Quod apostolici muneris
Papst Leo XIII. wendet sich in seiner zweiten Enzyklika Quod apostolici muneris (sinngemäß: Unsere apostolische Pflicht) vom 28. Dezember 1878 gegen den Sozialismus.
Die Konfrontation mit dem Sozialismus
Konnte sich die römisch-katholische Kirche im 19. Jahrhundert, zwar unter einigen Vorbehalten, im Großen und Ganzen noch mit der bürgerlichen Demokratie verständigen, so betrachtete sie den Sozialismus als ihren gefährlichsten Feind. Dementsprechend stand sie dem Sozialismus im Allgemeinen und dem Marxismus im Besonderen strikt ablehnend gegenüber.
Schon kurz nach Antritt seines Pontifikats gab Papst Leo XIII. in seiner veröffentlichten Enzyklika Quod apostolici muneris den Ton und den Inhalt der kirchlichen Erklärungen vor, wenn er von den Sozialisten spricht als von der „Partei jener Menschen, welche mit verschiedenen, fast barbarischen Namen Sozialisten, Kommunisten oder Nihilisten genannt werden und über die ganze Welt verbreitet sind“. Den Sozialismus bezeichnete er als „Pest“ gegen den die „Kirche Gottes eine so große Macht besitzt, wie sie weder menschlichen Gesetzen noch den Verboten der Behörden noch den Waffen der Soldaten zukommt“.
Die Kirche würde politischen Kräften, die gegen den sozialistische Parteien und Bewegungen vorgehen, unter der Bedingung zu Seite stehen, dass ihr die Staaten „jene Stellung und Freiheit wiedergeben, in der sie ihren so höchst heilsamen Einfluss zum besten der ganzen Gesellschaft geltend machen kann“.
Die „kleinen“ Sozialenzykliken
Weitere Sozialenzykliken Leos XIII. waren Rerum novarum, Diuturnum illud vom 29. Juni 1881, Immortale Dei vom 1. November 1885, Libertas vom 20. Juni 1888 und Graves de communi re vom 19. Januar 1901.