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Zillertalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jenbach–Mayrhofen
Kursbuchstrecke (ÖBB):310
Streckenlänge:31,7 km
Spurweite:760 mm (Bosnische Spur)
Streckengeschwindigkeit:70 km/h
0,00 Jenbach 530 m
Strecke
(Anschluss an Unterinntalbahn und Achenseebahn)
Brücke über Wasserlauf
Innbrücke
Bahnhof
1,965 Rotholz 529 m
Bahnhof
3,470 Strass 525 m
Bahnhof
6,440 Schlitters 535 m
Abzweig nach links
6,956 Anschlussbahn Kolbitsch
Haltepunkt / Haltestelle
8,200 Gagering 530 m
Bahnhof
10,247 Fügen-Hart 537 m
Abzweig nach links
10,675 Anschlussbahn Binderholz GmbH
Haltepunkt / Haltestelle
11,693 Kapfing 542 m
Bahnhof
12,528 Uderns 544 m
Haltepunkt / Haltestelle
15,266 Ried 550 m
Bahnhof
16,506 Kaltenbach-Stumm 554 m
Haltepunkt / Haltestelle
19,000 Angererbach
Bahnhof
20,330 Aschau 564 m
Haltepunkt / Haltestelle
22,400 Erlach 568 m
Brücke über Wasserlauf
23,000 Zillerbrücke (50 m)
Bahnhof
24,400 Zell am Ziller 560 m
Bahnhof
27,605 Ramsau-Hippach 589 m
Haltepunkt / Haltestelle
28,750 Bühel 609 m
Abzweig nach links
28,900 Anschlussbahn Kober
Abzweig ehemals nach links
~ 31,500 Anschlussbahn Tauernkraftwerke AG
31,700 Mayrhofen 627 m

Die Zillertalbahn ist eine Schmalspurbahn in Österreich. Sie führt in Tirol durch das Zillertal von Jenbach nach Mayrhofen. Eigentümer und Betreiber ist die Zillertaler Verkehrsbetriebe AG - vormals Zillertalbahn AG - mit Sitz in Jenbach, ein Unternehmen, an dem vorrangig die Gemeinden des Erschließungsgebietes beteiligt sind.

Geschichte

Seit Ende der 1860er Jahre wurde aufgrund der schlechten Verkehrsverhältnisse im Zillertal -die vorhandene Straße verlief bespielsweise durch Sümpfe, und Reisende nach Mayrhofen mussten eine Übernachtung in Zell einplanen- immer wieder vereinzelt in der Presse gefordert, eine Eisenbahn zu bauen. Doch erst 1892 wurden sich die Gemeindevorsteher einig und gründeten ein sogenanntes Bahnkomitee, das dann drei Jahre später den Bahnbau endgültig beschloss. Mehrere Projekte wurden in Erwägung gezogen, von Brixlegg aus entlang des rechten Zillerufers, die heutige Linienführung und eine Verbindung zur Krimmler Bahn über Gerlos. Auch die Frage, ob Normalspur oder die Bosnische Spurweite verwendet werden sollte, wurde erwogen. Kostengründe und militärische Erwägungen ergaben aber den Ausschlag zugunsten der Schmalspurvariante. Als Unternehmensform wählte man die Aktiengesellschaft zur Beschaffung des Grundkapitals. Im Juli 1898 wurde schließlich das erforderliche Stammkapital in Höhe von 150.000 Gulden oder 300.000 Kronen, heute etwa 1,2 Mio € erreicht. Um die nötige staatliche Konzession zu erhalten, bestimmte man einen Landtagsabgeordneten, einen Hotelier, sowie einen Arzt, alles angesehene Bürger, als Bewerber. Erteilt wurde die Konzession am 2. Dezember 1895 durch den k.k. Eisenbahnminister Heinrich von Wittek, und am 26. Dezember 1899 wurde die Zillerthalbahn Actiengesellschaft gegründet. Im Jahr 1900 war der Baubeginn (genauere Angaben gibt es nicht), am 31. Juli 1902 konnte die gesamte Strecke Jenbach-Mayrhofen, trotz finanzieller Schwierigkeiten in Betrieb genommen werden. Als Anfangsausstattung besaß die Gesellschaft zwei Dampflokomotiven, 10 Personenwagen und 22 Güterwagen. Eine bessere finanzielle Unterlage erhielt die Bahn von 1927 bis 1976 durch den Magnesit-Bergbau in Vorderlanersbach. Mitte der 1960er Jahre sollte die Zillertalbahn allerdings zugunsten des Ausbaus der Bundestraße 169 eingestellt werden, aber durch den Bau des Speicherkraftwerks Mayrhofen (Bauzeit 1965 bis 1971), konnte die Bahn durch zuverlässige Lieferung von Baumaterial (325.000 Tonnen Zement) und Gerät ihren Weiterbestand sichern. Für diese Transportaufgabe wurden Rollwagen und zwei Diesellokomotiven für die Güterzüge angeschafft. Seit 1980 werden Gleise und Fahrzeuge grundlegend erneuert, Seit 2003 ist die neue, verstärkte Innbrücke bei Rotholz befahrbar, 2007 begann der teilweise zweigleisige Ausbau der Zillertalbahn. [1]

Touristische Attraktion und Vermarktung

Die Zillertalbahn zählt zu den weltweit bekanntesten Schmalspurbahnen, eine Folge intensivster internationaler Vermarktung dieser Bahn, als signifikante Metapher liebenswerten regionalen Schienenverkehrswesens. Die vielleicht spektakulärste Vermarktungsidee ist jene des Zillertalbahn-Gastspieles: Je ein einsatzfähiger Schmalspurbahnzug inklusive Dampflok und Schienen wurde schon an zahlreichen Orten in Österreich und Deutschland gezeigt. Sogar bei einem Open Air Konzert am Rettenbachferner, oberhalb von Sölden, wurde eine Dampflokomotive auf den Gletscher geliefert und tauchte in dem Stück „Hannibal“ auf.[2]

Betrieb

Im Bahnhof Jenbach trifft die Zillertalbahn auf die Westbahn, welche als Normalspurbahn von Wien über Linz, Salzburg und Innsbruck nach Bregenz führt. Ebenfalls in Jenbach hat sie auch Anschluss an die Achenseebahn, eine meterspurige Zahnradbahn. Somit treffen in Jenbach als einzigem Ort in Österreich drei verschiedene Spurweiten aufeinander.

In Angererbach (Minute 59) und bei Strass (Minute 29) liegen die Taktknoten des stündlichen Grundtaktes, deren zeitliche Lage mit den üblichen in Europa übereinstimmt, wodurch in Jenbach symmetrische Anschlüsse von und zu den ÖBB-Zügen gewährleistet werden. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurden einige zweispurige Streckenteile in Betrieb genommen, und zwar zwischen Kaltenbach und Aschau, sowie zwischen Zell am Ziller und Ramsau-Hippach. Die Züge verkehren jetzt tagsüber durchgehend im 30-Minuten-Takt.

Die Strecke dient heute vor allem dem Nahverkehr, touristischen Zwecken und dem Holztransport.

Fahrzeugeinsatz

Die Dampflokomotive Nr. 5 der Zillertalbahn

Neben einer Flotte moderner Diesellokomotiven und Triebwagen verfügt die Zillertalbahn über mehrere betriebsfähige Dampflokomotiven, mit denen „Dampfbummelzüge“ als ergänzendes touristisches Angebot geführt werden. Der Güterverkehr wird mit auf Rollwagen verladenen Normalspurgüterwagen abgewickelt.

Literatur

  • Duschek, W., Pramstaller W. u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol, Eigenverlag Tiroler MuseumsBahnen, Innsbruck 2008, 48 S.

Bilder

Einzelnachweis

  1. http://www.zillertalbahn.at/page.cfm?pageid=167
  2. http://760net.heim.at/aktuell06.html

Siehe auch