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Johann Baptist Kral

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Kaisersteinbrucher Hochaltar, 1720 ein Werk der Bruderschaft, einer davon Johann Baptist Kral
Oberes Belvedere

Johann Baptist Kral (* 1672 in Kaisersteinbruch; † 24. Juni 1732 in Kaisersteinbruch, Ungarn) war ein österreichischer Steinmetz und Bildhauer des Barock.

Leben

Steinmetzmeister Gregor Kral und seine Ehefrau Maria kamen 1665 aus Böhmen in den kaiserlichen Steinbruch. Sie kauften von Nikolaus Marx ein Haus mit einem dazu gehörenden Steinbruch und Gärten. 1672 wurde ihr Sohn Johann Baptist geboren. Während des Türkenrummels im Jahr 1683 wurde die Mutter in die Türkei entführt. Ihr Schicksal war der Familie nicht bekannt.

Meister Martin Trumler, Schwiegersohn des Richters Ambrosius Ferrethi, nahm Johann Baptist 1686 als Lehrjungen auf, die Freisprechung zum Steinmetzgesellen erfolgte 1691. Johann Baptist Kral arbeitete anfangs im Clan des Capos für den Fürsten Liechtenstein. Am 16. Februar 1694 heiratete er Maria Regina, Tochter des Ehepaars Cunigunde und Sebastian Nofark. Nofark war ein ehemaliger kaiserlicher Hätschier. 1699, nach seines Vaters Tod und der Abfertigung der Geschwister, kam der gesamte Besitz an den Meister Johann Baptist Kral.

Jeder Lehrling brauchte Haupt- und Nebenbürgen, die im Problemfall beim Lehrmeister für den Jungen einstanden. Diese Aufgabe übernahmen im Ödenburger Steinmetzhandwerk die beiden Kaisersteinbrucher Meister Johann Baptist Kral und Johann Wieser am 18. Juni 1719 für den Lehrjungen Joseph Dietrich.

Krals Ehefrau Maria Regina starb am 29. März 1723 im Alter von 46 Jahren. Ihr Besitz, ein Steinbruch und zwei Häuser, erbten ihre beiden Kinder Paul und Johann Baptist. Nachdem diese ausbezahlt wurden, kam alles an den Witwer, der Catharina Pichelmayerin heiratete.

In den folgenden Jahren verschuldete sich Kral in Kaisersteinbruch und in der gesamten Region so sehr, dass die Schulden das vorhandene Vermögen überstiegen. Am 10. März 1730 fand die Crida-Abhandlung von Steinmetzmeister Johann Baptist Kral statt. Meister Elias Hügel erhielt mit seinem Kaufangebot den Zuschlag. Die Schuldner bekamen für den Gulden nur 40 Kreuzer zurück.

Werke

Quellen und Literatur

  • Sopron Stadtarchiv: Steinmetzakten, Aufdingung 1719.
  • Wiener Stadt- und Landesarchiv: Steinmetzakten.
  • Hofkammerarchiv, Hofzahlamtsbücher: Bau der Karlskirche .
  • Stift Heiligenkreuz Archiv: Kirchenbücher, Register, Crida-Verfahren.
  • Helmuth Furch: Crida-Schluß Johann Baptist Kral, Steinmetzmeister im Heiligenkreuzer Steinbruch. In: Elias Hügel, Hofsteinmetzmeister, 1681–1755. Kaisersteinbruch 1992, S. 62ff.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004.