Gerhard Stapelfeldt
Gerhard Stapelfeldt ist Professor für Soziologie an der Universität Hamburg.
Seine Schwerpunkte liegen in kritischer Gesellschaftstheorie, seine theoriegeschichtlichen Anknüpfungspunkte bei der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule und Karl Marx. Gemäß seinem Wissenschaftsbegriff, dass man Gesellschaft als Ganzes erfassen müsse, lehrt er nicht nur Soziologie sondern auch Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Philosophie.
In zahlreichen Schriften hat er in den letzten Jahrzehnten sowohl Wirtschafts- und Sozialentwicklung der neuzeitlichen Welt in ihren einzelnen Phasen (Merkantilismus, Liberalismus, Imperialismus, Neoliberalismus) wie auch die sog. "ökonomische Rationalität" im speziellen und die Wirtschafts-, Gesellschafts- und soziologische-theoriegeschichtliche Entwicklung in Westdeutschland kritisch dargestellt.
Sein dreibändiges Hauptwerk, das zugleich seine Habilitationsschrift darstellt, trägt den Titel Kritik der ökonomischen Rationalität. Seine Grundthese ist darin, dass die gesellschaftliche Entwicklung im Kapitalismus notwendig irrational verlaufe, weil im System des freien Marktes Politik nur kurzsichtige Sozialtechnik sein könne, die rationale Mittel für vorgegebene, nicht hinterfragbare, also irrationale Zwecke darstelle.
Werke
- Das Problem des Anfangs in der Kritik der politischen Ökonomie, Campus: Frankfurt am Main / New York 1979
- Peru - im Namen der Freiheit ins Elend, Fischer: Frankfurt am Main 1984
- Verelendung und Urbanisierung in der Dritten Welt, Breitenbach: Saarbrücken 1990
- Kritik der ökonomischen Rationalität, Erster Band: Geschichte der ökonomischen Rationalisierung, Lit: Münster 1998, 2., erweiterte Auflage 2004
- Kritik der ökonomischen Rationalität, Zweiter Band: Wirtschaft und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, Lit: Münster 1998
- Kritik der ökonomischen Rationalität, Dritter Band: Europäische Union: Integration und Desintegration, Lit: Münster 1998
- Der Merkantilismus. Die Genese der Weltgesellschaft vom 16. bis zum 18. Jahrhundert , Ça Ira: Freiburg 2001
- Geist und Geld, Lit: Münster 2003
- Theorie der Gesellschaft und empirische Sozialforschung. Zur Logik der Aufklärung des Unbewussten, Ça Ira: Freiburg 2004
- Zur deutschen Ideologie, Lit: Münster 2005
- Der Liberalismus. Die Gesellschaftstheorien von Smith, Ricardo, Marx, Ça Ira: Freiburg 2006
- Der Aufbruch des konformistischen Geistes: Thesen zur Kritik der neoliberalen Universität, Kovac: Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-2898-7
- Mythos und Logos: Antike Philosophie von Homer bis Sokrates, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-3250-2
- Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29. Erster Band: Politische Ökonomie, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3654-8
- Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29. Zweiter Band: Anthropologie und Rationalität, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3655-5
Literatur
- Katharina Böttcher/Ulrike Flader/Gerald Gönen/Paul Kramer (Hgg.): Wege zur Reflexion. Unbehagen – Aufklärung – Gesellschaftskritik. Für Gerhard Stapelfeldt zum 60. Geburtstag, Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3220-5
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Stapelfeldt, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziologe, Professor für Soziologie an der Universität Hamburg |