Diagnosebezogene Fallgruppen
DRG ist eine Abkürzung aus dem Gesundheitswesen. Sie bedeutet Diagnosis Related Groups. Mit dem Begriff bezeichnet man eine neue Abrechnungsart für Krankenhäuser, die nach diagnosebezogenen Fallpauschalen abrechnet und nicht mehr wie bisher im wesentlichen nach der Liegezeit. Man kann den Begriff in deutsch auch als Fallpauschale für definierte Krankheitsfälle umschreiben.
Beispiel:
Ein Patient mit akutem Herzinfarkt wird nicht mehr nach der Liegezeit und dem Tagessatz abgerechnet liegt, sondern das Krankenhaus bekommt für ihn eine ( nach Schwere der Krankheit und Zahl der Begleiterkrankungen variierenden) Festbetrag bezahlt.
Das Leistungsspektrum der Krankenhäuser wird in einem Katalog von circa 800 Abrechnungspositionen abgebildet. Grundlage zur Bildung von DRG-Fallpauschalen sind medizinische Diagnosen-, Operations- und Behandlungsschlüssel. Durch die Einbeziehung von Haupt- und Nebendiagnosen werden auch unterschiedliche Schweregrade der Erkrankung berücksichtigt. Kriterien wie Alter und Geschlecht werden ebenfalls in die Berechnung einbezogen.
Das DRG System gilt nur für Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung gKV nicht aber für Privatpatienten. Es gilt auch nicht für psychiatrische Fälle.
Durch die Einführung der DRG Abrechnung soll
- die Liegezeit in deutschen Krankenhäusern verkürzt werden.
- die Bezahlung von medizinischen Leistungen in den Krankenhäusern bundesweit vereinheitlicht werden.
- die Schwere und Art der behandelten Patienten für jedes Krankenhaus und jede Abteilung transparenter gemacht werden.
- der Kostenanstieg für stationäre Leistungen gebremst werden.
- die vermeintliche Überkapazität in der stationären Versorgung abgebaut werden.
Nachteile des DRG-Systems
- es entsteht ein gewaltiger Codieraufwand für Diagnosen und Leistungen, die die Ärzte von ihrer Arbeit abhält.
- der Druck Patienten schnell zu entlassen, wird größer werden. Das kann auf Kosten der medizinischen Qualität gehen. Stichwort "blutige Entlassung"
Die Abrechnung nach Fallpauschalen wird in Stufen ab dem 1. Januar 2003 - bis zum 1. Januar 2004 auf freiwilliger Basis - eingeführt. Ab dem 1. Januar 2007 wird engültig nach bundesweit einheitlichen Fallpauschalen abgerechnet.
Das DRG Abrechnungs Gesetz trat im März 2002 in Kraft. Es heißt genau : Gesetzes zur Einführung des diagnoseorientierten Abrechnungssystems nach Fallpauschalen für die Krankenhausleistungen
DRG`s wurden in den USA an der Yale-Universität von Prof. Fetter 1975 entwickelt. Sie wurden in den USA bereits vor 18 Jahren eingeführt. Es kam dadurch zur Verschiebung von stationären zu mehr ambulanten Leistungen. Es wird geschätzt, daß nach Einführung der DRG`s in Deutschland circa 400 von derzeit 2200 Krankenhäuser überzählig sein werden.
Seit circa 17 Jahren werden DRGs in Amerika nagewendet. Die amerikanischen DRGs der Health Care Financing Administration (HCFA) werden in voller Breite nur für die Bevölkerung über 65 Jahre, die durch das staatliche Medicare-Programm versichert ist, angewendet.
Für die praktische Anwendung wird in der australischen Literatur allgemein die Anwendung von Behandlungspfaden (clinical pathways) empfohlen. Diagnostik und Therapie häufiger Erkrankungen verlaufen anhand der Behandlungspfade. Mithilfe der Behandlungspfade kann überprüft werden, ob angestrebte Therapieziele zeitgerecht erreicht werden. Standardisierung mithilfe von Behandlungspfaden kann die Verhandlungsposition mit den Kostenträgern stärkern und die gesetzlich geforderte Qualitätssicherung unterstützen.
Stichworte
- Kostengewicht
- Case Mix
- Case Mix Index
- Base Rate
- Obere Grenzverweildauer
- Untere Grenzverweildauer
- ICD
- ICPM
- Grouper
- Kodierqualität
- Upcoding
- Medizinischen Dienste der Krankenversicherung MDK
- MDC = Major Diagnostic Categories
Literatur:
Links
- http://www.wido.de/Krankenhaus/Krankenhausreport/Report2000/kap0200.html
- Grundlagen des DRG Systems
http://www.mydrg.de/neu/index.php3 - http://www.mydrg.de/apboard/main.php - http://www.medizininformatik-treffpunkt.de/forum/ - http://www.g-drg.de - http://www.medizin-forum.de/index.php3?menue=Aktuell&action=drgs - http://www.drg-research.de/ - http://www.drg-research.de/phorum/list.php?f=1 - http://www.ecqmed.de - http://www.health.gov.au/casemix/ - http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/DRG-Familie-9512.htm - http://www.dvmd.de/ - http://www.mydrg.de/links/index.php3 - http://www.drgonline.de/ - http://www.bdc.de - http://www.uniklinik-freiburg.de/v/geb1/a12bc/de/mit/links.xml - http://www.drg-research.de/de/informationen/links.html - http://www.xml-grouper.de/ - http://www.de-drg.de/ - http://www.medizin-controlling.de - http://www.cmknet.de/aufsaetze.html - http://www.iwkoeln.de - http://www.msg.de/ - http://www.interimsdatenstelle.de/
- Clinical Pathways: St. Vincent Hospital Sydney
- Clinical Pathway Management