Ostarrichi
In einer Urkunde aus dem Jahr 996 wird erstmals der Name Ostarrichi schriftlich festgehalten, welcher aber schon unbestimmbare Zeit vorher gebräuchlich war. Im Verlauf der Zeit hat sich dieses Wort in der Aussprache und in der Schriftform zu "Österreich" gewandelt.
Die Urkunde wurde in Bruchsal verfasst und beinhaltet eine Schenkung von Kaiser Otto III. an den Bischof von Freising von etwas Land in der Gegend von Neuhofen an der Ybbs „in regione vulgari vocabulo Ostarrichi”. Diese Urkunde wird heute im Münchener Staatsarchiv aufbewahrt.
Man geht davon aus, dass die Bezeichnung Ostarrichi die babenbergische Mark bezeichnet und die volkssprachliche Übersetzung für „Marchia Orientalis” (Mark im Osten bzw. Ostmark) darstellt. „..richi” ist hier nicht mit "Reich" zu übersetzen, sondern wird eher im Sinn von "abgegrenztes Gebiet" gebraucht. "Ostarrichi" wäre demnach das "abgegrenzte Gebiet im Osten" (östliches Grenzland).
Alternativ zu dieser Bezeichnung, die auch für andere Ostgebiete verwendet wurde, also nicht allein für das spätere Österreich, war bis ins Hochmittelalter auch „Osterland” in Gebrauch.
Die Republik Österreich sieht die vorgenannte Schenkungsurkunde als die Geburtsurkunde Österreichs an und feierte daher 1996 ”Tausend Jahre Österreich”, so wie schon zwanzig Jahre zuvor das Jubiläum der Einsetzung Leopolds I.