Faradayscher Käfig
Der faradaysche Käfig ist Name und Metapher für den elektrischen Effekt, dass das Innere eines Leiters in einem elektrischen Feld immer feldfrei ist. Der Begriff geht zurück auf den englischen Physiker Michael Faraday.
Der Faradaykäfig-Effekt ist verantwortlich für Phänomene wie diese:
- Schlägt ein Blitz vor einem oder in ein Auto ein, so trifft es nicht die Insassen des Autos.
- Wird ein Blitz innerhalb einer Kugel aus Draht erzeugt, so trifft es nicht die aussenstehenden Zuschauer.
Versuch
Man nehme einen elektrischen Leiter und verdicke ihn. Anschließend erzeuge man in der Verdickung ein Loch. Für das nicht leitende Loch gilt, dass alle elektrischen Effekte, wie
im Loch unabhängig von Effekten außerhalb des Lochs und auch unabhängig von Effekten im Leiter auftreten. Der das Loch umgebende Leiter schirmt die äußeren Effekte ab.
Die vollständige Ummantelung durch einen Leiter kann auch durch ein Geflecht von Leitern (wie z.B. Käfiggitter - daher der Name) angenähert werden, wenn der Leitfähigkeitsunterschied zwischen Leiter und Nichtleiter genügend groß ist.
Erklärung
Anschaulich lässt sich der Grund für diesen Effekt folgendermaßen erklären:
- Elektrische Effekte breiten sich bevorzugt in Leitern aus, da dort der elektrische Widerstand wesentlich kleiner ist.
- Bei einem geschlossenen räumlichen Gebilde (Kugel, Quader) ist die Außenhaut stets größer als die Innenhaut. Da sich elektrische Ladungen abstoßen, sammeln sie sich an solchen Stellen an, an denen sie den größten Abstand zueinander haben, und das ist die äußere Schicht des Faraday-Käfigs.
Anwendungen
Faradaysche Käfige werden beispielsweise benutzt, um das Abfangen elektromagnetischer Strahlung, die zum Beispiel bei der Benutzung von Computern entsteht, von Außenstehenden zu verhindern. Hierbei wird der Raum, indem sich die zu schützende Anlage befindet, mit Draht ausgekleidet.