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Hettangium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
später später später jünger
J
 
u
 
r
 
a
Ober­jura Titho­nium 145

152,1
Kimmerid­gium 152,1

157,3
Oxfor­dium 157,3

163,5
Mittel­jura Callo­vium 163,5

166,1
Batho­nium 166,1

168,3
Bajo­cium 168,3

170,3
Aale­nium 170,3

174,1
Unter­jura Toar­cium 174,1

182,7
Pliens­bachium 182,7

190,8
Sinemu­rium 190,8

199,3
Hettan­gium 199,3

201,3
früher früher früher älter

Das Hettangium (Hettang(-ien)) ist eine chronostratigraphische Stufe des Jura in der Erdgeschichte, die geochronologisch etwa dem Zeitraum von 199,6 bis 196,5 Mio. Jahren entspricht. Das Hettangium ist die erste (älteste) Stufe des Jura (bzw. der Unterjura-Serie und folgt auf die Stufe des Rhaetium der Obertrias. Auf das Hettangium folgt das Sinemurium.

Geschichte und Namensgebung

Das Hettangium wurde nach dem Ort Hettange-Grande (Dépt. Moselle) in Lothringen (Frankreich) benannt. Die Stufe und der Name wurden von Eugène Renevier 1864 vorgeschlagen.

Definition und GSSP

Der Beginn des Hettangium wird durch das Erstauftreten der Ammoniten-Art Psiloceras planorbis definiert. Als Obergrenze wurde das Erstauftreten Ammoniten-Gattungen Vermiceras und Metophioceras festgelegt. Ein GSSP (= "Global Stratotype Section and Point", entspricht etwa einem Typprofil) wurde bisher noch nicht beschlossen.

Untergliederung des Hettangium

Die Stufe wird im weiteren Tethysbereich in drei gut definierte Ammonitenzonen unterteilt:

Die Untergliederung des Unteren Hettangiums ist umstritten, zumal auch die exakte Basis des Jura noch nicht festgelegt wurde. Häufig werden diese Schichten als "praeplanorbis-Schichten" zusammen gefasst. Andere Autoren scheiden zwischen den eigentlichen "praeplanorbis-Schichten" noch verschiedene Horizonte aus, wie den Neophyllites antecedens- und den Neophyllites imitans-Horizont sowie den Psiloceras erugatum-Horizont. Möglicherweise liegt unter dem erugatum-Horizont noch der Horizont des Psiloceras tillmanni. Andere Autoren scheiden hier einen "Übergangshorizont" aus[1]. Es ist durchaus möglich, dass auch noch weitere Horizonte ausgeschieden werden können[2]. Vollständige Übergangsprofile zwischen Trias und Jura sind jedoch weltweit sehr selten.

Einzelnachweise

  1. PDF - Jiarun Yin und Christopher A. McRoberts: Latest Triassic–Earliest Jurassic Bivalves of the Germig Formation from Lanongla (Tibet, China). Journal of Paleontology, 80(1): 104–120, Lawrence 2006
  2. Trias/Jura-Grenze - Die ersten Ammoniten des Juras

Literatur

  • Gert Bloos und Kevin N. Page: Global Stratotype Section and Point for base of the Sinemurian Stage (Lower Jurassic). Episodes, 25(1): 22-28, Beijing 2001 PDF
  • Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: A Geologic timescale. Cambridge University Press 2005, ISBN 9780521786737
  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-432-84100-0.
  • Eugène Renevier: Notices géologiques et paléontologiques sur les Alpes Vaudoises, et les régions environnantes. I. Infralias et Zone à Avicula contorta (Ét. Rhaetien) des Alpes Vaudoises. Bulletin de la Société Vaudoise des Sciences Naturelles, 8: 39-97, Lausanne 1864.