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John Hurt

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John Vincent Hurt CBE (* 22. Januar 1940 in Chesterfield, Derbyshire, England) ist ein britischer Schauspieler.

Leben

Nach eigenen Angaben beschloss John Hurt bereits im Alter von neun Jahren, Schauspieler zu werden: I had had an enormous sense of theatre [...] from an early age (dt.: "Ich hatte schon in jungen Jahren einen riesigen Sinn fürs Theater"). Als Konsequenz betätigt er sich in der Schule an Theateraufführungen. Für seine konservativen Eltern (sein Vater war Pfarrer) war der Beruf des Schauspielers aber keine gute Karrierewahl, sie betrachteten ihn als "zu unsicher" und schickten ihren Sohn daher auf die Londoner St. Martin's Kunsthochschule, damit er später Kunstlehrer werden könne.
Als ihm aber ein Theater-Stipendium an der renomierten Royal Academy of Dramatic Art angeboten wird, bricht er sein Kunststudium 1962 ab, um dort das Schauspielhandwerk zu lernen.
Da seine Eltern dies nicht unterstützen, nimmt er jede Rolle an, um sich finanziell über Wasser zu halten. Er tritt in den unterschiedlichsten Theaterstücken und Fernsehserien auf, macht sich damit aber gleichzeitig in der Schauspielszene bekannt und erhält eine Hauptrolle im Stück Little Malcolm and His Struggle Against the Eunuchs. Hurt sieht dieses Stück inzwischen als seinen Durchbruch an, da es in Dublin Premiere feierte, wo Hurt den Filmregisseur Fred Zinnemann trifft. Dieser ist von Hurts Leistung derart beeindruckt, dass er ihm eine Nebenrolle in dem Historiendrama Ein Mann zu jeder Jahreszeit anbietet. Der Film wird zu einem der erfolgreichsten Werke von Zinnemann und erhält sechs Oscars.
Die Arbeit zwischen Zinnemann und Hurt lief derart gut, dass Zinnemann seinen Freund John Huston auf Hurt aufmerksam macht. Dieser besetzt ihn daraufhin - gegen den Widerstand des Studios, das ihn für zu unbekannt hält - in der Hauptrolle seiner Komödie Dave - zuhaus in allen Betten.
Obwohl der Film ein Flop wird, nimmt Hurt weiterhin Filmrollen an und wird 1972 für seine schauspielerische Leistung im Thriller John Christie, der Frauenwürger von London mit einer Nominierung für den BAFTA-Award bedacht.
Seine Filmkarriere nimmt nun an Schwung auf, seine Leistungen werden von Kritikern gelobt (insgesamt wird er in seiner bisherigen Karriere sechs Mal für den BAFTA-Award nominiert, drei Mal kann er ihn gewinnen). Hurt lässt sich dabei nicht auf Genres festlegen und nimmt die verschiedensten Rollen an - mit wechselndem Erfolg. Seine markante Stimme bringt ihm dabei auch Rollen als Synchronsprecher für Zeichentrickfilme ein, unter anderem in Watership Down - Unten am Fluß (1978 und - im selben Jahr - in der Zeichentrick-Version von Herr der Ringe.
Auf internationaler Bühne machte er sich vor allem mit seinen Auftritten in 12 Uhr nachts - Midnight Express (1978 - erste Oscar-Nominierung) und Ridley Scotts Alien einen Namen. Sein Auftritt in Alien ist recht kurz, doch spielt er die Hauptfigur in der einprägsamsten und blutigsten Szene des Films in der ein Alien aus seinem Brustkorb schlüpft. Hurt wird bis heute auf der Straße und in Interviews auf diese Szene angesprochen. In Mel Brooks Spaceballs parodiert er acht Jahre später diese Szene.
Eine Rolle, die er bis heute als die körperlich anstrengendste Rolle seiner Karriere bezeichnet folgte im Jahr 1980 in David Lynchs Der Elefantenmensch. Hurt übernahm die Hauptrolle des Elefantenmenschen John Merrick. Das Auftragen des ausgefallenen Make-Ups dauerte dabei etwa 12 Stunden. Hurt soll während der Dreharbeiten deshalb zu seiner Frau gesagt haben "Ich glaube, sie haben mich jetzt dazu gebracht, das Schauspielern zu hassen". Die Mühe wird ihm aber mit einer weiteren Oscar-Nominierung belohnt.
Vier Jahre später übernimmt er die Rolle des Winston Smiths in der Verfilmung von George Orwells distopischen Romans 1984.

Hurt entzieht sich allerdings dem Starsystem, er übernimmt weiterhin schwierige, unsympathische Rollen, die ihm zwar kein großes Publikum, aber dafür eine Herausforderung bieten. Wie er selbst zugibt, übernimmt er von Zeit zu Zeit auch mal Rollen in größeren Hollywood-Produktionen, um damit seine kleinen Rollen finanzieren zu können.

John Hurt war drei Mal verheiratet und hat zwei Kinder mit Jo Dalton, seiner letzten Frau. Als Grund für das Scheitern seiner Ehen wird (besonders in der Boulevard-Presse) sein Alkoholismus verantwortlich gemacht. Er taucht immer wieder wegen seiner Eskapaden und anschließenden Entzugskuren in den Schlagzeilen auf.

Im Juni 2004 wurde er von der englischen Königin Elisabeth II. zum "Commander of the Order of British Empire (CBE)" ernannt.

Filmographie (Auswahl)

Auszeichnungen

Oscar

  • 1979 - nominiert als bester Nebendarsteller für 12 Uhr nachts - Midnight Express
  • 1981 - nominiert als bester Hauptdarsteller für Der Elefantenmensch

BAFTA-Award

  • 1976 - bester Hauptdarsteller für Wie man sein Leben lebt
  • 1979 - bester Nebendarsteller für 12 Uhr nachts - Midnight Express
  • 1980 - nominiert als bester Nebendarsteller für Alien
  • 1981 - bester Hauptdarsteller für Der Elefantenmensch

Golden Globes

  • 1979 - bester Nebendarsteller für '12 Uhr nachts - Midnight Express
  • 1981 - nominiert als bester Hauptdarsteller für Der Elefantenmensch


Zitate

I've done some stinkers in the cinema. You can't regret it; there are always reasons for doing something, even if it's just the location. (dt.: "Ich habe einige miserable Filme gemacht. Das kann man nicht bereuen, es gibt immer einen Grund, etwas zu machen, selbst wenn es nur der Drehort ist")

I turn up in Los Angeles every now and then, so I can get some big money films in order to finance my smaller money films (dt.: "Von Zeit zu Zeit tauche ich in Los Angeles auf um Filme mit einem großen Budget zu machen, damit ich die Rollen in Filmen mit kleinem Budget machen kann.")