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Tristan Tzara

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Tristan Tzara, eigentlich Samuel Rosenstock (* 16. April 1896 in Moineşti, Rumänien; † 24. Dezember 1963 in Paris) war ein französischer Schriftsteller rumänischer Abstammung.

Begründete mit Hans Arp und Hugo Ball die Zürcher Gruppe des Dadaismus. Er schrieb die ersten Dada-Texte (u.a. The first heavenly adventure of Mr. Antipyrine, 1918: Twenty-five poems, 1924: Die sieben Dada-Manifeste) und beteiligte sich an den Aufführungen im Cabaret Voltaire. Er erfand das Simultangedicht, beispielsweise das Werk L`Amiral cherche une maison á louer. Ab 1919 beteiligte er sich an den Aktivitäten des Pariser Dadaismus, unter anderem mit André Breton, Philippe Soupault und Louis Aragon. Man schockierte die Öffentlichkeit unter anderem mit dem Versuch der Desintegration der Sprachstruktur. Ungefähr um 1930 wandte er sich der mehr konstruktiven Aktivität des Surrealismus zu (1931: Essai sur la situation de la poésie, Der approximative Mensch, 1933: L´Antitéte, 1935: Grains et issues).

Später kämpfte er mit im spanischen Bürgerkrieg, nahm an kommunistischen Tätigkeiten und im Zweiten Weltkrieg an der französischen Widerstandsbewegung, Résistance, teil.

Nach dem Krieg wendete er sich gegenwartsbezogeneren Themen und existenzellen Problemen zu (1946: Terre sur terre, 1950: De Memoire, Parler seul, 1953: La Face intérieur).

Sein Talent und seine Aktivitäten bezogen sich vor allem auf die Organisation von Dada, weniger auf bleibende künstlerische Darstellungen, daher ist vermutlich sein Name als einer der ersten Dada-Aktivisten weniger bekannt.

Tristan Tzara wurde auf dem Cimetière Montparnasse, Paris, Frankreich beigesetzt.


Werke

Cabaret Voltaire, Paris: Place, 1981 <Repr. d. Ausg. Paris 1916-1920>

Literatur

  • Buot, Francois: Tristan Tzara. L'homme qui inventa la révolution dada, Paris: Grasset, 2002
  • Kümmerle Inge: Tristan Tzara. Dramatische Experimente zwischen 1916 und 1940, Münster, Univ. Diss., 1978
  • Lacôte, René: Tristan Tzara, Paris: Seghers, 1952