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Stabschrecken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stabschrecken stellen Vertreter der Gespenstschrecken (Phasmatodea) dar. Sie haben alle eine längliche Gestalt, die sehr an Zweige oder kleine Äste erinnert (Mimese). Die größten dieser Tiere erreichen eine Körperlänge von 33 cm und die kleinsten werden lediglich knapp 2 cm lang. Die Mehrheit der Arten ist in den tropischen Zonen ringsum den Globus beheimatet. Die nächsten Vorkommen sind in Großbritannien an der Küste von Cornwall, wo dank dem Golfstrom ein mildes Klima herrscht, oder in Südfrankreich bzw. Norditalien.

Lebensweise

Stabschrecken sind sehr passive, träge Tiere. Sie verharren tagsüber am gleichen Ort; während der Dämmerung und der Nacht bewegen sie sich; sie gehen dann auf Nahrungssuche. Ihre Stabform gibt ihnen im Gebüsch und auf Ästen eine fast perfekte Tarnung. Einige Arten pflanzen sich durch reine Parthenogenese fort, wie z.B. einige Acanthoxyla-Arten von Neuseeland - von diesen sind keine Männchen bekannt.

Einige Arten

Haltung

Terrarium

Viele dieser Stabschrecken lassen sich gut halten. Meistens genügt ein Behälter, der außer Lüftungsschlitzen keine Öffnungen besitzt (Jungtiere könnten fliehen). Den Boden bedeckt man mit sandiger Erde, die man stets leicht feucht hält (fördert die Entwicklung der Eier). Achtung: Schimmelbildung unbedingt vermeiden!

Die pflegeleichteren Arten benötigen Zimmertemperatur (18° bis 22° C). Die robustesten Arten überleben Temperatursenkungen bis etwa 8° C. Anspruchsvollere Spezies benötigen durchaus ein geheiztes Terrarium.

Futter

Als Futter genügen bei den meisten Arten Brombeerzweige mit Blättern. Auch gut verträglich sind Haselzweige, ebenfalls mit Blättern. Der Vorteil von Brombeeren ist, dass sie immergrün sind; man kann also auch im Winter Futter für die Tiere besorgen.

Wenn die Blätter im Terrarium vergilbt oder abgefressen sind, ersetzt man ihr Futter. Bei jeder Fütterung muss man auch die Blätter mit einer Sprühflasche befeuchten. Dies ist wichtig, da sich die Tiere nur bei genügender (Luft-)Feuchtigkeit häuten können. Bleiben sie in der zu engen alten Haut stecken, sterben sie.

Probleme

  • Einige Arten sind Spezialisten in ihrer Nahrung. Man muss im Sommer Zweige mit Blättern ernten und diese im Tiefkühlschrank lagern, wenn die Futterpflanzen nicht winterfest sind. Eine Alternative wäre, die Futterpflanzen in der Wohnung zu ziehen.

Literatur

  • Kallas, Meyer, Schmidt, Lippe (1996): Kleintiere im Terrarium. Haltung und Zucht wirbelloser Tiere. Landbuch Verlag, Hannover.
  • Siegfried Löser (1991): Exotische Insekten, Tausendfüsser und Spinnentiere. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.
  • Bradler, Koch, Seiler (2000): Phasmiden. bede-Verlag, Ruhmannsfelden.