Radjedef
Namen von Radjedef | |||||||||
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![]() Kopf einer Sphinx Radjedefs; Louvre, Paris | |||||||||
Horusname |
Hpr Der Existierende? | ||||||||
Goldname |
Bjk.wj-nbw Gold (Goldener) der drei Falken | ||||||||
Eigenname |
Vorlage:Unicode=Vorlage:Unicode=Vorlage:Unicode Er überdauert (wie) Re / Re überdauert | ||||||||
Königspapyrus Turin (Nr.III./11) |
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Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.22) |
Vorlage:Unicode=Vorlage:Unicode Er überdauert (wie) Re | ||||||||
Königsliste von Sakkara (Nr.18) |
Vorlage:Unicode=Vorlage:Unicode Er überdauert (wie) Re / Re überdauert | ||||||||
Griechisch nach Manetho lateinisch nach Eusebius |
Ratoises Rhampsinit |
Radjedef (nach anderer Lesung Djedefre oder Djedefra) war der dritte König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie (Altes Reich) und regierte etwa von 2580 bis 2570 v. Chr.[1]
Herkunft und Familie
Radjedef war ein Sohn des Cheops und einer Nebenfrau. Er war verheiratet mit seinen Halbschwestern Hetepheres II. und Chenteten-Ka, beide Töchter der Königin Henutsen.
Regentschaft
Seine Regierungdauer betrug laut dem Turiner Königspapyrus 8 Jahre[2] und auch die moderne Forschung geht von 8 bis 10 Regierungsjahren aus.
Unter Radjedef wurde der Kult des Sonnengottes Re von Heliopolis zur höchsten Staatsreligion erhoben. Passend dazu führte er den Pharaonentitel "Sohn des Re" (Sa-Rê) ein, welcher nach ihm zum festen Bestandteil des königlichen Titulaturprogramms wurde. Man erkennt dies an den Kartuschennamen seiner Nachfolger, die fast alle mit dem Namen des Ra beginnen.
Bautätigkeit
Radjedef vollendete die Cheops-Pyramide (Bootsgruben) und richtete das Begräbnis seines Vaters aus.
Seine eigene Pyramide befindet sich in Abu Roasch, nördlich von Gizeh, mit einer Grundfläche von 100 m im Quadrat und einer heutigen Höhe von 10 Metern. Diese Pyramide diente in späteren Zeiten vermutlich als Steinbruch. Da Radjedef nur etwa sieben Jahre regierte, besteht jedoch die Möglichkeit, dass diese unvollendet war, so dass vielleicht die Grabkammer noch unter dem Schutt verborgen ist.
Der Pyramidenbezirk wird seit 2002 ausgegraben und die früher als Kultpyramide angesehene Nebenpyramide erwies sich als Pyramide der Königin.
Spätere Belege
Im Wadi Hammamat wird der Name Radjedef zusammen mit den Kartuschen von Cheops, Chephren, Baefre und Djedefhor genannt. Es scheint, dass diese Könige (bis auf Baefre und Djedefhor, die eigentlich gar keine Könige waren) dort als Schutzheilige verehrt wurden.
Besondere Funde
Aus dem Pyramidenkomplex des Radjedef in Abu Roasch stammt der Sphinxkopf, der heute im Louvre-Museum ausgestellt ist. Ebenfalls aus Abu Roasch stammt die Sphinxskulptur der Königin Hetepheres II..

Es handelt sich womöglich um die erste Sphinx-Darstellung der ägyptischen Geschichte.
Im Ägyptischen Museum zu Kairo findet sich ein weiteres Fundstück: Der untere Teil einer Sitzstatue des Radjedef, auf dem der Serech-Name des Herrschers eingemeißelt ist. Rechts zu Füßen des Königs hockt seine Gemahlin. Das Kunstwerk besteht aus rotem Assuan-Granit. Links im Bild ist ein Kopf einer weiteren Statue zu sehen. Sehr wahrscheinlich stammt auch der Große Sphinx von Gizeh aus Radjedef´s Epoche.
Siehe auch
Literatur
Allgemein
- Peter A. Clayton: Die Pharaonen. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1994, S. 50–51; ISBN 3828906613
- Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros Verlag, Düsseldorf 2002, S.112–113; ISBN 3491960533
Zum Namen
- Jürgen von Beckerath: Handbuch der Ägyptischen Königsnamen. 2. Auflage, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999, S. 52–53, 178, ISBN 3-8053-2591-6
- Fondation Eugéne Piot: Monuments et Mémoires. Paris; S. 25, 59
- Jean-Claude Goyon: Nouvelles inscrpitions rupestres du Wâdi Hammâmât. Paris 1957, Nr. 23s.
Zur Pyramide
- Zahi Hawass: Die Schätze der Pyramiden. Augsburg: Weltbild, 2003; S. 224–230; ISBN 3-8289-0809-8
- Mark Lehner: Geheimnisse der Pyramiden. Econ, 1997, S. 120–121; ISBN 3-5720-1261-9
- Michel Valloggia: Au coeur d'une pyramide. Une mission archéologique en Egypte. InFolio, Gollion 2001, ISBN 2-88474-100-3
- Miroslav Verner: Die Pyramiden. Rowohlt Verlag, 1999, S. 247–253; ISBN 3499608901
Detailfragen
- Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Zabern Verlag, Mainz 1997, S. 26, 38f., 154, 156–159, 175, 188 ISBN 3805323107
- Klaus-Peter Kuhlmann: Der „Wasserberg des Djedefre“ (Chufu 01/1). Ein Lagerplatz mit Expeditionsinschriften der 4. Dynastie im Raum der Oase Dachla; Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 61; Mainz: Zabern Verlag, 2005; S. 243–289; ISBN 3-8053-3496-6
- Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology; in: Archiv Orientální, Bd. 69; Prag 2001; S. 363–418 (PDF; 31 MB)
- Dietrich Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. Posthume Quellen über die Könige der ersten vier Dynastien. Münchener Ägyptologische Studien, Bd. 17, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin, 1969, S. 193–199
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen.
- ↑ Turin kinglist
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Cheops | Pharao von Ägypten 4. Dynastie | Chephren |
Personendaten | |
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NAME | Radjedef |
KURZBESCHREIBUNG | altägyptischer König der 4. Dynastie |