Klausjürgen Wussow
Klausjürgen Wussow (* 30. April 1929 in Cammin, Pommern; † 19. Juni 2007 in Rüdersdorf bei Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Wirkungsfelder
Theater
Er gab sein Debüt an der Volksbühne Schwerin. Weitere Stationen seiner Theaterkarriere waren unter anderem das Hebbel-Theater und das Theater am Schiffbauerdamm in Berlin sowie die Städtischen Bühnen in Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Zürich und München. Von 1964 bis 1986 war er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters.
Fernsehen
In den 1970er Jahren wirkte Wussow vor allem als Darsteller in Fernsehserien mit, beispielsweise in der 26-teiligen Serie Der Kurier der Kaiserin, wo er den Leutnant Rotteck auch in gefährlichen Szenen ohne Double spielte. Des Weiteren spielte er auch in Sergeant Berry mit, verließ die Serie jedoch nach zwölf Episoden aus Sorge um seinen Ruf als Charakterdarsteller und wurde später durch Harald Juhnke ersetzt. Außerdem spielte er in der Serie Ringstraßenpalais mit.
Einem breiten Publikum wurde Wussow durch seine Rolle als Professor Brinkmann in 70 Folgen der Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik (1985–1988) im ZDF bekannt. Wussow, der eigens für die Dreharbeiten zur Schwarzwaldklinik vom damaligen Intendanten des Burgtheaters, Claus Peymann, beurlaubt wurde, kehrte aufgrund des enormen Erfolges der Krankenhaus-Serie im Glottertal nicht mehr nach Wien zurück. Rund 28 Millionen Zuschauer verfolgten damals die Serie, die ihm eine sehr große Popularität sicherte. Daraus resultierte auch eine Affäre mit seiner Schauspiel-Kollegin Gaby Dohm, was allerdings erst viel später öffentlich wurde. Von 1996 bis 2003 spielte Wussow erneut die Chefarzt-Rolle in den 23 Folgen der ARD-Reihe Klinik unter Palmen.
Sprechrollen und sonstige Tätigkeiten
Neben der Schauspielerei machte sich der vielseitige Künstler auch einen Namen als Autor, Maler und Synchronsprecher (unter anderem als „Frollo“ im Walt-Disney-Film „Der Glöckner von Notre Dame“, Sprache und Gesang, 1996). In einer ganzen Reihe von Hörspielproduktionen konnte man ihn erleben. Beispielsweise 1957 als Peter Koslowski in dem Fünfteiler Am grünen Strand der Spree, welcher vom SWF unter der Regie von Gert Westphal produziert wurde.
Privatleben
Wussow besuchte nach dem Kriegsdienst ab 1946 das Richard-Wossidlo-Gymnasium in Waren (Müritz).
Er war insgesamt viermal verheiratet. Die Tochter Konstanze stammt aus seiner ersten Ehe (1951 bis 1960) mit der Schauspielerin Jolande Franz. Aus der Ehe mit der Schauspielerin Ida Krottendorf (1960 bis 1991) stammen zwei Kinder: Barbara und Alexander Wussow, beide ebenfalls Schauspieler. Sein Schwiegersohn ist der Schauspieler Albert Fortell. Der dritten Ehe (1992 bis 2003) mit der 26 Jahre jüngeren Journalistin Yvonne Viehöfer entstammt der 1993 geborene Sohn Benjamin Wussow. Die Ehe wurde 2003 geschieden. 2004 heiratete Wussow Sabine Scholz, die Witwe des ehemaligen Boxers Bubi Scholz.
Der an Demenz leidende Klausjürgen Wussow lebte ab Juli 2006 in einem Pflegeheim in Strausberg in Brandenburg. In den letzten Monaten seines Lebens war er nach einem Kreislaufkollaps so schwer erkrankt, dass er von Mitte März bis Anfang Mai 2007 auf der Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses Rüdersdorf bei Berlin behandelt werden musste. Dort verstarb er am 19. Juni 2007. Trotz seiner testamentarischen Verfügung aus dem Jahr 2000, neben seiner zweiten Frau Ida Krottendorf in Wien-Grinzing beigesetzt zu werden, wurde der Schauspieler am 30. Juni 2007 nach einer Trauerfeier in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin auf dem Friedhof Heerstraße im Berliner Stadtteil Charlottenburg beigesetzt. Die Predigt hielt einem Wunsch Wussows entsprechend der Fernsehpfarrer Jürgen Fliege, der auch die Aussegnung am Grab vornahm.
Ehrungen
Wussow wurde unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, der Ehrenstaatsbürgerschaft der Republik Österreich, der Goldenen Kamera (1985) und mit dem Fernsehpreis Bambi (1985) geehrt.
Filmografie
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Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorlage:IMDb Name
- Wussow will Grab in Wien
- Vorlage:Aeiou
- Klausjürgen Wussow, ausführliche Informationen auf http://www.schwarzwald-tv-klinik.de/klausjuergen_wussow_schauspieler.html (Schwarzwaldklinik-Fanclub)
Personendaten | |
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NAME | Wussow, Klausjürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 30. April 1929 |
GEBURTSORT | Cammin (Pommern) |
STERBEDATUM | 19. Juni 2007 |
STERBEORT | Rüdersdorf bei Berlin |