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August Hlond

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August Hlond SDB (* 5. Juli 1881in Brzęckowicach bei Mysłowice, Polen; † 22. Oktober 1948 in Warschau), war seit 1926 Erzbischof von Gnesen und Poznan (Posen) und seit 1936 Erzbischof von Warschau und Primas in Polen.

August Hlond

Leben

August Hlond wurde als Sohn Jans und Maria von Imiel geboren, in einer Arbeiterfamilie. Er absolvierte die Salesianer-Schule und wurde dann als Stipendiat nach Rom gesandt. 1879 trat er in den Salesianer-Orden ein, 1899 schloß er das Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana mit einer Promotion in Philosophie ab. Im selbem Jahr wurde er in Krakau zum Priester geweiht.

Von 1900 bis 1909 arbeitete Hlond als Lehrer und Direktor der Salesianer-Schulen in Auschwitz, Krakau, Przemyśl und Lemberg.

1919 wurde er zum Leiter der Ordensprovinz Deutschland-Österreich-Ungarn berufen und lernte damals Achille Ratti kennen, der später viel zum kirchlichen Werdegang Hlonds beigetragen hat.

1922 ist er in Kattowitz angekommen, wo er als apostolischer Administrator des an Polen abgetrennten Teils der Breslauer Diözese war. Drei Jahre später wurde er zum Bischof von neu gebildeten Kattowitzer Diözese, 1926 wurde er von Pius XI. zum Erzbischof von Posen und Gnesen ernannt, was ihn automatisch zum polnischen Primas gemacht hat. 1927 wurde er von desselbem Papst als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria della Pace in das Kardinalskollegium berufen.

Als Primas Polens engagierte er sich an Bildung Polnischer Katholischer Aktion, die 1930 enstanden ist und nimmt auch an verschiedenen internationalen eucharistischen Kongresse teil. Politisch hat sich Hlond als ein gemessener Piłsudski-Regierung Anhänger gezeigt und war dadurch einer der untypischen polnischen Priester, die sich im großen Maße für die politischen Rechte eingesetzt haben.

1939 ist er aus Polen weggefahren und schon am 19 September in Vatikan angekommen. Er hat sich hier sehr stark für das von der zwei Okuppanten besetzte Polen angagiert. Seine Berichte über die Verfolgung und Völkermord durch die Nationalsozialisten wurden von Radio Vatikan ausgestrahlt und sind in den Berichten der polnischen Regierung für das Nürnberger Tribunal enthalten.

Unter dem Druck der deutschfreundlichen Kreise im Vatikan wurde er aus Rom verdrängt und verbrachte die Jahre 1940 bis 1944 in Lourdes (Südfrankreich). Im Juli 1945 ging er nach Poznań und wurde nach Warschau versetzt wo er im Juni 1946 Primas von Polen wurde.

Er wirkte nach Kriegsende auf deutsche Geistliche ein, sich zusammen mit ihren Kirchengemeinden der Vertreibung nach Westen zu fügen. So wurde der Bischof des ostpreußischen Ermland, Maximilian Kaller 1945 von seiner Diözese durch Hlond entfernt.

Neben jüdischen Gruppen legten der deutsche Theologe Franz Scholz, und andere schriftlich Einspruch gegen die Heiligsprechung des Kardinals ein.

Bibliographie

  • Antoni Baraniak: Misja opatrznosciowa Kardynala Prymasa Hlonda w okresie wojny Swiatowej 1939 – 1945. Krakau 1974
  • Dieter Albrecht: Katholische Kirche im Dritten Reich. Eine Aufsatzsammlung zum Verhältnis von Papsttum, Episkopat und deutschen Katholiken zum Nationalsozialismus 1933 - 1945, Mainz 1976
  • Wojciech Necel: Kardynal August Hlond - Prymas Polski. Poznan 1993