Zytomegalie
Das Zytomegalievirus (ZMV) gehört zur Familie der Herpesviren. Es bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Auch nach Beendigung der Erkrankung kann es noch wochenlang mit Speichel und Urin ausgeschieden werden.
Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung kann eine Zeit von zwei bis sechs Wochen vergehen. Da viele Infektionen unbemerkt bleiben, kann die Inkubationszeit bisher nicht genauer angegeben werden. Dann kommt es in der Regel zu Fieber und einer Schwellung der Lymphknoten. Es können auch Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. In seltenen Fällen tritt eine Hepatitis oder eine Polyneuritis (Nervenentzündung) auf.
Ist das Zytomegalie-Virus für gesunde Erwachsene in der Regel harmlos, so kann es für ungeborene Kinder lebensgefährlich sein. Kommt es während des im ersten und zweiten Drittels der Schwangerschaft zu einer Infektion, so kann das zu Missbildungen der Kindes führen. Besonders häufig treten Missbildung auf am: Herz-Kreislauf-System Magen-Darm-Trakt Skelett Muskeln
Erst Wochen oder Monate nach der Geburt treten beim Neugeborenen Symptome eine Zytomegalie-Infektion auf. Dann kann es zu neurologischen Ausfällen, Gelbsucht, Einblutungen in die Haut durch eine Schädigung der Gefäßwände und Störungen der Blutgerinnung und zu Vergrößerungen von Milz und Leber kommen. Bei etwa 30 Prozent der betroffenen Kinder endet eine Infektion tödlich.
Erkrankungen während der Schwangerschaft (Embryopathie) sind meldepflichtig.
Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann Zytomegalie zu einer schwerwiegenden Erkrankung werden. Besonders gefährdet sind Menschen nach Nierentransplantationen bei Leukämie bei einer Therapie mit Zytostatika bei AIDS
In diesen Fällen kann es zu schweren Lungenentzündungen kommen. Besonders gefürchtet werden zusätzliche bakterielle Infektion und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt. Diese Komplikationen können sehr schwer bis tödlich verlaufen.
Tritt die Zytomegalie bei ansonsten gesunden Menschen auf, so ist eine spezielle Behandlung in den meisten Fällen nicht erforderlich. Meistens ist eine Behandlung der Symptome ausreichend. Spezielle Virostatika werden nur bei immungeschwächten Menschen angewandt. Dann ist normalerweise eine Behandlung mit Ganciclovir oder Fosarnet erfolgreicher, als mit Aciclovir. Wichtig ist, auf eine bakterielle Infektion zu achten. Sie sollte sofort mit Antibiotika behandelt werden.
Bei immungeschwächten Menschen kann über eine Impfung eine Abschwächung des Virus erreicht werden. Dann verläuft eine Infektion mit Zytomegalie-Virus in der Regel weniger heftig. Diese Prophylaxe kommt z.B. bei einer geplanten Nierentransplantation zum Einsatz.