Frankfurt-Oberrad
Karte | |
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Datei:Oberradinfrankfurt.png | |
Basisdaten | |
Stadt: | Frankfurt am Main Stadtteile |
Fläche: | 2,745 km² |
Einwohner: | 11.941 |
Bevölkerungsdichte: | 4350 Einwohner/km² |
Postleitzahlen: | 60599 |
Stadtbezirke: | 1 |
Webseite: | http://www.oberrad.de |
Politik | |
Ortsbezirk/Ortsbeirat: | 5 (Süd) |
Oberrad ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main. Im Norden wird das Ortsgebiet durch den Main begrenzt, im Nordosten grenzt es an den Offenbacher Stadtteil Kaiserlei, im Süden und Westen an Frankfurt-Sachsenhausen.
Der nördliche Teil von Oberrad zwischen Ortskern und Main ist geprägt durch die ausgedehnten Felder der Gärtnereibetriebe, im Süden schließt sich der Frankfurter Stadtwald an.
Geschichte
Seit etwa 1100 wurden im Wildbann Dreieich Rodungen vorgenommen. 1151 wurde erstmals ein "Rode iuxta [bei] Frankenvurt" genannt, ob es sich dabei um Oberrad handelt, ist jedoch nicht bestimmt. Eine urkundlich gesicherte Erwähnung des Dorfes Oberrad stammt aus dem Jahr 1270, wo es erstmals namentlich als Rodung "Oberrod" im Reichsforst Dreieich im königlichen Besitz erwähnt wird. Bald darauf wurde der Ort an den Adel verpfändet. Damals bestand der Ort nur aus wenigen Häusern sowie einer Kirche und hatte etwa 60 Einwohner.
Im Jahr 1372 erwarb Frankfurt den Stadtwald und löste Oberrad 1425 aus jahrzehntelanger Verpfändung. In diese Zeit fällt auch der Bau der Oberräder Landwehr im Süden des Ortes. 1481 schließlich wurde Oberrad ein zu Frankfurt gehörendes Dorf.
Nachdem lange Zeit die Viehzucht in Oberrad dominierte, verlegte man sich ab dem 16. Jahrhundert zunehmend auf Getreide-, Wein- und Obst- und schließlich vor allem auf den Gemüseanbau. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Oberrad durch seinen ländlichen Charakter und den guten Ruf der Gastronomie zu einem beliebten Ausflugsziel umd zum Sommrsitz wohlhabender Frankfurter; so traf sich Johann Wolfgang von Goethe mit Marianne von Willemer 1814 und 1815 an der Gerbermühle, dem Sommersitz der Willemers.
1866 wurde Oberrad für einige Jahrzehnte eine selbständige Gemeinde im damaligen Landkreis Frankfurt, jedoch schon 1900 wieder nach Frankfurt eingemeindet. Die elektrische Straßenbahn erreichte den Stadtteil 1884, als die Strecke von der Frankfurter Alten Brücke über Oberrad nach Offenbach eröffnet wurde; noch heute verkehren die Linien 15 und 16 der Frankfurter Straßenbahn durch den Ort bis hin zur Endhaltestelle Offenbach Stadtgrenze.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Oberrad durch britische Bombenangriffe im Oktober 1943 und März 1944 zu 90% zerstört. 1951 begann der Wiederaufbau in größerem Umfang.
Oberrad heute

Da das Siedlungsgebiet des Ortes trotz der Nähe zu den Innenstädten von Frankfurt und Offenbach nicht direkt an die angrenzenden Stadtteile anschließt, ist der dörfliche Charakter bis heute erhalten geblieben, in Oberrad gibt es fast keine Industriebetriebe und keine größeren Einkaufszentren, das Ortsbild ist vielmehr durch kleinere Einzelhandelsbetriebe und ausgedehnte Wohngebiete geprägt.
Oberrad ist inbesondere bekannt für seine große Zahl von Gärtnereien und bekam daher seinen Ruf als "Gärtnerdorf". Es gibt insgesamt zwölf landwirtschaftliche Betriebe in Oberrad, die zusammen eine Fläche von rund 130 Hektar bewirtschaften, was fast die Hälfte der Gesamtfläche des Stadtteils ist. Neben den Kräutern für die Frankfurter Grüne Soße werden hauptsächlich Feldsalat und Rucola angebaut.
Am westlichen Ortsrand von Oberrad befindet sich der Campus der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen.