Drehmaschine
Eine Drehmaschine (auch Drehbank genannt) ist eine Werkzeugmaschine mit der rotierende Werkstücke durch Zerspanung in eine rotationssymmetrische Form gebracht werden können. Da moderne Drehmaschinen mit den ursprünglichen Drehbänken (siehe Bild unten) nur noch die Kinematik gemeinsam haben, sich in der Konstruktion aber erheblich unterscheiden, spricht man heute üblicherweise von Drehmaschine.
Die Arbeitsspindel (Drehachse) ist meist horizontal angeordnet, seltener vertikal. Eine Drehmaschine mit vertikaler Arbeitsspindel für besonders große Werkstücke nennt man Karusselldrehmaschine. Seit einiger Zeit gibt es auch Vertikaldrehmaschinen für kleinere Werkstücke, bei denen die Relativbewegung zwischen Werkzeug und Arbeitsspindel (Vorschub-/Zustellbewegung) durch die Spindel erzeugt wird, während das Werkzeug feststeht. Für die Fertigung von größeren Stückzahlen einfacher Teile (z.B. Schrauben, Muttern u. Ä.) werden Drehmaschinen verwendet, die einen mit mehreren Werkzeugen bestückten und durch einen mechanischen Ablaufantrieb in entsprechenden Takten gesteuerten Schlitten (sowie Spannkopf und ggf. auch Reitstock) haben. Meist kann bei diesen Maschinen das stangenförmige Halbzeug durch die Hohlspindel mechanisch durchgeschoben werden. Solche Drehmaschinen werden in der Industriesprache Drehautomat genannt.
Den Drehmaschinen im Aussehen ähnlich sind Bohrwerke, die für die Innenbearbeitung hohler Werkstücke bestimmt sind. Sie gehören jedoch nicht zu Drehmaschinen, da dort die Werkzeuge rotieren und die Werkstücke fest eingespannt sind.

Grundlegende Bestandteile
Spindelstock

Werkzeugschlitten
Erweiterungen
Automatischer Vorschub
Um Material gleichmäßig abtragen zu können gibt es einen automatischen Vorschub. Dazu dient die Zugspindel, eine runde Stange mit einer Nut oder eine Sechskantstange entlang des Bettes, die sich in einem einstellbarem Verhältnis zur Hauptspindel dreht. Der Schlitten lässt sich ankoppeln und dadurch in Längsrichtung, bei besseren Drehbänken auch in Querrichtung automatisch verfahren.
Gewindeschneideinrichtung
Lünette
Beim Bearbeiten langer Werkstücke, kommt es leicht zu Schwingungen. Dies führt zu einer wellig gemusterten Oberfläche des Werkstücks (Rattermarken), erhöhter Abnutzung der Spindellager sowie Lärmbelästigung. Außerdem drückt dann der Drehmeißel aufgrund der Bearbeitungskräfte u.U. das Werkstück aus der Drehachse, wodurch die Geometrie des Werkstücks fehlerhaft wird. Daher empfiehlt es sich, in diesen Fällen im Reitstock eine Zentrierspitze einzusetzen und von rechts gegen das Werkstück zu drücken.
Sollte wegen der gewünschten Form des Werkstücks der Einsatz einer Zentrierspitze nicht möglich sein oder nicht ausreichen, ist der Einsatz einer Lünette notwendig. Die Lünette wird zwischen Futter und Schlitten auf das Bett gesetzt. Eine einfache Lünette enthält drei Stangen aus gehärtetem Stahl, die einzeln nach innen und außen geschraubt werden können und in Abständen von je 120° radial an das Werkstück gedrückt werden. Bei geeigneter Schmierung wirkt diese Anordnung wie ein Gleitlager. Bessere Lünetten haben drei kugelgelagerte Rollen, die sich mitdrehen, wenn sie an das Werkstück gedrückt werden.