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Peter Becker (Reformator)

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Peter Artopoeus (* 1491 in Köslin, Pommern; † 1563), eigentlich Peter Becker, war ein deutscher Theologe und Reformator.

Peter Becker hatte in Wittenberg Theologie studiert, und zwar bei Luther, Melanchthon und wahrscheinlich auch bei Bugenhagen. Er wirkte danach als Lehrer in seiner Geburtsstadt Köslin. Dort wurde er jedoch vom Klerus verjagt. Er wurde anschließend Lehrer an der Lateinschule in Rügenwalde. Später wurde er zum Rektor der Stadtschule in Stettin berufen und in Stettin auch - als Erster überhaupt - zum Pastor Primarius an der Kirche des Marienstifts ernannt.

Als er in den Verdacht geriet, ein Anhänger der Rechtfertigungslehre des Andreas Osiander zu sein, wurde er vom Landesfürsten nach Belgard, Neustettin und schließlich nach Wollin vorgeladen. Er leistete öffentlich Abbitte, wurde aber, obwohl der Stettiner Landtag nicht minder als das Papsttum den Osiandrismus als Ketzerei brandmarkte und bedrohte, wurde er rückfällig und deshalb seines Amtes enthoben und des Landes verwiesen. Seine Schriften wurden verbrannt. Er kehrte daraufhin nach Köslin zurück.

Unter dem Namen Petrus Artopoeus veröffentlichte er theologische Werke und eine Grammatik der hebräischen, griechischen und lateinischen Sprache.

Werke (Auszug)

  • Peter Artopoeus:Psalmorum liber prophetae David, 1545 (in Münchner Digitalbibliothek verfügbar).
  • Petrus Artopoeus: Aforismi. De prima rerum origine; Basel 1546.
  • Petrus Artopoeus: Postilla Evangelica, Basel 1550.
  • Petrus Artopoeus: Grammatica hebraica, graeca et latina, 4. Auflage, Basel 1558.

Literatur

  • Deutsche Biographische Enzyklopädie, 2. Auflage (R. Vierhaus, Hrsg.), München 2005, Band 1, S. 246.
  • Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste (J. S. Ersch und J. G. Gruber, Hrsg.), Band IV (B - Bend), Leipzig 1821, S. 293-294.