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Eishockey in Schönheide

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EHV Schönheide
EHV Schönheide
Größte Erfolge
  • Landesmeister Sachsen 1952
  • Meister der Landesliga Sachsen 2001
  • Sachsenpokalsieger 2001
  • Meister der Regionalliga Nord/Ost 2008
Vereinsinformationen
Geschichte FC Schönheide (1936–1945)
BSG Aufbau Schönheide (1945–1990)
EHV Schönheide (seit 1990)
Standort Schönheide, Deutschland
Spitzname Die Wölfe
Stammverein EHV Schönheide e.V.
Vereinsfarben rot, blau
Liga Regionalliga Ost
Spielstätte Eisstadion Schönheide "Wolfsbau"
Kapazität 1.500 Plätze
Cheftrainer Daniel Jun
Kapitän Mike Losch

Der EHV Schönheide ist ein sächsischer Eishockeyverein, der momentan in der Regionalliga Ost spielt. Der Verein wurde 1936 gegründet und gewann in der Saison 2007/08 die Regionalligameisterschaft.

Die Vereinsfarben sind traditionell Rot und Blau. Die Spielstätte ist das Kunsteisstadion in Schönheide.

Geschichte

Gründung

Im Jahr 1936 erstellten einige Mitglieder des FC Schönheide in Wolfsgrün eine Spritzeisbahn. Drei Jahre später wurde im Gemeindebad eine Natureisbahn eingerichtet. Daraufhin sahen fast 1000 Zuschauer das Spiel zwischen Schönheide und dem SC Astoria Berlin.

Im Winter 1949/50 nahmen erstmalig Schönheider Spieler bei den sächsischen Meisterschaften teil. Diese erreichten ein Jahr darauf sogar das Endspiel um die Meisterschaft in Sachsen. Im Jahr 1951 wurde das Stadion ausgebaut. Es wurden für den regelmäßigen Spielbetrieb Tribünen und regelkonforme Banden gebaut. In der Saison 1951/52 errangen die Schönheider die Landesmeisterschaft. In der DDR spielte man in Schönheide unter dem Namen BSG Aufbau Schönheide.[1]

Nach der Wiedervereinigung

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde aus der BSG Aufbau der EHV Schönheide; man spielte weiterhin auf Natureis. Mitte der 1990er Jahre beschloss der Gemeinderat den Bau eines Kunsteisstadions. Im Jahr 1996 wurde mit Hilfe hoher Fördermittel das neue Stadion errichtet. Die erste Saison auf Kunsteis wurde 1996/97 in der Sachsenliga gespielt. Drei Jahre nach dem Bau des Stadions wurde eine Überdachung der Eisfläche beschlossen. Das Stadion wurde im September 2001 endgültig fertig gestellt.[2]

Verzicht auf den Aufstieg 2008

In der Saison 2007/08 belegte man in der Vor- und Meisterrunde den 1. Platz, und setzte sich im Play-Off-Finale im Modus Best of Three mit 2:1 Siegen gegen den ECC Preussen Juniors Berlin durch.[3] Damit stand man als Aufsteiger in die Oberliga fest. Jedoch erklärte man einige Wochen später, dass man als sportlich qualifizierter Regionalligameister auf das Aufstiegsrecht verzichtet. Der Vorstand des EHV Schönheide begründete diese Entscheidung mit den noch unzureichend gegebenen wirtschaftlichen Voraussetzungen des Vereins sowie das Fehlen eines geregelten Spiel- und Trainingsbetriebs für die Oberliga.[4]

Erfolge

  • Landesmeister Sachsen 1952
  • Meister der Landesliga Sachsen 2001
  • Sachsenpokalsieger 2001
  • Meister der Regionalliga Nord/Ost 2008

Stadion

Stadion

Im Jahr 1939 wurde im Gemeindebad von Schönheide eine Natureisbahn eingerichtet. Das Stadion wurde 1951 ausgebaut. Es erhielt eine Flutlichtanlage (16.000 Watt), eine regelkonforme Bande und Tribünen. Nach politischem Ringen beschloss der Gemeinderat 1996 den Bau eines Kunsteisstadions. Im Jahr 1999 wurde der Bau einer Überdachung beschlossen. Auf Grund einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Anwohnern wurde die Planung im Jahr 2000 aus Lärmschutzgründen um eine teilweise Einhausung erweitert. Mit dieser Umplanung entstand faktisch eine kleine Eishalle. Durch die Überdachung erhöhte sich die Eisqualität und der Komfort für die Fans wesentlich. In den Folgejahren bis 2004 wurde das Stadion, das noch zu zwei Seiten offen war, komplett eingehaust. Hinzu kam die Erweiterung bzw. Erhöhung der Stehplatztribüne, wodurch sich die Sicht auf die Eisfläche verbesserte. Zusätzlich wurde im Stadion ein VIP- und Presseraum, sowie eine Videoleinwand mit Beamer installiert. Im letzten Bauabschnitt wurde ein Sanitärkomplex von der Gemeinde Schönheide gebaut und 2006 übergeben.

Insgesamt verfügt das Stadion über 1.500 Stehplätze, 1 VIP- und Presseraum. Die Geschäftsstelle das EHV Schönheide befindet sich ebenfalls im Eisstadion.

Aktueller Kader der Saison 2008/09

Stand: 19. Dezember 2008 [5]

Rückennummer Name Position Geburtsdatum Nationalität
39 Benjamin Grunwald Torwart 1985 Deutschland Deutschland
35 Oliver Granert Torwart 1985 Deutschland Deutschland
30 Sebastian ModesDoLi Torwart 1987 Deutschland Deutschland
3 Richard Stütz Verteidiger 1986 Tschechien Tschechien
6 Sven Schröder Verteidiger 1979 Deutschland Deutschland
11 Björn Schenkel Verteidiger 1987 Deutschland Deutschland
12 Christian Heumann (A) Verteidiger 1983 Deutschland Deutschland
43 Christian Müller Verteidiger 1985 Deutschland Deutschland
78 Sven Köllner Verteidiger 1986 Deutschland Deutschland
7 Stefan Lenk Stürmer 1989 Deutschland Deutschland
8 Roy Engler Stürmer 1987 Deutschland Deutschland
20 Miroslav Jenka Stürmer 1979 Tschechien Tschechien
21 André Lenk Stürmer 1991 Deutschland Deutschland
22 Danny Reimann Stürmer 1990 Deutschland Deutschland
23 Matthias Krehl Stürmer 1985 Deutschland Deutschland
24 Marcus Maaßen Stürmer 1986 Deutschland Deutschland
33 Sebastian Wolf (A) Stürmer 1984 Deutschland Deutschland
48 Mike Losch (C) Stürmer 1974 Deutschland Deutschland
71 Julius Michel Stürmer 1987 Deutschland Deutschland
91 Daniel Jun Stürmer/Spielertrainer 1977 Tschechien Tschechien

(C) = Mannschaftskapitän (A) = Assistenten des Kapitäns

Spieler mit Ausländerlizenz
U23-Spieler
DoLi Doppellizenz Spieler

Modus 2008

In der Saison 2008/09 wird innerhalb der Regionalliga Ost eine Doppelrunde gespielt. Das heißt, jeder spielt gegen jeden viermal. Im Anschluss daran spielen wie schon in der vergangenen Saison (2007/2008) die vier besten Teams in den Play-Offs nach dem Modus Best of Three. Hierbei spielt der Erstplatzierte gegen den Vierten und der Zweite gegen den Dritten.

Die Hauptrunde wird in der Zeit vom 27. September 2008 bis 15. März 2009 ausgespielt.

Bekannte (ehemalige) Spieler

(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)

  • Tschechoslowakei Jaroslav Huebl
    (1997 - 2001, Sturm)
Legte neben Jindrich Kokrment das Fundament für den neuen Aufschwung des Schönheider Eishockeys nach der Wiedervereinigung.
  • Tschechoslowakei Jindrich Kokrment
    (1997 - 2001, Sturm)
  • Tschechoslowakei Jan Vopat
    (2002, Verteidiger)
Ehemaliger NHL-Crack, spielte unter anderem bei den Los Angeles Kings und Nashville Predators. Litt an einer Textil-Allergie. Stand nur einmal am 23. November 2002, bei der 0:3 Niederlage gegen Erfurt für den EHV auf dem Eis. Er leitete seine Aufwandsentschädigung für dieses Spiel in die Mannschaftskasse, war nach seinem eigenen Bekunden bei seiner Premiere „das Geld nicht wert“ .
  • DeutschlandTschechien Jiri Heinisch
    (2001 – 2004, Sturm)
Fungierte nach seinem Karriereende von 2004 - 2006, als Cheftrainer beim EHV.
  • Tschechoslowakei Robert Kase
    (2003 – 2008, Sturm)
  • Deutschland Helmut Seidel
    (Allrounder)
Gilt als die Schönheider Eishockey-Ikone und Urgestein schlechthin. Begann 1949 nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wieder mit dem Eishockey auf Schönheider Natureis. Stieg mit der BSG Aufbau Schönheide in die damalige Oberliga auf.
  • Deutschland Ralf Kösling
    (2002 – 2005, Tor)

Mit ihm verlor die EHV kein Spiel nach Penaltyschießen. Zuvor spielte er für Dynamo Berlin und dem ETC Crimmitschau.
  • Deutschland Stefan Steinbock
    (2001 – 2004, Sturm)
Der ehemalige Dynamo Berlin- und DDR-Nationalspieler schloss sich nach der Wende zunächst dem Bundesligisten EV Landshut an, um über den Umweg 2. Liga dann auch mit den Nürnberg Ice Tigers in der 1. Liga bzw. DEL zu spielen. Nach gut 7 Jahren im Profigeschäft wechselte er während der Saison 1996/97 zum ETC Crimmitschau. In den Jahren 2001–2004 ging er seinem Hobby Eishockey beim EHV Schönheide nach, wo er schließlich seine Karriere ausklingen ließ.
  • Deutschland Holger Mix
    (2004 – 2008, Sturm)
  • Deutschland Mike Losch
    (seit 2004, Sturm)
Noch aktuell tätiger Spieler und Kapitän des EHV.
Das Eishockeyspielen lernte er bei seinem Heimatverein Eisbären Berlin, wo er Anfang der 1990er Jahre den Weg in die 1.Mannschaft der Eisbären fand. Insgesamt 108 Partien absolvierte er in der höchsten deutschen Spielklasse.

Der Stürmer Robert Kase beendete mit dem Gewinn der Regionalligameisterschaft 2008 seine aktive Laufbahn für den EHV Schönheide. Der 34-jährige Tscheche ist nun als Nachwuchstrainer in seiner Heimatstadt Kadan tätig. Als Dank für das sechsjährige Engagement bei den Wölfen wurde sein Trikot mit der Nummer 25 feierlich unter das Hallendach gehängt.

Rekorde

Blick auf die Stehplatztribüne

Stand: seit der Saison 2001/2002

Meiste Zuschauer in einem Heimspiel [6][7]

Datum Paarung Zuschauer
12.02.2002 EHV Schönheide - Dresdner Eislöwen 1.127
11.04.2008 EHV Schönheide - ECC Preussen Juniors Berlin 1.016
29.12.2007 EHV Schönheide - ECC Preussen Juniors Berlin 906
  • Bei den Lokalderbys gegen den einstigen Erzrivalen 1. FEV Klingenthal Brunndöbra, pilgerten bis zu 1.300 Zuschauer ins damals unüberdachte Kunsteisstadion.

Siege in Folge

Die meisten Pflichtspielheimsiege in Folge konnten die Fans des EHV Schönheide zwischen dem 20. Oktober 2007 und dem 15. November 2008 im" Wolfsbau" bewundern. Das Team war 19 Pflichtspiele zu Hause ohne Niederlage und Punktverlust. Am 15. November 2008 wurde die Serie von den Wild Boys aus Chemnitz durch eine 5:10 Heimniederlage gestoppt.

Nachwuchs

Der Schönheider Nachwuchs spielt unter dem Namen Junge Wölfe und ist in den Altersklassen Kleinstschüler (Bambinis), Kleinschüler, Knaben, Schüler und Jugend vertreten.

Aufgrund unzureichend gegebener wirtschaftlicher Voraussetzungen verzichtet Schönheide auf eine 2. Herrenmannschaft. Um dennoch jungen Spielern Erfahrung und Spielpraxis im Männerbereich sammeln zu lassen, kooperieren die Schönheider mit dem EHV Klingenthal. Die Spielgemeinschaft spielt in der Sachsenliga.[8] Die Spielstätte ist das Freiluftstadion in Brunndöbra.

Einzelnachweise

  1. http://www.ehv-funsport.de/?navid=17
  2. http://www.ehv-funsport.de/?navid=17
  3. http://www.ehv-funsport.de/?navid=12&cid=582&tcid=12&fstid=11
  4. http://www.ehv-funsport.de/?navid=12&cid=588&tcid=12&fstid=11
  5. http://www.ehv-funsport.de/?navid=2
  6. http://www.ehv-funsport.de/?navid=12&cid=579&tcid=12&fstid=11
  7. http://www.ehv-funsport.de/?navid=12&cid=530&tcid=12&fstid=11
  8. http://www.sachsenliga.de/sachsenliga.php