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Möbelstil

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Es fehlt nicht nur eine Definition, sondern auch der Rest des Textes ist über weite Strecken stilistisch und inhaltlich unbrauchbar. Ein Neustart wäre besser, vielleicht auch unter dem Lemma Möbelstilkunde? -- Nina 15:14, 4. Jan. 2009 (CET)


Ein Möbelstil ist das für eine bestimmte Epoche, ein Gebiet, einen Tischler oder Ebenisten beziehungsweise eine Werkstatt charakteristische, durch einheitliche, ähnliche oder vergleichbare Merkmale in der Beschaffenheit oder der Formgebung gekennzeichnete Gepräge von Möbeln.

Möbelstile stehen in enger Beziehung zur allgemeinen Kulturentwicklung, zu dem jeweiligen Zeitgeist und zu den Architektur- und Kunststilen ihrer Epoche, sind mit Letzeren aber nicht identisch. So wie diese sind sie den Strömungen des Zeitgeschmacks und der Mode unterworfen.


Neben allgemeinen Ornamenten – geschnitzt, eingelegt oder gemalt – sind insbesondere die Beschläge ein wichtiges Kriterium der Stilkunde von Möbeln.

Kunstgeschichtliche Epochen im Europäischen Raum

Klassische Antike: während des Altertums bis ca. 400 n. Chr.
Romanik: 900–1200
Gotik: 1200–1400
Renaissance: 1400–1650
Barock: 1600–1730
Régence und Rokoko: 1715–1780
Klassizismus: 1750–1830
Biedermeier: 1815–1848
Historismus: 1850–1900
Jugendstil: 1895–1910
Moderne: Bauhaus, De Stijl, Art Déco 1919–1933

Möbelstile im Europäischen Raum

Frankreich
Deutschland/Österreich
England
900-1200 Romanik 900-1200 Romanik 900-1200 Romanik
1200-1400 Gotik 1200-1400 Gotik 1200-1400 Gotik
1400-1650 Renaissance 1400-1650 Renaissance 1400-1650 Renaissance
1661-1715 Louis-quatorze 1600-1730 Barock 1702-1714 Queen Anne
1715-1723 Régence 1715-1723 Régence 1714-1727 Early Georgian (Georg I.)
1735-1765 Louis-quinze 1730-1770 Rokoko 1720-1760/70 Mid Georgian (Georg II.)
English rococo/Chippendale
1765-1790 Louis-seize 1750-xxxx Früh-Klassizismus 1770-1811 Late Georgian (Georg III.)
1795-1799 Directoire xxxx-xxxx Klassizismus 1760-1790
1780-1785
Adam-Style
Hepplewithe-Style
1799-1804 Consulat xxxx-xxxx Klassizismus 1790-1806ff Sheraton
1804-1815 Empire xxxx-1830 Spät-Klassizismus 1790-1830 Regency-Style (künftiger Georg IV.)
1815-1830 Restauration 1815-1848 Biedermeier
1830-1848 Louis-Philippe 1830-1850 Early Victorian
1850-1870 Second Empire 1850-xxxx Altdeutscher Stil 1850-1875 High Victorian
1895 Art Nouveau 1896/1897 Jugendstil/Secessionsstil 1870-1920 Arts and Crafts
1920-1940 Art Déco

Alle diese Jahrzahlen sind allgemein zu verstehen, denn ein neuer Stil tritt nicht von heute auf morgen auf. Insbesondere Möbel reagieren recht langsam auf neue Stilentwicklungen, es dauerte immer eine gewisse Zeitspanne, bis sich ein neuer Stil durchsetzen konnte. Die verschiedenen Stile haben teilweise hundert bis zweihundert Jahre überschnitten, und zeigen auch regional deutliche Abweichungen.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt die Internationalisierung der Kunststile, und im gesamten europäisch-nordamerikanischen Raum, wie auch den durch die Kolonisierung kulturell verbunden Weltregionen finden sich stilähnliche Möbel.

Daneben finden sich aber in Amerika auch autochthone Stile, die auf die Wurzeln europäischer Einwanderer zurückgehen, etwa der Shaker-Stil

Bauernmöbel

Hirschbacher Bauernmöbeln im Mühlviertler Schlossmuseum in Freistadt

Bauernmöbel ist eine Sammelbezeichnung für die Stilsprache ländlicher Regionen, die teils über viele Generationen hinweg sehr einheitlich bleibt. Diese zeichnet sich weniger durch ihre Formgebung, die sich grob an gotische, barocke oder klassizistische Formen anlehnt, sondern primär durch die Farbgebung, die als eine der Ausdrucksformen der Bauernmalerei zu sehen ist. Da viele dieser originalen Bemalungen dem Antiquitätenboom der 90er-Jahre zum Opfer gefallen sind, werden holzrohe Nachbauten heute als „bäuerlich“ empfunden und als Landhausstil angeboten.

Typischerweise klassifiziert man Bauernmöbel nach Zentren der Nebenerwerbstischlerei, etwa Bünder Stil der Ostschweiz, Antholzer Möbel in Südtirol, die sehr wertvollen grünen Tirolermöbel (Alpbacher und Zillertaler Bauernkasten) oder die blauen bayrischen Möbel. In diesem Kontext ist auch der Shakerstil Amerikas zu sehen, der als autochthone Stilentwicklung auf die Wurzeln europäischer Einwanderer zurückgeht.

Siehe auch

Europa: