Bad Liebenstein
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bad Liebenstein hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Wartburgkreis |
Geografische Lage: | 50° 49' n. B. 10° 22' ö. L. |
Höhe: | 443 m ü. NN |
Fläche: | 17,35 km² |
Einwohner: | 4.124 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 238 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 36448 |
Vorwahl: | 036961 |
Kfz-Kennzeichen: | WAK |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 63 002 |
Stadtgliederung: | 3 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstr. 22 36448 Bad Liebenstein |
Website: | www.bad-liebenstein.de |
E-Mail-Adresse: | info@bad-liebenstein.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans Beck (FW) |
Bad Liebenstein ist eine Stadt im Wartburgkreis in Thüringen.
Geografie
Stadtgliederung
- Altenstein
- Bairoda
- Meimers
Wald und Geologie
Die Stadt Bad Liebenstein befindet sich im norwestlichem Thüringer Wald, welcher durch steile Berge und Mischwälder geprägt ist. Neben den vielen Wäldern laden auch einige, Bergwiesen zum Spazieren ein. Auch der Rennsteig in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bad Liebenstein lockt alljährlich viele Besucher.
Geschichte
Das schöne Fleckchen Erde, auf welchem Bad Liebenstein entstanden ist, war von jeher Thüringer Boden und gehörte einst zu dem Thüringer Westergau. Der Name L i e b e n s t e i n (aus dem Mittelhochdeutschen lie, liewe, altnordisch hlie, das heißt das Dickicht, das schattige Laubdach) haftete einst nur an der Burg, deren Ruine den Burg- oder Schloßberg krönt. Die Burg wurde erst im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt und zwar damals schon Lehen der Ritter von Stein, deren Geschlecht bis zum Aussterben der Liebensteiner Linie Besitzer der Burg war. Im Tal, wo die Grumbach ihren Weg durch die Wiesen nimmt, hatten, wie man vermutet, schon vor der Erbauung der Burg Thüringer Bauern festen Fuß gefaßt und das Dorf Grumbach gegründet, welches nunmehr einen Teil des Ortes Bad Liebenstein bildet und noch jetzt in der Bevölkerung den Namen „Grummich“ führt. Im ausgehenden 16. Jahrhundert entstanden dann Häuser in der Talmulde zwischen Schloß- und dem Aschenberg, dort wo die Quelle entsprang, die den Anwohnern als „Suerborn“, das heißt Sauerbrunnen, bekannt war und der Siedlung den Namen verlieh. Die heilkräftigen Eigenschaften des Brunnen waren seit altersher bekannt und geschätzt. 1610 erschien von Dr. Andreas Libavius, „weiland Direktor des Coburger Gymnasiums“, die Brunnenschrift „Tractatus Medicus und Historia des Fürtrefflichen kasimirianischen Sawerbrunnens unter Liebenstein, nicht fern von Schmalkalden gelegen“. Diese Monographie gehört zu den ersten Brunnenschriften Deutschlands. Herzog Kasimir, dem die Heilquelle bestens empfohlen wurde, gebrauchte nun zehn Sommer hindurch die Kur in dem neugegründeten Brunnenort. 1677 fiel die Herrschaft nach dem Tode Ernst des Frommen an dessen Sohn, Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen, der bequeme Wohnungen für Kurgäste erbauen und den neugefaßten Brunnen überdachen ließ, so daß der Brunnen von Witterungseinflüssen geschützt war. 1718 erschien: „Kurzer Bericht von dem Liebensteiner Sauerbrunnen von Dr. Waldmann, Fürstl. Hessen-Casselischer Leib-Medicus, Schmalkalden 1718.“ 1791 machte Dr.Jahn aus Meiningen den Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen auf die Heilkraft der Liebensteiner Quellen aufmerksam; sein Gutachten schließt mit den Worten: „Kein Wiesbaden, Schwalbach und Ems war der Kultur so viel wert als Liebenstein“. 1826 schrieb Friedrich Mosengeil: „Das Bad Liebenstein und seine Umgebung“, die er später durch seine Novelle „Liebenstein und die neuen Arkadier“ erweiterte. 1849 ließ sich der Pädagoge Friedrich Fröbel, der Gründer der Kindergärten, in Liebenstein nieder. Er wohnte zuerst in der alten Post gegenüber dem Badehaus, danach im Gut, ehe er das Schlößchen in Marienthal erhielt und dort die erste Schule für Kindergärtnerinnen eröffnete. 1873 fand in der Villa Georg heimlich die Trauung von Herzog Georg II. mit der Schauspielerin Ellen Franz, dann Freifrau von Heldburg, statt. 1880 zählte Liebenstein 1150 Einwohner. 1907 Liebenstein erhielt den Zusatz „Bad“ verliehen. 1917 wandelten die Besitzer das Bad in eine AG um und firmierten fortan unter den Namen „Herzogliches Bad Liebenstein Thür. Wald Aktiengesellschaft“. 1925 kam die Aktiengesellschaft endlich in ruhiges Fahrwasser. Die Aktienmajorität ging an Dr. Fritz Lauterbach, der das Bad sicher bis zu seiner Enteignung im Jahr 1947 führte. 1948 erhielt Liebenstein die Bezeichnung „Volksheilbad Liebenstein“ verliehen.1949 Die Domäne und ehem. Agnesheim wurden zum „Heinrich-Mann-Sanatorium“ umgebaut. Es wurde Regierungskrankenhaus. 1959 „In Würdigung der großen Verdienste auf allen Gebieten des wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens wurde der Großgemeinde Bad Liebenstein anläßlich des 10.Jahrestages der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik das Stadtrecht verliehen.“ 1991 Das Volksheilbad, derzeit im Besitz des Landes wird in zwei Teile aufgespalten. Die m+i Klinikgesellschaft und die Dr. Lauterbach Klinik GmbH. 1993 Neubauten aller drei Kliniken. 2001 Die ambulante Kur mit den Kurimobilien geht in den Besitz der Stadt über.
Politik
Der Stadtrat hat 16 Sitze. Die Sitzverteilung nach der Kommunalwahl 2004:
- Bürgermeister ist Hans Beck (FW)
Wappen
Das Stadtwappen ist diagonal geteilt. Es zeigt rechts oben auf weißem Grund ein rotes Herz mit dem weißem Brunnentempel und links unten auf rotem Grund das Fröbeldenkmal, bestehend aus Würfel, Walze und Kugel. Es ist seit 1959 im Gebrauch.
Städtepartnerschaften
- Stadt Melsungen in Hessen
- Stadt Treon in Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
seit 1804 besteht das Kurtheater Bad Liebenstein. Seit 2004 wird es zum 200.Geburtstag wieder regelmäßig bespielt. Die Saison 2005 steht unter dem Motto: "Dornröschen ist aufgewacht!"
Bauwerke
- Schloß- und Park Altenstein, ein Schloßgebäude nach englischen Vorbild das in den Jahren 1888 bis 1890 errichtet wurde. Die Anlage von Park und Schloß erstrecken sich über eine Fläche von 160 Hektar, und ist damit eine der größten Parkanlagen Deutschlands.
- Neben Schloß Altenstein befinden sich in Bad Liebenstein zwei weitere Sommerresidenzen des Meininger Herzoghauses: Villa Georg und Villa Feodora.
- Sehenswert sind die klassizistischen Kuranlagen sowie das 1895 im fränkisch-hennebergischen Fachwerkstil erbaute Postgebäude. Das Postamt wurde auch 1982 auf einer Sonderbriefmarke verewigt.
- Drei moderne Kurkliniken bringen seit 1994 Linderung auf den Gebieten der Kardiologie, Orthopädie und Neurologie.
- Über der Stadt befindet sich seit dem 14.Jahrhundert die Burgruine Liebenstein.
- Im nahegelegenen Schweina befinden sich die Altensteiner Höhle sowie das Fröbelgrab.
Öffentliche Einrichtungen
- Stadt- und Kurbibliothek
- Stadthalle
- Wandelhalle
- Geschäftsstelle der AOK
- Geschäftsstelle der Volks- und Raiffeisenbank
- Geschäftsstelle der Wartburgsparkasse
Bildung
- Staatliche Grundschule "Ludwig Bechstein"
- Staatliches Gymnasium "Herzog Georg"
- TÜV-Akademie Altenstein
- Medizinische Fachschule (bis 1993)
Persönlichkeiten
Friedrich Wilhelm August Fröbel, lebte von 1849 bis zu seinem Tode 1852 in der Stadt. Karl Bücher (Nationalökonom) wohnte im Sommer häufig in der Stadt. Seine Studenten bauten ihm hier ein Denkmal. Viele berühmte Persönlichkeiten kurten in Bad Liebenstein: Albert Schweitzer, Charlotte von Stein, Ernst Reuter, Gerhart Hauptmann, Johannes Brahms, Clara Schumann, viel später dann Walter Ulbricht und 1990 besuchte der vorletzte Ministerpräsident der DDR Hans Modrow die Stadt, um sich von den Strapazen zu erholen.
Nicht zu vergessen sind die Herzöge von Sachsen-Meiningen und deren adliger Besuch, die im Sommer hier wohnten.
Weblinks
Webseite über Park- und Schloß Altenstein
Webseite der Stadt Bad Liebenstein
Literatur
- "Das Bad Liebenstein und seine Umgebungen" von Friedrich Mosengeil (1815)
- "Bad Liebenstein. Seine Heilquellen, ihre Wirkung und Anwendung" - von C. Knecht (1922)
- "Bad Liebenstein - Das Herzheilbad der Deutschen Demokratischen Republik" von E.Kaiser (1959)
- "Bad Liebenstein" von Harry Gerlach (1988)
- "Bad Liebenstein" von Silvia Malsch (Sommer 2005)
- "Bad Liebenstein in alten Ansichten" - von Hella Gernoth (1994)
- "Den Hockelhans hinauf" von Gunnar Möller (2003) - Die Geschichte der Eisenbahn
- Kompass-Wanderkarte Nr.812 Westlicher Thüringer Wald 1:50000
- Stadtplan/Wanderkarte Burghard-Verlag 1:10000 und 1:25000
- Topograph. Wanderkarte Nr.8 Landesvermessungsamt Thüringen 1:25000