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Radjedef

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Namen von Radjedef

Kopf einer Sphinx Radjedefs; Louvre, Paris
Horusname
G5
L1
Cheper
Hpr
Der Existierende?
Goldname
G8
G5 G5 G5
S12
Bikui-nebu
Bjk.wj-nbw
Gold (Goldener) der drei Falken
Eigenname
N5R11I9
Djedefre (Radjedef)
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Er überdauert (wie) Re / Re überdauert
Königspapyrus Turin (Nr.III./11)
HASHHASHG7
Im Original ist der Name des Herrschers herausgebrochen, nur das Ideogramm für „königliches Ich“ ist erhalten.
Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.22)
N5R11f
Djedefre
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Er überdauert (wie) Re
Königsliste von Sakkara (Nr.18)
N5R11R11f
Djedefre (Radjedef)
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Er überdauert (wie) Re / Re überdauert
Griechisch
nach Manetho

lateinisch nach Eusebius

Ratoises


Rhampsinit

Radjedef (nach anderer Lesung Djedefre oder Djedefra) war der dritte König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie (Altes Reich) und regierte etwa von 2580 bis 2570 v. Chr.[1]

Herkunft und Familie

Radjedef war ein Sohn des Cheops und einer Nebenfrau. Er war verheiratet mit seinen Halbschwestern Hetepheres II. und Chenteten-Ka, beide Töchter der Königin Henutsen.

Regentschaft

Seine Regierungdauer betrug laut dem Turiner Königspapyrus 8 Jahre[2] und auch die moderne Forschung geht von 8 bis 10 Regierungsjahren aus.

Unter Radjedef wurde der Kult des Sonnengottes Re von Heliopolis zur höchsten Staatsreligion erhoben. Passend dazu führte er den Pharaonentitel "Sohn des Re" (Sa-Rê) ein, welcher nach ihm zum festen Bestandteil des königlichen Titulaturprogramms wurde. Man erkennt dies an den Kartuschennamen seiner Nachfolger, die fast alle mit dem Namen des Ra beginnen.

Bautätigkeit

Radjedef vollendete die Cheops-Pyramide (Bootsgruben) und richtete das Begräbnis seines Vaters aus.

Seine eigene Pyramide befindet sich in Abu Roasch, nördlich von Gizeh, mit einer Grundfläche von 100 m im Quadrat und einer heutigen Höhe von 10 Metern. Diese Pyramide diente in späteren Zeiten vermutlich als Steinbruch. Da Radjedef nur etwa sieben Jahre regierte, besteht jedoch die Möglichkeit, dass diese unvollendet war, so dass vielleicht die Grabkammer noch unter dem Schutt verborgen ist.

Der Pyramidenbezirk wird seit 2002 ausgegraben und die früher als Kultpyramide angesehene Nebenpyramide erwies sich als Pyramide der Königin.

Spätere Belege

Im Wadi Hammamat wird der Name Radjedef zusammen mit den Kartuschen von Cheops, Chephren, Baefre und Djedefhor genannt. Es scheint, dass diese Könige (bis auf Baefre und Djedefhor, die eigentlich gar keine Könige waren) dort als Schutzheilige verehrt wurden.

Besondere Funde

Aus dem Pyramidenkomplex des Radjedef in Abu Roasch stammt der Sphinxkopf, der heute im Louvre-Museum ausgestellt ist. Ebenfalls aus Abu Roasch stammt die Sphinxskulptur der Königin Hetepheres II..

Sitzstatue des Radjedef

Es handelt sich womöglich um die erste Sphinx-Darstellung der ägyptischen Geschichte.

Im Ägyptischen Museum zu Kairo findet sich ein weiteres Fundstück: Der untere Teil einer Sitzstatue des Radjedef, auf dem der Serech-Name des Herrschers eingemeißelt ist. Rechts zu Füßen des Königs hockt seine Gemahlin. Das Kunstwerk besteht aus rotem Assuan-Granit. Links im Bild ist ein Kopf einer weiteren Statue zu sehen. Sehr wahrscheinlich stammt auch der Große Sphinx von Gizeh aus Radjedef´s Epoche.

Siehe auch

Literatur

Allgemein

Zum Namen

  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der Ägyptischen Königsnamen. 2. Auflage, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999, S. 52–53, 178, ISBN 3-8053-2591-6
  • Fondation Eugéne Piot: Monuments et Mémoires. Paris; S. 25, 59
  • Jean-Claude Goyon: Nouvelles inscrpitions rupestres du Wâdi Hammâmât. Paris 1957, Nr. 23s.

Zur Pyramide

Detailfragen

  • Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Zabern Verlag, Mainz 1997, S. 26, 38f., 154, 156–159, 175, 188 ISBN 3805323107
  • Klaus-Peter Kuhlmann: Der „Wasserberg des Djedefre“ (Chufu 01/1). Ein Lagerplatz mit Expeditionsinschriften der 4. Dynastie im Raum der Oase Dachla; Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 61; Mainz: Zabern Verlag, 2005; S. 243–289; ISBN 3-8053-3496-6
  • Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology; in: Archiv Orientální, Bd. 69; Prag 2001; S.  363–418 (PDF; 31 MB)
  • Dietrich Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. Posthume Quellen über die Könige der ersten vier Dynastien. Münchener Ägyptologische Studien, Bd. 17, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin, 1969, S. 193–199

Einzelnachweise

  1. Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen.
  2. Turin kinglist


VorgängerAmtNachfolger
CheopsPharao von Ägypten
4. Dynastie
Chephren