Mainz-Drais
![]() Stadtteil von Mainz | |||
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Koordinaten | 49° 58′ 30″ N, 8° 11′ 30″ O | ||
Fläche | 3,1 km² | ||
Einwohner | 3111 (30. Juni 2008) | ||
Bevölkerungsdichte | 1004 Einwohner/km² | ||
Eingemeindung | Format invalid | ||
Postleitzahl | 55127 | ||
Vorwahl | 06131 | ||
Politik | |||
Ortsvorsteherin | Norbert Solbach (CDU) | ||
Sitzverteilung (Ortsbeirat) | |||
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Verkehrsanbindung | |||
Bus | MVG Mainz Linie 54, 55, 70, 91 |
Mainz-Drais (Drais) ist mit knapp 3.200 Einwohnern und 308 Hektar Ortsfläche der kleinste Stadtteil von Mainz und wurde 1969 zusammen mit fünf weiteren Vororten als neuer Stadtteil eingemeindet. Drais liegt auf einer Anhöhe über Mainz und ist umgeben von den vier Mainzer Stadtteilen Finthen, Bretzenheim, Gonsenheim und Lerchenberg. Drais ist vor allem, wie sein größerer und bekannterer Nachbar Mainz-Finthen, von Obst- und Gemüseanbau (Kirschen, Spargel, Erdbeeren) geprägt.
Geschichte
Die frühesten Siedlungsspuren gehen bis zur Hallstattzeit (850 - 450 v. Chr.) zurück. Zu einer kontinuierlichen Besiedlung kam es aber erst um das Jahr 1000 nach Rodungen im Bereich des damaligen Königsforstes, des heutigen Ober-Olmer Waldes. Der Ort wurde unter König Konrad III. am 24. August 1149 erstmals urkundlich als Treise erwähnt. Drais gehörte im Mittelalter zum kurmainzischen Amt Olm. Nach der Zugehörigkeit zu Frankreich und dem Département Mont-Tonnerre von 1797 bis 1814 wurde Drais dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeordnet und gehörte dort ab 1835 zum Kreis Mainz. 1969 endete die Geschichte von Drais als eigenständigem Dorf mit der Eingemeindung zu Mainz.
Die Erschließung der verschiedenen Neubaugebiete sorgt heute für zunehmende Bevölkerungszahlen und ändert den Charakter des Ortsteils von einem überwiegend bäuerlich geprägten Dorf zu einem Wohnvorort. Bis auf wenige Geschäfte zur Nahversorgung mit Lebensmitteln und ähnlichem verfügt der Ortsteil über nur wenig Gewerbeansiedlungen.
Wappen und Namensentwicklung
Der Ortsname Drais leitet sich wahrscheinlich von dem gotischen driusan, dem Begriff für „sprudelnde Quellen“ ab. Auch die Ableitung von Driesch, dem althochdeutschen Begriff für "unbebautes Land" ist gelegentlich zu finden.
Im zweigeteilten Ortswappen ist oben der goldene Petrus-Schlüssel auf blauem Hintergrund zu sehen. Der untere Wappenteil zeigt eine rote gezackte Linie auf gelbem Untergrund.
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1800: 113 Einwohner
- 1834: 268 Einwohner
- 2004: 3184 Einwohner
- 2007: 3165 Einwohner

Ortspolitische Verhältnisse
Politisch ist der Ortsteil traditionell eine CDU-Hochburg. Der Ortsvorsteher von Drais heißt Norbert Solbach (CDU) und ist Mitglied des Stadtrats. Sein erster Stellvertreter ist Horst Schollmeyer-Schüler, ebenfalls Mitglied der CDU-Fraktion. Obwohl die CDU bei der Kommunalwahl 1999, die von den Auseinandersetzungen um den Bau eines Medienparks durch das ZDF gekennzeichnet war, keine absolute Mehrheit mehr erringen konnte, hat sie 2004 diese auf Kosten eines der beiden FDP-Sitze erlangt. Die Grünen konnten ihren damals erstmals erlangten zweiten Sitz jedoch behalten. Die SPD verfügt nach wie vor über drei Sitze.
Seit den Wahlen zum Ortsbeirat 2004 sind folgende Parteien im Ortsbeirat vertreten:
Vereine und Gruppierungen
Der Mainzer Vorort weist trotz der geringen Größe ein vielfältiges Vereinsleben auf. Wie auch in anderen Mainzer Vororten üblich koordiniert auch in Drais ein Vereinsring Mainz-Drais die Vereinsaktivitäten.
Die folgende Liste zeigt lediglich eine Auswahl der Draiser Vereine:
- Vereinsring Mainz-Drais
- Bauernverein Drais
- „Land Frauen Verein Mainz-Drais“
- Freiwillige Feuerwehr Mainz-Drais
- DCC - Draiser Carneval Club „Die Draaser Lerche“ e.V.
- Da Capo, 1. Draiser Pop- und Gospel-Chor
- MGV Sängerbund 1872 Mainz-Drais
- Moderner Musikzug Rheingold Mainz e.V.
- Tanzgruppe Drais
- Turn- und Sportgemeinde 1876 e.V. Mainz-Drais
- 1. Mainzer Bierclub
- 1.ABCD - 1. Allgemeiner Boule Club Drais
Religionsgemeinschaften:
- Katholische Kirchengemeinde Maria Königin beziehungsweise Pfarrgruppe Drais-Lerchenberg
Sehenswertes


Jesuitenhof
Der ehemalige Klosterhof der Propstei Hirzenach in Drais ging 1670 in den Besitz des Jesuitenordens über, die sich in Drais niederließen. Nach Auflösung des Ordens 1773 ging das Gebäude aus der Barockzeit in der Seminarstrasse in Privathände über und beherbergt heute ein Altenheim.
Katholische Kirche "Maria Königin"
1737 wurde mit Unterstützung des Jesuitenordens die Kirche neu erbaut da der Vorgängerbau seit dem Dreißigjährigen Krieg nur noch bedingt nutzbar war. Die Kirche weist einen Barockaltar mit einem Holzrelief von 1740 auf.
G i M M - Galerie im Medienhaus Mainz
Die Galerie zeigt überwiegend zeitgenössische Kunst und stellt vor allem Künstler mit Bezug zur Stadt Mainz aus.
Unternehmen in Drais
Im Mainzer Stadtteil gibt es eine stattliche Ansammlung innovativer und leistungsfähiger Unternehmen.
Die folgende Liste zeigt eine Auswahl in alphabetischer Reihenfolge:
- Anwaltskanzlei Klaus Geiger (Fachanwalt für Arbeitsrecht; TSP: Abwehr von Insolvenzanfechtungen)
- film up - TV- und Videoproduktion GmbH
- Landua - Metallbau
- Medienhaus Mainz - Film- und Fernsehproduktion
- Studio Tonmeister Musikproduktion GmbH
Einzelnachweise
Literatur
- Die Mainzer Stadtteile; Claus Wolf; Emons Verlag, 2004
- Mainz - Die Geschichte der Stadt; Hrsg.: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz; 2. Aufl.; Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999
- Vor den Toren der großen Stadt - 850 Jahre Drais 1189-1999 - Beiträge zur Draiser Ortsgeschichte; Hrsg.: Walter G. Rödel; ISBN 3-87439-475-1
- Drais und Marienborn. Die ältesten Besiedlungsspuren bis zu den ersten historischen Erwähnungen.; Ronald Knöchlein, Hrsg.: Gerd Rupprecht, Archäologische Ortsbetrachtungen Band 6, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004; ISBN 3-8053-3490-7
Weblinks
- Stadt Mainz - Information der Stadt Mainz zum Stadtteil Drais
- drais.info - Webseite des Stadtteils Drais
- Marc Chagall Schule - Grundschule Marc Chagall in Mainz-Drais