Hier was journalistisches dazu: [2]--Olaf g 21:11, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Wikipedia ist ökonomisch betrachtet weder ein öffentliches Gut, noch ein Allmendegut, sondern ein Gemeingut. Die Rivalität ist sehr gering (nur durch die Serverkapazitäten begrenzt), Ausschließbarkeit ist prinzipiell gegeben (somit wäre es ein Klubgut), es ist jedoch eine bewußte Entscheidung der "Eigentümer", dass von dieser Ausschließbarkeit kein Gebrauch gemacht wird, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung steht. --Mr. Mustard 21:18, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten

welche tragik?

nach meiner auffassung kann es sich bei dem begriff nur darum handeln, dass die allmende, also eine einer allgemeinheit oder gruppe gehörende ressource, einem starken privatisierungsdruck unterliegt. nachdem das system der allmende über jahrhunderte bei uns funktionierte, und übrigens in vielen Ländern noch funktioniert, kann ich diesen begriff nur so deuten. Sundar1 13:50, 23. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Wo hat Allmende "funktioniert"?

Wenn ein Gut nicht knapp ist, also keine faktische Konsumrivalität besteht, "funktioniert" Allmende natürlich. Die Tragödie der Allemende greift erst dann, wenn eben nicht mehr genug für alle da ist. Solange es genug Fisch für alle Fangschiffe und genug Eicheln im Wald für alle Schweine des Dorfes gab, war alles in bester Ordnung. Freerider kommen dann ins Spiel, wenn es darum geht den Konsum zu erwirtschaften, z.B. durch Anpflanzung neuer Eichen oder Pflege und Schutz des Bestandes. Ein köstliches Diskussionsthema in allen WG's, die immer genau an "freiwilligen" Gemeinschaftsleistungen scheitern. Daraus kann dann die Tragödie der Allmende werden, wenn sich kein Dummer findet, der die Eichen pflegt oder den Müll der anderen zur Mülltonne bringt, aber alle ihre Schweine auf die zu knappen Eicheln loslassen oder den gemeinsamen Abfalleimer füllen. Besonders schön kann man übrigens die Auswirkungen der Sozialisierung an den volkseigenen Betrieben, den LGPs und den volkseigenen Wohnhäusern der DDR studieren. Aristoteles war wirklich nicht dumm.

Irgendwo oben im Artikel steht doch als Beispiel auch die Zeile mit dem demographischen Wandel. Das scheint mir ein exzellentes Beispiel dafür zu sein, dass es in solchen Situationen zur Tragik der Allmende kommen kann: Das Aufziehen von Kindern ist mit einem riesengroßen Aufwand verbunden, der privat durch die Eltern zu erbringen ist. Der Nutzen aus den Kindern steht dann nachher allen zu, ist also nicht zuordbar. Man kann seine großgezogenen Kinder nicht an den Staat verkaufen mit den Worten: 350.000 EUR habe ich investiert, für 500.000 kannste Sohnemann haben, sonst geht der nach Shanghai.
Also ist es längst zur Tragik der Allmende in diesem Bereich gekommen. Wichtig ist hier auch die große Zahl der Teilnehmer. In einem kleinen Dorf von 100 Leuten mag das alles anders aussehen, da würde wohl gegenseitig viel Druck gemacht. Aber auf die ganze Bundesrepublik bezogen ist Nachwuchsarbeit eben anonym und ohne Zuordbarkeit des Nutzens.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Beispiele unter dem Titel "Trittbrettfahrer". Wenn man vor Eintritt in die U-Bahn eine Fahrkarte lösen sollte, aber nicht muss, dann wird es zur Tragik der Allmende kommen: Immer mehr Fahrgäste werden "faul" werden. Die, die noch so dumm sind und eine Fahrkarte lösen, müssen auf Dauer immer mehr bezahlen, da sie den gesamten Aufwand zu tragen haben.
Weiteres Beispiel: Steuerzahlung. Diese muss verpflichtend sein, sonst kommt es auch wieder zur Tragik der Allmende. Dass dies eintreten würde, sieht man an der Steuerhinterziehung: Menschen versuchen trotzdem, dran vorbei zu kommen.
Deshalb meine ich, die Kritik, die hier teilweise auf der Diskussionsseite zu lesen ist, geht an der Sache vorbei. Die Tragik der Allmende beschreibt menschliches Verhalten in bestimmten Situationen korrekt. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob in bestimmten historischen Konstellationen mit Menschen mit starken Rollenvorgaben und ohne Individualisierungstendenzen konkrete Allmenden tatsächlich funktioniert haben. Das glaube ich gerne. Hat nur leider überhaupt nichts mit der Kernaussage der Tragik der Allmende zu tun. Die handelt von was anderem. --84.176.156.23 02:36, 14. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
"in bestimmten Situationen" würde ich Dir recht geben, aber im Artikel ist von Zwangsläufigkeit die Rede, das geht iü schon aus dem Stichwort "Tragik" hervor. Gerade deshalb, weil es nur in bestimmten Situationen gültig ist, müsste die Kritik gebracht werden (und dann ggf in Verhältnis gesetzt).--Olaf g 21:16, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Diese Passage scheint mir irgendwie widersprüchlich zu sein: Wenn eine Ressource uneingeschränkt allen Menschen zur Verfügung stehe, werde jeder versuchen, für sich soviel Ertrag wie möglich zu erwirtschaften. Das funktioniere, solange nur so viele Menschen das Gut (etwa eine Weide, auf der Hirten ihr Vieh grasen lassen) ausbeuten, dass das Gut nicht erschöpft wird. Unter den Voraussetzungen, dass a) eine Ressource uneingeschränkt zur Verfügung steht und b) jeder versucht, seinen Ertrag zu maximieren, tritt die Tragik der Allmende auf, egal, wie viele Nutzer (n + 1) beteiligt sind. Zumindest wenn die Ausbeutung der Ressource nicht durch technische oder andere faktische Hindernisse eingeschränkt ist (oder selbst Kosten verursacht, die den Ertrag übersteigen).--Olaf g 16:59, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten
"Voraussetzung" für das Eintreten der Tragik der Allmende ist Knappheit, hohe Rivalität und keinen (oder nur geringen) Ausschluß. Typisches Beispiel ist die Fischerrei: Jeder Fisch kann nur einmal gefangen bzw. genutzt werden. Deshalb ist die Rivalität = 1. Wenn alle Menschen uneingeschränkt soviel Fische fangen können, wie sie wollen dann ist der Ausschluß = 0. Wenn nun die Nachfrage nach Fischen größer ist als das Angebot, Fische also knapp sind, dann tritt die "Tragik der Allmende ein und es kommt zu einer Überfischung. --Mr. Mustard 17:23, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Kritik und empirische Gegenevidenzen

Es gibt zur sog. Tragik der Allmende eine riesige wissenschaftliche Kontroverse mit zahlreichen Aufsätzen und Büchern, die Hardins Thesen widerlegen (oder es zumindest versuchen). Bekannt sind u.a. die Arbeiten von Elinor Ostrom, die auch in der Literaturliste auftachen, nicht aber im Text eingearbeitet sind. Der einzige etwas kritische Satz ist: Die Sozialpsychologie zeigt auch maximenbasiertes, also nicht zweckorientiertes Vertrauen als Lösungsmöglichkeit auf. Ich hab versucht die Kritik von Ostrom einzubauen, aber ein Nutzer mit einem alten Beatle-Songtitel als Nick hat's gelöscht, da es (Kritik?) angeblich nicht zum Lemma passen würde.--Olaf g 22:45, 3. Jan. 2009 (CET) Eine oft aufgegriffene rechtswissenschaftliche Kritik stammt von Michael A. Heller ("Tragedy of the Anticommons"), wird z.B. auf den Fall der Sendefrequenzen angewendet: Verfügungsrechte führen demnach in gewissen Fällen zu einer Unternutzung von Ressourcen.--Olaf g 09:32, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Verengung auf VWL

Im Übrigen ist der Artikel viel zu stark auf Wirtschaftswissenschaften fokussiert. Das ist völlig unangemessen, da Garrett Hardin selbst Biologe war und die Diskussion nicht nur in der Volkswirtschaft, sondern allgemein in der Soziologie, den Politikwissenschaften und Rechtswissenschaft geführt wurde und wird. Hardin hat auch nicht behauptet (wie das oft wiedergegeben wird und tendenziell auch hier im Artikel), dass aus der Tragödie folgt, dass sich die Tragödie nur durch Eigentumsrechte und Markt lösen lasse, nicht durch staatliche Intervention. Auch die strenge Unterscheidung zwischen Allmende und öffentlichem Gut (und die damit verbundene Auffassung, dass WP oder Open Source keine Allmende sei) ist eine disziplinäre Verengung der Wiwis: in den Politikwissenschaften und Jura wird "Commons" (eng. Allmende) oft als eine kollektive Governance-Form verstanden (z.B. bei L. Lessig - dem Gründer der Creative Commons, J. Boyle, M. Heller, C. Rose, E. Ostrom oder C. Hess) und entsprechend gilt das Internet und OpenSource als wichtiges Beispiel für neue sog. "new commons" oder "commons of the mind".--Olaf g 20:56, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Y. Benkler definiert "Commons" z.B. folgendermaßen: Commons are a particular type of institutional arrangement for governing the use and disposition of resources. Their salient characteristic, which defines them in contradistinction to property, is that no single person has exclusive control over the use and disposition of any particular resource. Instead, resources governed by commons may be used or disposed of by anyone among some (more or less well defined) number of persons, under rules that may range from ‘anything goes’ to quite crisply articulated formal rules that are effectively enforced.
Das passt mE besser auf Hardins Beispiele als die ökonomische Definition. Nicht in allen Disziplinen werden organisch sich entwickelnde Begriffe an Kreuztabellen festgeklopft. --Olaf g 09:56, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Lückenhaftigkeit

Der Artikel ist unvollständig, solange nicht auf die empirische Gegenevidenz und Kritik und andere disziplinäre Perspektiven (Politikwissenschaft und Recht) eingegangen wird. Bitte den Vermerk im Artikel drin lassen, solange dieser Einwand nicht ausgeräumt ist.--Olaf g 17:27, 12. Jan. 2009 (CET)Beantworten