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Axel Köhler

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Axel Köhler (* 1960 in Schwarzenberg/Erzgeb.) ist ein deutscher Countertenor und Regisseur. Der Altus pflegt sowohl die Barockoper als auch Moderne Musik. Hans Werner Henzes „Phaedra“, 2007 in Berlin uraufgeführt, war die sechste Weltpremiere, die er mitgestaltete. Doch Händel bleibt der Favorit, nicht zuletzt, weil Axel Köhler trotz aller internationaler Erfolge dem Opernhaus in Halle die Treue hält: Am Geburtsort des großen Komponisten finden seit 1922 Händel-Festspiele statt.

Axel Köhler studierte an der Musikhochschule Dresden Violinpädagogik und Gesang. Seit 1984 gehört er dem Ensemble in Halle/Saale an – zunächst als Spielbariton, später als Altus. 1987 debütierte er als Eustazio in der legendären Halleschen Rinaldo-Inszenierung von Peter Konwitschny. Anspruchsvolle Countertenor-Partien folgten, vor allem in Händel-Opern. Axel Köhler gastiert heute bei internationalen Festivals und wird weltweit zu Konzerten, CD-, Radio- und Opernproduktionen eingeladen.

1995 sang Axel Köhler am Royal Opera House in London in der Uraufführung von „Arianna“ von Alexander Göhr. 1998 übernahm er die Titelpartie in der Uraufführung der Oper „Farinelli“ von Siegfried Matthus und gab 2001 den Teufel in Detlev Granerts komischer Oper „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ bei der Uraufführung in Halle. In „L‘Upupa“ von Hans Werner Henze, 2003 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt, sang Axel Köhler die Partie des Adschib. 2006 gestaltete Axel Köhler die Titelpartie in „Cantor – Die Vermessung des Unendlichen“ von Ingomar Grünauer, einer Uraufführung am Opernhaus Halle, in der er auch als Bariton und Violinspieler gefordert war. Seit 2005 singt Axel Köhler an der Semperoper Dresden die Partie des Poro in Johann Adolf Hasses Oper „Cleofide“. Die Bayerische Staatsoper und engagierte den Altus für „L‘Incoronazione di Poppea“ und „Rinaldo“, die Hamburgische Staatsoper für „L‘Incoronazione di Poppea“. Gegenwärtig singt er in Monteverdis „L‘Orfeo“ die Partie der La Speranza und den Polinesso in Händels „Ariodante“ an der Oper Halle sowie die Artemis in Hans Werner Henzes „Phaedra“ in Brüssel, Wien, Frankfurt und Kopenhagen.

Als Konzertsänger arbeitet der Countertenor mit renommierten Ensembles der Alten Musik sowie mit Dirigenten wie René Jacobs, Marcus Creed und Howard Arman zusammen. Die CD „An die ferne Geliebte“ erntete vielfaches Kritikerlob. Seit 2005 singt und spielt er auf dem Dresdner Theaterkahn im Cabaret-Programm „Greife wacker nach der Sünde”.

Die Stadt Halle ehrte Axel Köhler 1998 für seine hochwertigen Interpretationen mit dem Preis der Händel-Festspiele. 1999 wurde er zum Kammersänger ernannt, und er erhielt den Kritikerpreis der Berliner Zeitung.

Seit 2000 ist Axel Köhler auch als Regisseur erfolgreich. Sein Debüt gab er mit Monteverdis „L‘Incoronazione di Poppea“ und erregte 2001 mit Händels „Rodrigo“ internationale Aufmerksamkeit. Diese Produktion studierte Köhler auch mit Studenten der Bayerische Theaterakademie August Everding ein. 2005 folgte dort „A Midsummernight‘s Dream“ von Benjamin Britten. Große Resonanz hatte 2003 Köhlers Inszenierung der Händels Oper „Teseo“, die in Deutschland, der Schweiz und England aufgeführt wurde. Einem unterhaltsamen open-air-Spektakel und einem vergnüglichen Foyerprogramm anlässlich 350 Jahre Oper in Halle folgten 2006 seine Händel-Inszenierungen „Amadigi“ in Dresden und „Admeto“ in Halle. 2007 brachte Axel Köhler Tom Johnsons „Riemannoper“ auf die Bühne des Kellertheaters der Oper Leipzig, am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin inszenierte er Mozarts „Don Giovanni“ und jüngst an der Dresdner Staatsoperette Mozarts „Die Zauberflöte“. Noch 2008 inszeniert er für die Kammeroper Schloss Rheinsberg „Die weiße Dame“ von François Adrien Boieldieu und in Dresden Monteverdis „L‘Incoronazione di Poppea“.