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Rosenthal (Unternehmen)

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Firmenlogo
Altes Zeichen von Firma Rosenthal, ca. 1900
Hutschenreuther-Wappen am Welzel-Haus in Selb
Vase, Jugendstil, ca. 1900, von der Firma Rosenthal
Rosenthal-Porzellan 1956

Die Rosenthal AG ist einer der größten Hersteller von Porzellan und anderen Haushaltswaren.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1879 gegründet und über 100 Jahre als Familienbetrieb geführt. Der Firmengründer Philipp Rosenthal siedelte mit seiner Porzellanmalerei von Werl (Nordrhein-Westfalen) nach Selb in Bayern über, wo er im Schloss Erkersreuth Selb-Erkersreuth die Porzellanmalerei industrialisierte.

1897 gründete Philipp Rosenthal die Firma Bauer, Rosenthal & Co. in Kronach, um sie anlässlich der Gründung von Philipp Rosenthal & Co. AG 1897 zurück in den heimischen Konzern zu holen.

1908 kaufte Rosenthal die Porzellanmanufaktur Thomas in Marktredwitz hinzu, 1917 die Porzellanfabrik Zeidler & Co., die später als Marke unter „Bahnhof Selb“ in Selb-Plößberg bekannt wurde; dem Sitz des heutigen Porzellan-Museums.

1921 übernahm Rosenthal die Krister Porzellan-Manufaktur in Waldenburg (Schlesien) (KPM, ab 1951 R/KPM). 1971 stellte der Konzern die Marke Krister ein.[1]

1936 kaufte Rosenthal die Porzellanmanufaktur Waldershof in Waldershof, Schlesien sowie die Porzellanfabrik Thomas in Sophiental auf.

1939 wurde die Rosenthal Isolatoren GmbH (RIG) in Erkersreuth, Hennigsdorf bei Berlin und Selb gegründet.

1939 wandelte sich die Firma zur "Rosenthal Porzellan AG"­.

Über verschiedene Stadien entstand der heutige Betrieb.

1965 wurde der offizielle Name "Ros­enthal G­las & Porzellan AG" gewählt und 1969 zu "Rosenthal AG" verkürzt.

1998 übernahm die Firma Rosenthal traditionsreiche Teile der Porzellanmarke Hutschenreuther, insbesondere das Werk B in Selb.[2]

Beschäftigt waren 2008 1800 Mitarbeiter weltweit. Im Geschäftsjahr 2003/2004 betrug der Umsatz 190 Mio. Euro. Der Firmensitz befindet sich nach wie vor in Selb, ein modernes Produktionswerk in Speichersdorf.

Ein wichtiger Bereich war ursprünglich die Zusammenarbeit mit der AEG bei technischen Porzellanen wie Isolatoren, Fassungen und anderes, wobei auch Porzellan für Laborbedarf hergestellt wurde. Später wurde jedoch die Produktion von technischem Porzellan wieder eingestellt.

Seit 1960 wird eine eigene Ladenkette unter dem Namen Rosenthal Studio Haus geführt.

Seit 1997 gehört die börsennotierte Rosenthal AG mehrheitlich zur britisch-irischen Waterford Wedgwood plc, Dublin, die derzeit 90 % der Rosenthal-Aktien besitzt. In Deutschland ist Rosenthal Marktführer für hochwertiges Geschirr und Kunsthandwerk aus Porzellan und Glas und im Verbund mit Waterford Wedgwood Weltmarktführer. Trotzdem wurden im Juni 2008 Gerüchte laut, Waterford Wedgwood suche aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten im eigenen Konzern einen Käufer des Rosenthal-Aktienpakets, dessen Prosperität die herausragendste im Waterford Konzern sei. Am 9. Januar 2009 meldete die Rosenthal AG offiziell Insolvenz an. Die Gesellschaft sei „illiquid“ geworden, nachdem die Mehrheitsaktionärin Waterford Wedgwood am 5. Januar 2009 ein Insolvenzverfahren eingeleitet habe.[3]

Produktpalette

Die Rosenthal AG bietet Produkte unter folgenden Marken an:

  • „Rosenthal studio-line“, designorientiertes, avantgardistisches Geschirr und Kunstobjekte aus Porzellan und Glas
  • „Rosenthal classic“, klassisch gestaltetes Porzellan
  • „Rosenthal Home Designs“, dekorative Wohnaccessoires
  • „Rosenthal meets Versace“, Luxus-Geschirr aus Porzellan nach Gianni Versace
  • „Thomas – The Trend Factory“, designorientiertes Gebrauchsporzellan
  • „Hutschenreuther“, Weiterführung der Marke der ehemaligen Hutschenreuther AG für Haushaltsgeschirr und Hotelgeschirr
  • „Hutschenreuther Kunstabteilung“, Hutschenreuther Kunstfiguren

Auch Möbel gehören zum Sortiment.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.porzellan-indischblau.de/firmen/krister/krister.htm
  2. http://www.rosenthal.de/11/1997-2000.htm
  3. Spiegel Online – Rosenthal meldet Insolvenz an