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Dalchau (Möckern)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dalchau ist ein fünf Kilometer südöstlich gelegener Ortsteil der Stadt Möckern. Er ist ländlich geprägt und im weiten Umkreis von landwirtschaftlichen Flächen umgeben. Landschaftlich ist er dem Höhenzug Fläming zuzuordnen, er liegt an dessen Südwestrand. Dalchau liegt abseits wichtiger Verkehrswege. Die Kreisstraße 1234 schafft die Verbindung zur Bundesstraße 246, über die sowohl der Hauptort Möckern als auch die Kreisstadt Burg (bei Magdeburg), 22 Kilometer entfernt, zu erreichen sind. Der nächste Autobahnanschluss ist Burg-Ost (A 2, 17 km).

Ortsdaten

  • Bundesland: Sachsen-Anhalt
  • Landkreis: Jerichower Land
  • Einwohner vor der Eingemeindung: ~ 300
  • Flächengröße bei der Eingemeindung: ~ 7 km²
  • Postleitzahl: 39279
  • Telefonvorwahl: 039221
  • KFZ-Kennzeichen: JL

Geschichte

Ebenso wie das benachbarte Leitzkau oder das nicht weit entfernte Parchau bei Burg ist für den Ortsnamen Dalchau altslawischer Ursprung anzunehmen, und so ist zu vermuten, dass an der heutigen Stelle bereits im 5. oder 6. Jahrhundert die zu den Slawen gehörenden Liutizen siedelten. Die Dalchauer Kirche wurde 1161 erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Dreißigjährigen Krieg lag der Ort im Machtbereich des Erzbistums Magdeburg, danach übte Brandenburg - Preußen die Landesherrschaft aus. Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Dalchau in den Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg eingegliedert. Die Einwohnerzahl stieg im 20. Jahrhundert beständig an. Sie betrug 1910 281, bei der Volkszählung 1939 wurden 307 Einwohner ermittelt, und 1964 lebten 334 Menschen im Ort. Durch die DDR-Gebietsreform von 1952 wurde Dalchau zunächst dem Landkreis Loburg, 1957 dem Landkreis Zerbst zugeordnet. Zum 1. Januar 1974 erfolgte die Eingemeindung in das vier Kilometer entfernte Zeppernick, mit dem es 2007 in die Stadt Möckern eingemeindet wurde.

Bauten

Die evangelische Dorfkirche St. Anna von Dalchau besteht aus dem rechteckigen Kirchenschiff, dem etwas schmaleren Chorraum und einer polygonalen Apsis. Alle Gebäudeteile wurden aus Feldsteinen errichtet, nur das Obergeschoss des quadratischen Kirchturms wurde in Fachwerkbauweise ausgeführt. Das romanische Bauwerk erhielt seine heutige Gestalt nach umfangreichen Erneuerungsbauten zwischen 1677 und 1702. Die ursprünglichen stilreinen Rundbogenfenster und Portale sind über die Zeiten erhalten geblieben.

Die Gestaltung des Kircheninneren stammt aus dem Mittelalter. Kirchenschiff und Chorraum werden durch einen so genannten Triumphbogen getrennt. Auf der Gegenseite erhebt sich im Turmraum eine weiterer Rundbogen. An der Nordwand steht ein spätgotischer Schnitzaltar, entstanden Ende des 15. Jahrhunderts. Der Mittelschrein und die beiden Flügel sind mit einer Madonna und Heiligenfiguren geschmückt.