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Aztekenstadion

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Das Aztekenstadion ist eine 1966 errichtete Konzert- und Wettkampfstätte in Mexiko-Stadt. Sie hat eine Kapazität von 114.464 überdachten Sitzplätzen und ist seit dem Rückbau des Maracanã-Stadions das nunmehr größte Fußball-Stadion der Welt. Die legendäre Sportstätte war als einzige zweimal Austragungsort eines Finalspiels der Fußball-Weltmeisterschaft (1970 und 1986).

WM 1970: Das Jahrhundertspiel

Das Aztekenstadion in Mexiko erlebte viele große Fußball-Spiele, allen voran das viel zitierte Jahrhundertspiel zwischen Deutschland und Italien, das die DFB-Elf unglücklich mit 3:4 in der Verlängerung verlor. Erst in der Nachspielzeit konnte Deutschland durch Karl-Heinz Schnellinger zum 1:1 ausgleichen und Gerd Müller hatte in der Verlängerung zweimal die deutschen Fans jubeln lassen (2:1-Führung und 3:3-Ausgleich), ehe am Ende das tragische Ausscheiden besiegelt war. In Erinnerung bleiben aus jenem Spiel auch die Bilder von Franz Beckenbauer, der sich während des Spiels die Schulter verrenkte, aber nicht mehr ausgewechselt werden konnte. Er ließ sich den Arm mit einer Schlinge am Körper festbinden und spielte bis zum Abpfiff weiter.

In dem gigantischen Fußball-Stadion fand dann auch das Endspiel statt, das die Italiener schließlich mit 1:4 gegen Brasilien verloren. Mit der Abschlußfeier ging im Aztekenstadion die erste von Mexiko veranstaltete WM zu Ende, die hochkarätige und dramatische Spiele zu bieten hatte.

WM 1986: Die "Hand Gottes"

An dem Ort, wo die deutsche Nationalmannschaft vor 16 Jahren so unglücklich an Italien scheiterte, sollte es auch bei der WM 1986 ein tragisches Ende im Aztekenstadion geben. Zwar konnten Karl-Heinz Rummenigge und Rudi Völler in der Schlußphase des Endspiels gegen Argentinien einen 0:2-Rückstand noch ausgleichen, kassierten in der 84. Minute aber dann doch noch das Tor zum 2:3-Endstand.

Nicht weniger gute Erinnerungen haben die Engländer an jene mexikanische Spielstätte, in der für sie im Viertelfinale Schluss war, nachdem Diego Armando Maradona mit der Hand Gottes einen irregulären Treffer erzielte. Jenes Skandaltor zum vorentscheidenden 2:0 (Endstand 2:1) haben die Briten dem einstigen Fußball-Star nie verziehen.

Heutige Nutzung

Heute wird das Stadion überwiegend vom "Club America" genutzt, deren Anhänger das Stadion bei den Meisterschaftsspielen durchschnittlich mit etwa 65.000 Menschen füllen. Am 27. Juli 2003 fand im Aztekenstadion das Gold-Cup-Finale (vergleichbar mit der Fußball-Europameisterschaft) statt, das die Mexikaner in der Verlängerung mit 1:0 gegen Brasilien gewannen.

Gelegentlich wird das Stadion für andersweitige Massenveranstaltungen, wie Konzerte oder religiöse Zusammenkünfte genutzt. 1999 versammelten sich dort zur Ehrung Jesu mehr als 100.000 Menschen zu einer feierlichen Gebetsstunde. Konzerte, wie die des mexikanischen Rocksängers Benjamin Anaya (2003), sind dagegen an dieser Stätte eher selten.

Verweise