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Schloss Greillenstein

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Schloss Greillenstein
Schloss Greillenstein

Schloss Greillenstein ist ein Renaissance-Schloss in der niederösterreichischen Gemeinde Röhrenbach.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Greillenstein datiert auf das Jahr 1371. 1479 war die Herrschaft im Besitz der Herren von Dachbeckh, später gehörte sie den Hohenfeldern und den Herren von Volkra. Seit 1534 befindet sich Greillenstein im Besitz der Herren (später Grafen) von Kuefstein, deren bekanntestes Familienmitglied der Barockdichter Johann Ludwig von Kuefstein war.

Das heutige Schloss wurde unter Hans Lorenz von Kuefstein und dessen Sohn Hans Georg III. von Kuefstein in den Jahren 1560 bis 1604 erbaut, wobei ältere Teile in den Neubau integriert wurden. 1620 besetzte die Armee des Kaisers Ferdinand II. das Schloss. Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurde es 1645 von schwedischen Truppen erobert. Hans Georg IV. von Kuefstein und Hans Leopold von Kuefstein veranlassten um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert Umbauten am Schloss, so wurde der Schlosshof aufgeschüttet und die Südseite mit Architekturplastik versehen. Die Inneneinrichtung wurde um 1770 teilweise erneuert. Im 19. Jahrhundert hielten sich Künstler wie Franz Grillparzer und Anton Romako in Greillenstein auf. Ende des zweiten Weltkriegs wurde das Schloss schwer beschädigt und anschließend renoviert.

Architektur

Das Schloss Greillenstein ist eine vierflügelige Anlage um einen quadratischen Innenhof. Es besitzt zwei Hauptgeschoße. Im Süden befindet sich ein großer Torturm. Über den Schlossgraben führt eine Brücke mit barocken Steinfiguren. Vor dem Schloss liegt ein großer englischer Landschaftsgarten, der im 17. und 18. Jahrhundert angelegt wurde.

Die Kapelle im Südturm besitzt eine einheitliche Renaissance-Ausstattung aus der Erbauungszeit, die im Waldviertel einzigartig ist. Der Festsaal befindet sich im Westflügel, der Türkensaal mit Porträts des Sultans Murad IV. im Nordflügel. Die Einrichtung der Großen Bibliothek aus dem 17. Jahrhundert ist teilweise erhalten, wobei sich die Kassettendecke heute im Schloss Laxenburg befindet, während die Einrichtung der Kleinen Bibliothek aus dem 16. Jahrhundert vollständig erhalten ist. Im ehemaligen Landgericht werden alte Gerichtsakten aufbewahrt. Im Schloss befinden sich ferner Kamine und Türen aus dem 16. Jahrhundert, Öfen aus dem Rokoko, Gemälde vom 17. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert und weitere wertvolle Exponate.

Commons: Schloss Greillenstein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 39′ 30,8″ N, 15° 30′ 52,2″ O