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Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz

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Neukieritzsch–Geithain–Chemnitz Hbf
Streckennummer:6385; sä. KC
Kursbuchstrecke (DB):527 / 525
Streckenlänge:61,32 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Neukieritzsch–Borna:
15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius:300 m
Streckengeschwindigkeit:90 km/h
Strecke
von Leipzig
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
von Pegau
Bahnhof
0,33 Neukieritzsch 144 m
Abzweig nach rechts
nach Hof
Brücke
2,6 Flutbrücke (80 m)
3,37 Pleißenbrücke (16 m)
Haltepunkt / Haltestelle
3,54 Lobstädt (ehem. Bf) 139 m
Brücke
6,44 EÜ Deutzener Straße (16 m)
Brücke
6,87 Bundesstraße 93 (16 m)
Bahnhof
7,12 Borna (Leipzig) 150 m
Haltepunkt / Haltestelle
9,74 Petergrube (seit 1950) 152 m
10,48 Viadukt Wyhratal (198 m)
Haltepunkt / Haltestelle
12,32 Neukirchen-Wyhra 168 m
Abzweig ehemals nach links
nach Großbothen
Bahnhof
15,06 Frohburg 179 m
Abzweig ehemals nach rechts
nach Kohren-Sahlis
Bahnhof
19,26 Frauendorf (Sachs) 205 m
21,03 Viadukt Niedergräfenhain (222 m)
23,50 Viadukt Geithain (130 m)
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Leipzig–Bad Lausick
Bahnhof
25,11 Geithain 238 m
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Rochlitz
Bahnhof
31,18 Narsdorf (Inselbahnhof) 269 m
nach Penig und nach Altenburg
46,52 Viadukt Göhren (412 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
39,85 Cossen 254 m
Brücke
41,55 EÜ Wirtschaftsweg (11 m)
Brücke
45,78 EÜ Mohsdorfer Straße (11 m)
46,52 Viadukt Burgstädt (427 m)
Bahnhof
46,98 Burgstädt 317 m
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
von Limbach
Bahnhof
51,58 Wittgensdorf ob Bf 350 m
Brücke
51,91 EÜ Obere Hauptstraße (13 m)
Brücke
53,50 EÜ Wirtschaftsweg (11 m)
Haltepunkt / Haltestelle
54,33 Wittgensdorf Mitte 330 m
55,70 Viadukt Bahrebachtal (235 m)
Strecke
(Bundesautobahn 4)
Brücke
56,93 EÜ Bornaer Straße
Haltepunkt / Haltestelle
57,11 Chemnitz-Borna Hp 310 m
Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)
Strecke Küchwald–Grüna ob. Bf.
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Grüna ob. Bf.
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Wechselburg
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
58,55 Küchwald 301 m
Brücke
58,65 EÜ (14 m)
Abzweig ehemals nach links
nach Rbf Chemnitz-Hilbersdorf
Brücke
59,17 EÜ Schönherrstraße
59,65 Viadukt Chemnitztal (366 m)
Abzweig nach rechts und geradeaus
61,32 von Riesa
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Dresden
Bahnhof
61,80 Chemnitz Hbf 302 m
Strecke
nach Zwickau

Die Bahnstrecke Neukieritzsch–Chemnitz ist eine ehemals komplett zweigleisige Hauptbahn in Sachsen. Sie zweigt in Neukieritzsch aus der Hauptbahn Leipzig–Hof ab und führt über Borna und Geithain nach Chemnitz. Sie ist Teil der Fernverbindung zwischen Leipzig und Chemnitz. Die Strecke ist zwischen Neukieritzsch und Borna elektrifiziert und heute nur noch zwischen Neukieritzsch und Borna, zwischen Geithain und Narsdorf sowie zwischen Wittgensdorf oberer Bahnhof und Chemnitz-Küchwald zweigleisig. Das zweite Gleis wurde 1945 als Reparation demontiert und auf den übrigen Streckenabschnitten nicht wieder aufgebaut.

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Bereits um 1860 war von einem Eisenbahnkomitee eine direkte Verbindung zwischen Leipzig und Chemnitz gefordert worden. Erste Pläne sahen eine Trasse von Kieritzsch (heute: Neukieritzsch) an der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn nach Mittweida an der Riesa-Chemnitzer Linie vor. Vor allem die Stadt Borna forderte vehement ihren Bahnanschluss. Als diese Pläne vom sächsischen Staat abgelehnt wurden, beantragte die Stadt Borna den Bau der Strecke Kieritzsch–Borna 1864 auf eigene Kosten. Dem wurde stattgegeben, allerdings behielt sich der Staat die Betriebsführung vor. Im Oktober 1865 begannen die Bauarbeiten, die – verzögert durch den Deutschen Krieg 1866 – am 14. Januar 1867 abgeschlossen wurden.

Bahrebachmühlenviadukt über die Bundesautobahn 4
Göhrener Brücke über die Zwickauer Mulde

Für den Weiterbau in Richtung Chemnitz favorisierte der sächsische Staat ebenso eine private Finanzierung, allerdings fand sich kein Berwerber, der die für den teuren Streckenbau nötigen Finanzen vorweisen konnte. Letztlich beschloss der sächsische Landtag den Bau der Strecke auf Staatskosten. Längere Kontroversen gab es allerdings noch um die geplante Linienführung. Längere Zeit favorisierte man eine direkte Verbindung von Leipzig nach Geithain. Letztlich entschied man sich aus Kostengründen für die Streckenführung von Borna über Geithain und Burgstädt nach Chemnitz. Über Zweigbahnen sollten auch Limbach, Penig und Rochlitz angeschlossen werden.

Im Frühjahr 1869 begann man mit den Arbeiten an der Strecke. Bei Göhren, Burgstädt und Chemnitz war die Erstellung mehrerer großer Viadukte notwendig. Am 8. April 1872 wurde der Betrieb auf der neuen Strecke eröffnet. Eröffnet wurde sie gemeinsam mit den Zweigbahnen nach Limbach, Penig und Rochlitz. Die städtische Bahn Kieritzsch–Borna war bereits am 1. Oktober 1870 in Staatsbesitz übergegangen, so dass nun eine durchgehende Staatsbahn zwischen Leipzig und Chemnitz bestand.

Betrieb

1945 wurde das zweite Gleis vollständig demontiert, zwischen Neukieritzsch und Borna und zwischen Wittgensdorf und Chemnitz-Küchwald jedoch später wieder aufgebaut. Am 15. Januar 1962 nahm die Deutsche Reichsbahn zwischen Neukieritzsch und Borna den elektrischen Zugbetrieb auf.

Mit Sanierung und Ausbau der Strecke Chemnitz–Leipzig (über Bad Lausick) wurde am 11. Dezember 2005 das zweite Gleis als Überholabschnitt zwischen Geithain und Narsdorf wieder in Betrieb genommen. Der Bahnhof Cossen wurde als Personenbahnhof aufgegeben.

Ausblick

In naher Zukunft soll die Strecke von Borna bis Geithain elektrifiziert werden, um die derzeit in Borna endende S-Bahnlinie bis Geithain verlängern zu können.

Derzeit wird im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums von der TU Dresden eine Studie erstellt, wie die Strecke wieder ins Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn eingebunden werden kann. Ziel ist, die Strecke durchgehend zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren, um einen schnellen Verkehr mit elektrischen Neigetechnik-ICE zu ermöglichen[1].

Zugverkehr

Heute verkehren über die Verbindung Neukieritzsch–Chemnitz nur noch Züge des Nahverkehrs, die von den Zweckverbänden Mitteldeutscher Verkehrsverbund und Verkehrsverbund Mittelsachsen bestellt werden. Mit dem RE6 (Chemnitz-Leipzig-Express) besteht ein stündliches, schnelles Zugangebot zwischen Chemnitz und Leipzig. Die Züge der RE 6 verkehren mit Neigetechnik und benötigen von Geithain nach Chemnitz heute nur noch 26 Minuten, gegenüber 39 Minuten vor 2005.

Folgende Tabelle zeigt die Verkehrslinien des Nahverkehrs, die ganz oder teilweise die Strecke Neukieritzsch–Chemnitz benutzen (Stand 2008):

Linie Strecke Takt (min) Bemerkung
RE6 LeipzigBad LausickChemnitz 60 „CLEX“ - Chemnitz-Leipzig-Express
RE28 Leipzig–Chemnitz–Cranzahl - Ausflugsverkehr; ein Zugpaar Sa, So
RE70 Leipzig–BornaGeithain 60
CB Burgstädt–Chemnitz 60 City-Bahn Chemnitz
S2 Leipzig–Borna 60 S-Bahn Leipzig


Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung auf sz-online.de vom 24. November 2008

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen.. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.