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Albert Ottenheimer

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Albert Ottenheimer, in der Emigration Albert Otten, (*19. Januar 1886 in Bonfeld; † 1985 in den USA) war ein deutscher Kaufmann, Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen, der 1937 emigrieren musste.

Leben

Ottenheimer wurde in eine traditionsreiche Jüdische Gemeinde bei Heilbronn geboren und machte sich bereits 1910 in Köln mit einem Großhandelsunternehmen in Firma Albert Ottenheimer Eisengroßhandlung als Kaufmann selbstständig. Sein Unternehmen expandierte rasch und er eröffnete nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und in den Niederlanden ein Netz von Filialen.

Daneben beteiligte er sich mit unterschiedlichem Erfolg an Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie und Maschinenbauunternehmen. Die von ihm als Hauptaktionär kontrollierte Vogtländische Maschinenfabrik AG (VOMAG) in Plauen musste 1932 Konkurs anmelden. Der Konkursverwalter stellte unter anderem auch gegen Ottenheimer Strafanzeige und Ottenheimer wurde auf Betreiben des örtlichen Kreisleiters der NSDAP Alfons Hitzler zeitweilig in Haft genommen.

Bis 1937 war er ebenfalls Hauptaktionär der Eisenhüttenwerk Thale AG in Thale am Harz, ein Unternehmen, das seit 1934 ein Monopol in der Herstellung von Stahlhelmen für die Deutsche Wehrmacht besaß. Diese Beteiligung musste er bereits unter Druck staatlicher Stellen veräußern, der Erlös wurde zugunsten des Deutschen Reiches beschlagnahmt und mit der Reichsfluchtsteuer verrechnet. Die Beteiligung am Eisenhüttenwerk gelangte danach über die Dresdner Bank an die Kölner Otto-Wolf-Gruppe.

Als Sammler und Mäzen interessierte Ottenheimer sich für die moderne bildende Kunst. Er war als Mitglied im Kölner Museumsverein aktiv. Dem Wallraf Richartz Museum stiftete er als Förderer etliche Kunstwerke.

Ottenheimer emigrierte über die Schweiz, von wo aus er seine letzten deutschen Vermögenswerte auflöste, und Kanada in die USA. Dort war er noch bis in die 1950er Jahre als Unternehmer im Eisen- und Stahlhandel tätig.