Netphen
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Netphen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Landkreis: | Siegen-Wittgenstein |
Fläche: | 137,39 km² |
Einwohner: | 25.638 (29.02.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 183 Einwohner je km² |
Höhe: | 310 (260 - 676) m ü. NN |
Postleitzahl: | 57250 |
Vorwahl: | 02738 |
Geografische Lage: | 50° 55' n. Br. 8° 6' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | SI
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 05 9 70 032 |
Stadtgliederung: | 20 Ortsteile bzw. Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Amtsstraße 2-6 57250 Netphen |
Offizielle Website: | www.netphen.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@netphen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rüdiger Bartsch (CDU) |
Netphen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Siegen-Wittgenstein.
Geografie
Geografische Lage
Netphen liegt am Südhang des Rothaargebirges und bildet die natürliche Grenze zum Wittgensteiner Land. Das Stadtgebiet ist geprägt von zahlreichen Tälern und Bergrücken. Nordöstlich des Stadtteils Walpersdorf liegt die Quelle der Sieg und im Lahnhof liegt die Quelle der Lahn.
Stadtgliederung
Beienbach
Ein beschauliches Dörfchen, das am Ende eines kleinen Seitentales der Sieg zwischen Netphen und Deuz liegt. Umsäumt von Fichten- und Laubwäldern auf den Höhen, eingerahmt von landwirtschaftlich genutzten Flächen und alten Obstwiesen in den Hofräumen, liegt es in einer Talmulde des Katzenbaches. Erste urkundliche Erwähnung 1299.
Brauersdorf
Deuz
Dreis-Tiefenbach
Dreis-Tiefenbach ist mit derzeit ca. 5.300 Einwohnern größter Ort der "Stadt Netphen" . Höhe ü. d. M.: ca. 262 - 350 Meter bei ca. 7,5 qkm Fläche. Entfernung zur Großstadt Siegen (Nordrhein-Westfalen): ca. sechs Kilometer. Gelegen an der Bundesstraße 62 (Hüttentalstraße). Entfernung nach Netphen: ca. 4 Kilometer. Die Umgebung der Ortschaft besteht aus relativ großflächigen geschlossenen Mischwäldern und weiten Fluren. Dreis-Tiefenbach wurde früher wahrscheinlich von Kelten besiedelt; die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1239.
Eckmannshausen
Eschenbach
Frohnhausen
Grissenbach
Hainchen
Helgersdorf
Herzhausen
Irmgarteichen
Nenkersdorf
Netphen
Oelgershausen
Salchendorf
Sohlbach
Unglinghausen
Walpersdorf
Werthenbach
Geschichte
Erste Erwähnungen dieser Region des Kreises gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Hier wird, wie in den meisten Teilen des alten Kreises Siegen das Fürstenhaus Nassau als Landesherren genannt.
1215 werden die Herren von Hain auf Burg Hainchen aufgeführt.
In den Jahren von 1635 bis 1637 wütete die Pest.
Im Jahre 1742 fiel Netphen wie alle anderen Gebiete nördlich der Lahn an den Prinzen Wilhelm Karl Friso von Oranien, Fürst von Diez und Erbe der Vereinigten Niederlande. Somit war das Fürstentum Nassau-Siegen Teil der Niederlande,
Napoleon schlug das Siegerland im Zuge seiner Neuordnung Deutschlands dem Großherzogtum Berg zu. Diese Veränderung wurde allerdings 1813 rückgängig gemacht und Netphen wurde wieder Eigentum der Oranier. 1815 verzichteten diese auf alle deutschen Landesteile und Netphen kam 1816 an Preußen.
Am 1. Januar 1969 entstand im Zuge der kommunalen Neuordnung die Großgemeinde Netphen. Diese erlangte am 30. Juni 1997 mit der Überschreitung der 25.000-Einwohnermarke Stadtstatus. Kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends, am 1. Januar 2000 wurde Netphen dann auch offiziell zur Stadt erklärt.
Politik
Stadtrat
Die 38 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)
Wappen
Das Wappen zeigt im unteren Bereich in Gold einen schwarzen Keiler. Der obere Bereich zeigt in Blau den hervorbrechenden, goldenen nassauischen Löwen, welcher von 7 goldenen Schindeln begleitet wird. Der springende Eber ist eine Nachbildung des ältesten erhaltenen Siegerländer Gerichtssiegels aus dem Jahr 1467. Es gehörte den "Schöffen tzo Netfe ind Irmgarteichen". Das Sinnbild des Netpher hat seinen Ursprung in heidnischen Julfest, wo der Eber den Göttern geopfert wurde.
Städtepartnerschaften
- Zagan/Polen, seit 1995
- Quievy / Frankreich
- Vrchlaby / Tschechien
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Heimatmuseum
Seit 1996 existiert hier ein großer Ausstellungsraum mit Zeugnissen der Vor- und Frühgeschichte. Schwerpunkt ist die traditionelle Wirtschaft des Netpherlandes mit Gerberei, Köhlerei sowie Haubergswirtschaft, Hude und Imkerei. Im selben Gebäude befindet sich auch das Kultur- und Touristikbüro.
Bauwerke
Martinikirche
Die Martinikirche ist eine Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Bei einbrechender Dunkelheit und in der Nacht wird der romanische Turm der Kirche beleuchtet.
Obernautalsperre
Die Obernautalsperre ist mit 15 Million m³ die größte Trinkwassertalsperre des Siegerlands. Ein ca. 9,6 km langer Wirtschaftsweg, der komplett um die Talsperre herumführt, lädt zu Wanderungen ein. Sie wird überragt von der Alten Burg, einer Fliehburg und Kultstätte aus der La-Tène-Zeit um 500 vor Christus.
Wasserburg Hainchen
Im Ortsteil Hainchen befindet sich die wiederaufgebaute Wasserburg Hainchen.
Wassermühle Nenkersdorf
Die Geschichte der Mühle geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie gehörte bis in das 14. Jahrhundert den Schlossherren von Hainchen. Der damalige Schlossherr schenkte sie dann seinem Pächter. Sie ist seitdem über 5 Generationen im Besitz der Familie Weber. Die im Kreis einzigartige Mühle besitzt ein oberschlächtiges Wasserrad mit drei Mahlwerken, je zwei Walzenstühlen und einem Schrotgang. Alle Mahlwerke und der Aufzug für die Getreidesäcke können über Wasserkraft angetrieben werden.
Kohlenmeiler Walpersdorf
Die Köhlerei zur Herstellung von Holzkohle hat im Siegerland aufgrund der Eisenverhüttung eine lange Tradition. In Walpersdorf befinden sich die einzigen noch betriebenen Kohlenmeiler im Siegerland. Verkohlt wird Holz von Eichen, Birken und Buchen. Aus 4 Tonnen Holz wird etwa 1 Tonne Holzkohle hergestellt.
Sport
Der Freizeitpark mit Tennishalle, Eisstadion und Hallenbad. Die Tennishalle und das Eisstadion wurden im Oktober 1976 fertiggestellt und im 14. Mai 1977 zusammen mit dem Hallenbad eröffnet. Das Freibad folgte kurze Zeit später.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Das Stadtgebiet wird hauptsächlich über die B 62, welche das Stadtgebiet von Süd-Westen nach Nord-Osten durchschneidet. Ab dem Ortsteil Dreis-Tiefenbach besteht ein Anschluss an die Stadtautobahn Siegen.
Für den Güterverkehr existiert noch eine Eisenbahnstrecke, welche in früheren Jahren von Irmgarteichen nach Siegen-Weidenau verlief. Seit geraumer Zeit wird über eine Wiedereröffnung für den Schienenpersonennahverkehr diskutiert.
Ansonsten wird der Öffentliche Personennahverkehr durch Linienbusse der VGWS abgewickelt.
Nach Netphen führte die von der Netphener Omnibusgesellschaft am 18. März 1895 eröffnete erste Omnibuslinie der Welt mit einem benzinbetriebenen Omnibus.
An den internationalen Luftverkehr ist der Ort über den Siegerlandflughafen in der Gemeinde Burbach südwestlich von Netphen angeschlossen.