Porsche Automobil Holding
Porsche Automobil Holding SE
| |
---|---|
Datei:Klassik porsche logo.jpg | |
Rechtsform | Societas Europaea |
ISIN | DE000PAH0038 |
Gründung | 2007 |
Sitz | Stuttgart |
Leitung | |
Mitarbeiterzahl | 12.202 |
Umsatz | 7,466 Milliarden Euro (Gj. 2007/2008) |
Branche | Automobilindustrie |
Website | www.porsche-se.com |
Die Porsche Automobil Holding SE ist ein deutscher Automobil-Konzern mit Sitz in Stuttgart. Eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Holding ist die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, in die das operative Geschäft als Hersteller von Sportwagen ausgegliedert wurde. Daneben führte die Holding im Gründungsjahr eine 30,9-prozentige Beteiligung an der Volkswagen AG.
Geschichte
Die Porsche Automobil Holding ist am 13. November 2007 mit dem Eintrag in das Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart (HRB 724512) als Holding aus der Umwandlung der Dr. Ing. h. c. F. Porsche Aktiengesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft entstanden. Durch die Holdingstruktur soll Entwicklung, Konstruktion, Herstellung und Vertrieb von Fahrzeugen von der Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen getrennt werden[1].
Am 3. März 2008 ermächtigte der Aufsichtsrat den Vorstand, alle aufsichts- und kartellrechtlichen Schritte einzuleiten, um die Beteiligung am Volkswagen-Konzern auf über 50 Prozent aufzustocken.[2]
Am 16. September 2008 erhöhte das Unternehmen seine Beteiligung bei der Volkswagen AG auf 35,14 %.[3] Damit ist die Volkswagen AG nach § 2 Abs. 6 WpÜG ein Tochterunternehmen der Porsche Automobil Holding.[4][5].
Am 26. Oktober 2008 kündigte Porsche an, im Jahr 2009 über 75 Prozent der Anteile an Volkswagen verfügen zu wollen, um einen Beherrschungsvertrag abschließen zu können. Zeitgleich publizierte der Konzern Zahlen, wonach Porsche einen Stammaktien-Anteil von 42,6 Prozent sowie zur Kurssicherung zusätzlich 31,5 Prozent cash gesettelte Optionen auf Stammaktien der Volkswagen AG halte.[6]
Am 5. Januar 2009 gab Porsche bekannt nun 50,75% der Volkswagen Stammaktien zu halten und ist damit Mehrheitseigner der Volkswagen AG. [7][8]
Im Geschäftsjahr 2007/2008 erwirtschaftete der Konzern mit 8,569 Milliarden Euro mehr Überschuss vor Steuern als Umsatz. Der Gewinn entstand vor allem aus Aktienoptionsgeschäften auf VW-Aktien.[9]
Aufsichtsrat
- Wolfgang Porsche (Aufsichtsratsvorsitzender), Diplom-Kaufmann
- Uwe Hück (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Betriebsratsvorsitzender
- Hans Baur, Gewerkschaftssekretär
- Ulrich Lehner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Henkel KGaA
- Wolfgang Leimgruber, Leiter Rohbau/Lack
- Ferdinand Piëch, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG
- Hans Michel Piëch, Rechtsanwalt
- Ferdinand Oliver Porsche, Rechtsanwalt
- Hans-Peter Porsche, Ingenieur
- Hansjörg Schmierer, Gewerkschaftssekretär
- Walter Uhl, Betriebsrat
- Werner Weresch, Kfz-Mechaniker, Betriebsrat
Vorstand
- Vorsitzender des Vorstands: Wendelin Wiedeking
- Finanzvorstand und Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands: Holger P. Härter
Aktionärsstruktur
Am 4. Mai 1984 wurde erstmals mit Vorzugsaktien der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG für 1020 DM das Stück an der Börse gehandelt[10]. Ende 1992 erreichte die Aktie mit rund 440 DM ihren tiefsten Stand bis heute. Im April 2001 fand ein erster Aktiensplit im Verhältnis 1:10 statt[11]. 2007 wurden die Aktien der Porsche AG im Verhältnis 1:1 gegen Aktien der Automobil Holding SE getauscht. Ende 2007 teilte sich das Grundkapital der Porsche Automobil Holding von 45,50 Millionen Euro je zur Hälfte auf in 8,75 Millionen Stammaktien – gehalten von den Mitgliedern der Familien Porsche und Piëch – sowie in 8,75 Millionen börsennotierte Vorzugsaktien. Da die Vorzugsaktien kein Stimmrecht besitzen, können nur die Familien Porsche und Piëch auf das Unternehmen Einfluss nehmen.
Anfang März 2008 wurde das Grundkapital aus Gewinnrücklagen auf 175 Millionen Euro erhöht sowie mit einem Aktiensplit auf jeweils 87,5 Millionen Stück Stamm- und Vorzugsaktien neu eingeteilt.
Stammaktienanteil[12] | Eigentümer |
---|---|
25,67 % | Familien Porsche-Daxer-Piëch Beteiligung GmbH |
24,44 % | Familie Porsche Beteiligung GmbH |
23,57 % | Porsche GmbH |
13,16 % | Ferdinand Piëch GmbH |
13,16 % | Hans-Michel Piëch GmbH |
In der Familien Porsche-Daxer-Piëch Beteiligung GmbH sind die Anteile von Louise Daxer-Piëch mit 7,64 %[13], Ferdinand Alexander Porsche mit 12,26 % und Gerhard Porsche mit 5,77 % gebündelt[14]. In der Familie Porsche Beteiligung GmbH haben die Porschebrüder Wolfgang und Hans-Peter ihre Anteile von je 12,22 % zusammengefasst. Die Porsche GmbH ist eine Tochtergesellschaft der österreichischen Porsche Holding GmbH. Diese wiederum ist als eigenständiges Unternehmen im gemeinsamen Besitz der Familien Porsche und Piëch und operiert von der Porsche Automobil Holding SE gesellschaftsrechtlich komplett getrennt.
Einzelnachweise
- ↑ Satzung der Porsche Automobil Holding SE
- ↑ Pressemitteilung der Porsche SE vom 3. März 2008
- ↑ Pressemitteilung der Porsche SE vom 16. September 2008
- ↑ Focus Onnline, Pflichtveröffentlichung, 16. September 2008, 12:58:59
- ↑ Reuters Deutschland, Dienstag, 16. September 2008, 15:38 Uhr
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Porsche kontrolliert 74,1 Prozent von VW“, 27. Oktober 2008, Nr. 251, S. 14
- ↑ http://aktien.onvista.de/news-filter.html?ID_OSI=83055&ID_NEWS=93401505
- ↑ http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=93401601
- ↑ Pressemitteilung vom 7. November 2008
- ↑ FAZ.NET am 23. Juni 2005
- ↑ T-Online am 25. Januar 2008
- ↑ Süddeutsche Wer gehört zu wem
- ↑ manager-magazin Heft 6/2005
- ↑ manager-magazin 8. März 2008