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Fußball-Bundesliga

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Dieser Artikel beschreibt die Fußball-Bundesliga der Herren in Deutschland. Siehe auch: Fußball-Bundesliga der Frauen oder die Fußball-Bundesliga in Österreich.


Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball, in der der Deutsche Meister ermittelt wird.

In Deutschland wurde die Fußball-Bundesliga bis 2001 unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgetragen, bis die neugegründete Deutsche Fußball Liga (DFL) die Verantwortlichkeiten übernahm.

Unterhalb der Bundesliga bildet seit 1974 die 2. Bundesliga die zweithöchste Spielklasse, bis 1981 getrennt in 2. Liga Nord und Süd.

Aktuelle Tabelle

                         Sp.  g   u   v   Tore       Pkte.
 1 Bayern München 	  30  20   5   5  58:27   31 	65
 2 FC Schalke 04 	  30  18   2   10  47:39   8 	56
 3 VfB Stuttgart 	  30  16   7   7  52:33   19 	55
 4 Hertha BSC 	          30  14  11   5  55:28   27 	53
 5 Werder Bremen 	  29  15   5   9  58:32   26 	50
 6 Hamburger SV 	  30  16   2  12  54:46    8 	50
 7 Bayer Leverkusen 	  29  13   7   9  50:37   13 	46
 8 Borussia Dortmund 	  30  12   9   9  40:40    0 	45
 9 VfL Wolfsburg 	  30  13   2  15  43:45   -2 	41
10 1. FC Kaiserslautern  30  11   6  13  38:42   -4 	39
11 Arminia Bielefeld 	  30  11   6  13  35:41   -6 	39
12 Hannover 96  	  30  11   5  14  31:34   -3 	38
13 1. FC Nürnberg 	  29   9   7  13  49:53   -4 	34
14 FSV Mainz 05 	  30   9   7  14  37:46   -9 	34
15 Bor. M'gladbach 	  29   7   9  13  32:46  -14 	30
16 VfL Bochum 	          30   7   8  15  41:60  -19 	29
17 Hansa Rostock 	  30   6   8  16  27:58  -31 	26
18 SC Freiburg           30   3   8  19  24:64  -40 	17

Geschichte

Vorgeschichte

Bereits 1932 forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer "Reichsliga", einer Profiliga, in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Das Vorhaben wurde jedoch von den Regionalverbänden abgewiesen. Bis in die sechziger Jahre wurde der Deutsche Meister unter den Meistern der einzelnen Oberligen in Gruppenspielen und Finalspiel ermittelt.

1962 - wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Chile im Viertelfinale ausgeschieden war - schlug der spätere DFB-Präsident Hermann Neuberger dann erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschloss der DFB-Bundestag in Dortmund schließlich die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64.

Ursprünglich spielte die Liga mit 16 Mannschaften, wobei je fünf aus der Oberliga Süd und der Oberliga West, drei aus der Oberliga Nord, zwei aus der Oberliga Südwest und ein Verein aus der Oberliga Berlin kommen sollten. Sportliche und wirtschaftliche Kriterien sollten bei der Auswahl bestimmend sein. Insgesamt bewarben sich 46 Vereine um die Aufnahme in die Bundesliga.

Die Gründungsmitglieder der Bundesliga

Aus der Oberliga Nord:

Aus der Oberliga West:

Aus der Oberliga Südwest:

Aus der Oberliga Süd:

Aus der Oberliga Berlin:

Die 60er Jahre

In der Saison 1964/65 wurde Hertha BSC Berlin wegen zu hoher Zahlungen an die Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die (damals zweitklassige) Regionalliga zwangsabsteigen. Ursprünglich sollten auch der Karlsruher SC und der FC Schalke 04 als sportliche Absteiger die Klasse verlassen, beide Vereine erhoben jedoch Einspruch. Daraufhin wurde festgelegt, die Zahl der Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison auszusetzen. Da in der ehemaligen Hauptstadt Berlin jedoch weiterhin Bundesliga-Fußball gespielt werden sollte, wurde Tasmania 1900 in die Liga aufgenommen. Trotz eines Sieges zum Saisonauftakt stieg die Mannschaft aber nach nur einer Spielzeit als schlechtestes Team aller Bundesligazeiten wieder ab. Im selben Jahr (1965) stiegen mit Borussia Mönchengladbach und Bayern München zwei Vereine auf, die später die Bundesliga zeitweise dominieren.

Die 70er Jahre

Anfang der 70er Jahre verlor die Bundesliga aufgrund des so genannten Bundesliga-Skandals um manipulierte Spiele erheblich an Ansehen, was jedoch durch die Gewinne der EM 1972 und der WM 1974 schnell wieder behoben wurde. Borussia Mönchengladbach schaffte als erster Verein die erfolgreiche Titelverteidigung der Deutschen Meisterschaft (1970/71). Daraufhin erreichte Bayern München den ersten Titel-Hattrick (1972/73/74), den bis heute nur die Gladbacher (1975/76/77) und die Bayern selbst (1985-87, 1999-2001) wiederholen konnten. Den höchsten Sieg der Bundesliga-Geschichte erreichte Borussia Mönchengladbach im Jahr 1978 durch ein 12:0 gegen Borussia Dortmund.

Die 80er Jahre

In den 80er Jahren war ein allgemeiner Zuschauerschwund in den Bundesliga-Stadien zu verzeichnen. Dies lag unter anderem daran, dass mehrere deutsche Stars zu ausländischen Vereinen wechselten, aber auch am aufkeimenden Problem des Hooliganismus. Durch die Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf verlagerte sich das Zuschauerinteresse zudem relativ stark in Richtung Tennis.

Die 90er Jahre

1991 trat der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) dem DFB bei. Mit der Angleichung des ostdeutschen Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden zwei Vereine aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte daher 1991/92 vorübergehend mit 20 Vereinen.

Seit Beginn der 90er Jahre erfreut sich die Bundesliga wieder wachsender Beliebtheit bei den Deutschen. Dies war einerseits durch den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft bedingt (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel 1996). Andererseits wurde die Bundesliga in den Medien in den letzten Jahren gezielt vermarktet, was teilweise einen gewissen Starkult der Spieler zur Folge hatte. Otto Rehhagel nannte es einmal "Der Tanz ums goldene Kalb".

Die 2000er

Das 40. Jubiläum

Am 24. August 1963 ertönte der erste Anpfiff in der neugeschaffenen Bundesliga, seither spielten dort insgesamt 49 Vereine. Es ist wohl kein Zufall, dass genau vierzig Jahre später zwei Vereine aufeinandertreffen, die eine ganz besondere Bedeutung für die Bundesliga haben: Der Hamburger SV, der "Dinosaurier", d. h. der einzige Verein, der seit Anfang an ununterbrochen dabei ist, empfängt den "Deutschen Rekordmeister" Bayern München, der bisher 17mal den Meistertitel gewann (den ersten Titel von 1932 nicht eingerechnet).

2004

Internationalen Gepflogenheiten folgend, führte die DFL die Auszeichnung "verdienter Meistervereine" mit goldenen Sternen auf der Trikotbrust ein: Ab zehn Deutschen Meisterschaften seit Bestehen der Bundesliga gibt es drei Sterne (Bayern München), für fünf bis neun Titel zwei Sterne (Borussia Mönchengladbach) und für drei oder vier Meisterschaften einen Stern (Werder Bremen, Hamburger SV und Borussia Dortmund).

2005

Die 43. Bundesliga-Saison war überschattet vom Fußball-Wettskandal 2005 ausgelöst durch den DFB-Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer. Der ehemalige Schiedsrichter gestand Spiele der 2. Fußball-Bundesliga, des DFB-Pokals und der Regionalliga manipuliert zu haben. Im Februar 2005 wurde er wegen Fluchtgefahr von der Staatsanwaltschaft festgenommen, nachdem bekannt wurde, dass der geständige Schiedsrichter nicht alle manipulierten Spiele zugegeben hatte und ihm eine hohe Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren droht. Im Zuge des Schiedsrichterskandals wurden mehrere Schiedsrichter die am Skandal beteiligt waren, vom DFB suspendiert. Nach umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen in der Bundesliga der verunsicherten Unparteiischen wird der Fernsehbeweis neu diskutiert und über eine Einführung spekuliert.

Spielmodus

Die Bundesliga dient in erster Linie der Ermittlung des Deutschen Fußballmeisters. Dabei spielen alle Vereine zweimal gegeneinander, je einmal im eigenen Stadion und einmal im Stadion des Gegners. Seit der Saison 1995/96 werden für einen Sieg 3 Punkte, für ein Unentschieden 1 Punkt und für eine Niederlage 0 Punkte vergeben. Davor wurden für jedes Spiel Plus- und Minuspunkte vergeben - Sieg: 2:0 Punkte, Unentschieden: 1:1 Punkte, Niederlage: 0:2 Punkte.

Die Mannschaft, die nach Abschluss dieser doppelten Punktrunde den ersten Platz belegt, ist Deutscher Meister. Er ist genauso wie der Tabellenzweite zur Teilnahme an der Champions League berechtigt (siehe Übersicht). Die drei letzten Vereine steigen in die 2. Bundesliga ab. Aus dieser steigen die besten drei Vereine auf (siehe Übersicht).

Bei Punktgleichheit entscheidet zunächst das Torverhältnis (Tordifferenz) in folgender Reihenfolge über die bessere Plazierung, danach die Anzahl der erzielten Tore. Sollte dieser Vergleich noch keine Entscheidung bringen, gilt: das Gesamtergebnis aus den Partien gegeneinander, die Anzahl der in diesen Partien erzielten Tore gegeneinander, die Anzahl aller auswärts erzielten Tore. Bringen diese Vergleiche nichts ein, wird auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel ausgetragen. Dies war bisher in der Bundesliga jedoch noch nie der Fall.

Änderungen im Spielmodus

  • Anzahl der Mannschaften: 18; 1963-65 waren es 16, 1991/92: 20 (um Platz für Teilnehmer der aufgelösten DDR-Oberliga zu schaffen).
  • Anzahl der Absteiger: 3; 1963-74 2, 1981-91 2 feste Absteiger, der Sechzehnte der Bundesliga bestritt Relegationsspiele gegen den Dritten der 2. Bundesliga. 1991/92: 4.

Übersicht: sportliche Qualifikation

Darüber hinaus nehmen ab Platz 6 drei Mannschaften am UI-Cup teil.

Die Anzahl der deutschen Mannschaften, die an den internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen, hängt von der UEFA-Fünf-Jahreswertung ab. Außerdem ist der Sieger des DFB-Pokals automatisch für den UEFA-Cup qualifiziert. Sollte er aber bereits durch das Ergebnis in der Meisterschaft für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert sein, darf eine weitere Mannschaft nachrücken.

Am Europapokal teilnahmeberechtigte Vereine

  • Champions League: bis 1996/97: 1 (der Deutsche Meister), 1997-99: 2, seitdem 2 feste Teilnehmer und 1 bzw. 2 in der Qualifikation, abhängig von der UEFA-Fünf-Jahreswertung.
  • Vor 1991 war der Deutsche Meister für den Europapokal der Landesmeister qualifiziert, der dann als Champions League neu organisiert wurde.
  • UEFA-Pokal: 4 Teilnehmer, einer davon ist der DFB-Pokalsieger. Vormals sogar bis zu 4 Mannschaften.
  • Der DFB-Pokalsieger war vor 1999 für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert, der dann im UEFA-Pokal aufging.

Abschlusstabellen

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Deutsche Meister (Bundesliga, 1964–2004)

1. FC Bayern München, 17-mal 2. Borussia Mönchengladbach, 5-mal 3. Werder Bremen, 4-mal 4. Borussia Dortmund, 3-mal 4. Hamburger SV, 3-mal 6. VfB Stuttgart, 2-mal 6. 1. FC Kaiserslautern, 2-mal 6. 1. FC Köln, 2-mal 9. 1860 München, 1-mal 9. 1. FC Nürnberg, 1-mal 9. Eintracht Braunschweig, 1-mal

Rekorde

Top Ten der besten Torschützen

  1. Gerd Müller (1965 - 1979) 365 Tore
  2. Klaus Fischer (1968 - 1988) 268 Tore
  3. Jupp Heynckes (1965 - 1978) 220 Tore
  4. Manfred Burgsmüller (1969 - 1990) 213 Tore
  5. Ulf Kirsten (1990 - 2003) 182 Tore
  6. Stefan Kuntz (1983 - 1999) 179 Tore
  7. Klaus Allofs (1975 - 1993) 177 Tore
  8. Dieter Müller (1973 - 1986) 177 Tore
  9. Hennes Löhr (1964 - 1977) 166 Tore
  10. Karl-Heinz Rummenigge (1974 - 1984) 162 Tore

Top Ten der Spieler mit den meisten Einsätzen

  1. Karl-Heinz Körbel (1972 - 1991) 602 Spiele
  2. Manfred Kaltz (1971 - 1991) 581 Spiele
  3. Klaus Fichtel (1965 - 1988) 552 Spiele
  4. Mirko Votava (1976 - 1996) 546 Spiele
  5. Klaus Fischer (1968 - 1988) 535 Spiele
  6. Eike Immel (1978 - 1995) 534 Spiele
  7. Willi Neuberger (1966 - 1983) 520 Spiele
  8. Michael Lameck (1972 - 1988) 518 Spiele
  9. Uli Stein (1978 - 1997) 512 Spiele
  10. Stefan Reuter (1985 - 2004) 502 Spiele

Sonstige Rekorde

Der typische Bundesligaspieler

In den ersten 40 Jahren der Bundesliga sind in 12.182 Spielen insgesamt 4137 Spieler eingesetzt worden. Alle diese Spieler sind statistisch erfasst. Entwickelt man aus den vorliegenden Angaben einen virtuellen Durchschnittsspieler, so ergibt sich folgendes:

Er ist deutscher Staatsangehöriger. Sein Familienname ist Müller, denn dies ist der häufigste Name aller Bundesligaspieler (27-mal, es folgen Schmidt (19-mal), Schneider (12-mal), Wagner (11-mal) und Weber (10-mal). Sein Vorname ist Peter. So hießen 98 Bundesligaspieler. 96 hießen Michael, 95 Thomas, 89 Jürgen und 72 Klaus.

Peter Müller ist 1,81 m groß und 77 kg schwer. Insgesamt spielte er 77-mal in der Bundesliga und erzielte dabei 9 Tore. 28 seiner Spiele hat er gewonnen, 21-mal gab es ein Unentschieden, und 28-mal musste er als Verlierer von Platz gehen. Zweimal wurde er in Nachholspielen eingesetzt, weil das Spiel wegen ungünstigen Wetters verlegt werden musste. Von den ausgefallenen Spielen lag eins ursprünglich im Januar und das zweite im Februar. Er spielte im Schnitt bei 1,43 Vereinen, und zwar zunächst beim Hamburger SV und dann (für die verbleibenden 0,43 Vereine) entweder bei Werder Bremen oder beim 1. FC Kaiserslautern. Er erhielt sechsmal die Gelbe Karte, aber wurde nur 0,32-mal des Feldes verwiesen (und zwar durch Gelb-rote Karte in der Saison 1994/95). Er hat 0,86 Elfmeter geschossen und davon 0,64 verwandelt. An einem Eigentor war er nicht beteiligt (nur 0,17 Eigentore pro Spieler).

Geboren ist er im Spätsommer, und zwar im Tierkreiszeichen der Jungfrau, wie auch 445 andere Spieler. Es folgen Widder (419), Skorpion (384). An letzter Stelle steht das Zeichen Stier (279). Diese ungleiche Verteilung ist statistisch signifikant, wenngleich sie eher auf den Einfluss der Jahreszeiten in der frühen Kindheit zurückgehen dürfte als auf den Einfluss der Sterne.

Nicht verwechselt werden darf der virtuelle Fußballer Peter Müller mit dem einzigen echten Peter Müller in der Bundesligastatistik. Dieser wurde am 15. Dezember 1969 geboren und spielte in der Saison 1991/92 zweimal für den 1. FC Köln.

Siehe auch

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