Vanda (Orchideen)
Vanda | ||||||||||||
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![]() Vanda tricolor | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vanda | ||||||||||||
Jones ex R.Br. |
Vanda ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die Bezeichnung „Vanda“ ist der indische Name für Orchidee.
Herkunft
Die Gattung Vanda umfasst 52 bekannte, meist epiphytisch wachsende Arten und ist in Südostasien (Indien bis Philippinen) in tropischen Monsunwäldern beheimatet, was bedeutet, dass sie in Kultur warme und luftfeuchte Bedingungen sowie eine sehr hohe Lichtmenge benötigt.
Beschreibung
Vanda hat eine monopodiale (einsprossige) Wuchsform mit schmalen, meist riemenförmigen Blättern, die zweizeilig angeordnet sind. Die Blüten erscheinen aus den Blattachseln und befinden sich zu mehreren an einer Rispe. Sie können einen Durchmesser von ca. 2 cm bis zu 12 cm haben. Die Blüten der Art Vanda coerulea aus Nordindien/Assam sind dunkelblau, was bei Orchideen sehr selten vorkommt. Zudem verfügt diese Art über eine relativ hohe Kältetoleranz, was sie zu einem beliebten Kreuzungspartner für Hybriden macht.
Systematik
Die Gattung Vanda wurde 1820 aufgestellt.[1] In der folgenden Auflistung der anerkannten 52 Arten und 3 Naturhybriden[2] ist neben dem botanischen Autorkürzel auch die Veröffentlichung mit Erscheinungsjahr der Erstbeschreibung angegeben:
- Vanda alpina (Lindl.) Lindl. (1853)
- Vanda arbuthnotiana Kraenzl. (1892)
- Vanda arcuata J.J.Sm. (1907)
- Vanda bensonii Bateman (1866)
- Vanda bicolor Griff. (1851)
- Vanda bidupensis Aver. & Christenson (1998)
- Vanda brunnea Rchb.f. (1868)
- Vanda celebica Rolfe (1899)
- Vanda chlorosantha (Garay) Christenson (1992)
- Vanda coerulea Griff. ex Lindl. (1847)
- Vanda coerulescens Griff. (1851)
- Vanda concolor Blume (1849)
- Vanda cristata Wall. ex Lindl. (1833)
- Vanda dearei Rchb.f. (1886)
- Vanda denisoniana Benson & Rchb.f. (1869)
- Vanda devoogtii J.J.Sm. (1932)
- Vanda flavobrunnea Rchb.f. (1886)
- Vanda foetida J.J.Sm. (1906)
- Vanda furva (L.) Lindl. (1833)
- Vanda fuscoviridis Lindl. (1848)
- Vanda griffithii Lindl. (1851)
- Vanda hastifera Rchb.f. (1876)
- Vanda hastifera var. gibbsiae (Rolfe) P.J.Cribb (1993)
- Vanda hastifera var. hastifera.
- Vanda helvola Blume (1849)
- Vanda hindsii Lindl. (1843)
- Vanda insignis Blume (1849)
- Vanda jainii A.S.Chauhan (1984)
- Vanda javierae D.Tiu ex Fessel & Lückel (1990)
- Vanda jennae P.O'Byrne & J.J.Verm. (2005)
- Vanda lamellata Lindl. (1838)
- Vanda lamellata var. boxallii Rchb.f. (1880)
- Vanda lamellata var. lamellata.
- Vanda leucostele Schltr. (1911)
- Vanda lilacina Teijsm. & Binn. (1862)
- Vanda limbata Blume (1849)
- Vanda lindenii Rchb.f. (1886)
- Vanda liouvillei Finet (1912)
- Vanda lombokensis J.J.Sm. (1925)
- Vanda luzonica Loher ex Rolfe (1915)
- Vanda merrillii Ames & Quisumb. (1932)
- Vanda petersiana Schltr. (1918)
- Vanda punctata Ridl. (1923)
- Vanda roeblingiana Rolfe (1894)
- Vanda scandens Holttum (1950)
- Vanda spathulata (L.) Spreng. (1826)
- Vanda stangeana Rchb.f. (1858)
- Vanda subconcolor Tang & F.T.Wang (1974)
- Vanda subconcolor var. disticha Tang & F.T.Wang (1974)
- Vanda subconcolor var. subconcolor.
- Vanda sumatrana Schltr. (1911)
- Vanda tessellata (Roxb.) Hook. ex G.Don (1830)
- Vanda testacea (Lindl.) Rchb.f. (1877)
- Vanda thwaitesii Hook.f. (1898)
- Vanda tricolor Lindl. (1847)
- Vanda ustii Golamco (2000)
- Vanda vipanii Rchb.f. (1882)
- Vanda wightii Rchb.f. (1864)
- Nothospecies
- Vanda × boumaniae J.J.Sm. (1931) - (Vanda insignis × Vanda limbata)
- Vanda × charlesworthii Rolfe (1894) - (Vanda bensonii × Vanda caerulea)
- Vanda × confusa Rolfe (1902) - (Vanda caerulescens × Vanda lilacina)
Kultur
Zu den als Zimmerpflanze besonders beliebten und geeigneten Pflanzen gehören vor allem die zahlreichen Ascocenda (Ascocentrum × Vanda) Hybriden wie Ascocenda 'Princess Mikasa'. In der Regel verfügen sie zwar über etwas kleinere Blüten als reine Vandeen, entschädigen jedoch durch ihre Wüchsigkeit und oftmals auch Vielblütigkeit und ermöglichen auch schon auf der Fensterbank eine erfolgreiche Kultur. Bei guter Pflege können Vandeen durchaus auch mehrmals im Jahr blühen.
Im Zimmer bzw. Gewächshaus ist eine Kultur in herkömmlichem Orchideensubstrat nicht empfehlenswert, da die Wurzeln ohne starke Luftzirkulation und regelmäßiges Abtrocknen rasch verfaulen. Meist werden die Pflanzen hängend und wurzelnackt kultiviert und die Wurzeln nach dem Abtrocknen erneut durch kräftiges Sprühen gewässert.
Viele Orchideenfreunde pflegen ihre Vandeen jedoch auch erfolgreich in sehr groben und luftdurchlässigen Substraten wie Pinienrinde, Blähton oder Kork oder auch in der sogenannten "Glaskultur". Bei der Glaskultur sitzt die Vanda wurzelnackt in einem ausreichend großen Glasgefäß, das in regelmäßigen Abständen mit Wasser gefüllt und nach einigen Stunden wieder geleert wird. In dieser Zeit können sich die Wurzeln mit Wasser und Nährstoffen vollsaugen und die Pflanze ausreichend versorgen.
Sehr zuträglich für die erfolgreiche Kultur von (kältetoleranten) Vandeen ist ein Freilandaufenthalt im Sommer mit möglichst hohen Lichtdosen. Nach einer entsprechenden Eingewöhnungsphase vertragen Vandeen sogar die volle Mittagssonne.
Vandeen und ihre Verwandten benötigen eine sehr große Lichtmenge zur Blüteninduktion. Auch die nächtliche Temperaturabsenkung sowie die ständige Luftzirkulation im Freien wirken sich auf die Blühfreudigkeit und die gesamte Konstitution der Pflanzen äußerst positiv aus.
Wirtschaftliche Bedeutung
Besonders in den letzten Jahren wurde der Orchideenmarkt mit zahlreichen Vanda-Hybriden nahezu überschwemmt, die heute vorwiegend aus Thailand stammen, während noch in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts die wichtigsten Züchtungserfolge in Florida oder Hawaii verzeichnet werden konnten.
Einzelreferenzen
- ↑ Jones ex R.Br., Bot. Reg. 6: t. 506 (1820).
- ↑ Vorlage:KewChecklist Abgerufen am 14. März 2008.