Erdbeben im Golf von Euböa 426 v. Chr.

Der 426 BC Maliakos Gulf tsunami war ein Tsunami, der in Griechenland im Sommer des Jahres 426 v.Chr. die Küsten des Golfes von Maliakos und des Golfes von Euböa verwüstete.[1] Dieses Ereignis war der Anlass für den griechischen Historiker Thucydides, die Entstehung des Tsunamis zu erforschen. Er kam zu dem Ergebnis, ein Erdbeben müsse den Tsunami hervorgerufen haben.[2] Thucydides war somit der erste in der Geschichte der Naturwissenschaften, der das Beben und die Welle in eine Ursache-Wirkungsbeziehung setzte.[3] Dies geschah im Gegensatz zu seinem Vorgänger Herodot, der den Tsunami von Potidaea auf die göttliche Rache Poseidons zurückführte.[4]
Historische Aufzeichnungen
Der Tsunami im Golf von Maliakos gehört zu einer Serie von Erdbeben im Sommer des Jahres 425 v.Chr., die im Peloponnesischen Krieg die Spartaner zwangen, eine Invasion Attikas abzubrechen.[5] Der altertümlicher Geograph Strabo berichtete, dass Teile der Griechischen Inseln überflutet, Flüsse ihren Lauf dauerhaft geändert und Städte verwüstet wurden.[6] Der Tsunami traf die Küste im Golf von Maliakos an drei Stellen[7] und erreichte Städte, die eine drei Viertel Meile vom Meer entfernt waren.[8] Der Tsunami traf mit solcher Gewalt auf, dass eine Trireme aus ihrem Dock gehoben und über die Stadtmauer geschleudert wurde.[7]
Thucydides hinterließ den folgenden Bericht, in dem er die charakteristische Folge von Beben, rapidem Sinken des Wasserpegels und der eigentlichen Welle festhält:[2]
Ungefähr zur Zeit des Erdbebens zog sich das Meer in Orobiae in Euboea von seinem üblichen Küstenverlauf zurück, kam als gewaltige Welle zurück und überflutete einen großen Teil der Stadt, sodass nun Meer ist, was einst Land war, wie auch die Stadtbewohner umkamen, die sich nicht rechtzeitig auf höheres Gelände retten konnten. Eine ähnliche Überschwemmung ereignete sich in Atalanta, der Insel vor der Opuntian-Locrian Küste, wo Teile einer athener Befestigung weggeschwemmt wurden und eines von zwei auf den Strand gezogenen Schiffen zerstört wurde. Auch in Peparethus zog sich das Meer ein wenig zurück, jedoch ohne eine folgende Überschwemmung, jedoch brachte ein Erdbeben einen Teil der Stadtmauer, die Stadthalle und einige andere Gebäude zum Einsturz.
Er schlussfolgerte:
Meiner Ansicht nach muss als Ursache dieses Phänomens das Erdbeben gesehen werden. An der Stelle, wo seine Erschütterungen am heftigsten waren, hat sich die See zurückgezogen, um plötzlich mit vervielfachter Gewalt zurückzukehren. Dies verursacht die Überflutung. Ich verstehe nicht, wie sich eine solche Katastrophe ohne das Erdbeben hätte ereignen können.
Während das Epizentrum des Bebens bislang noch nicht geortet werden konnte, ist kommt als belegbarer Grund eher eine Kontinentalverschiebung entlang der Verwerfungen im Golf von Euböa in Frage, als eine Serie von unterseeischen Erdrutschen.[9]
Geographical coordinates of the tsunami: 38 3/4 N - 22 3/4E[10]
Footnotes
References
- Antonopoulos, John: "The Tsunami of 426 BC in the Maliakos Gulf, Eastern Greece", Natural Hazards, Vol. 5 (1992), pp. 83-93
- Smid, T. C.: "'Tsunamis' in Greek Literature", Greece & Rome, 2nd Ser., Vol. 17, No. 1 (Apr., 1970), pp. 100-104
See also
- ↑ Antonopoulos, John: "The Tsunami of 426 BC in the Maliakos Gulf, Eastern Greece", Natural Hazards, Vol. 5 (1992), pp. 83-93
- ↑ a b Thucydides: “A History of the Peloponnesian War”, 3.89.2-5
- ↑ Smid, T. C.: "'Tsunamis' in Greek Literature", Greece & Rome, 2nd Ser., Vol. 17, No. 1 (Apr., 1970), pp. 100-104 (103f.)
- ↑ Herodot: "The Histories", 8.129
- ↑ Thucydides: “A History of the Peloponnesian War”, 3.89.1
- ↑ name="Strabo, 1.3.20">Strabo, "Geography", 1.3.20
- ↑ a b Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Strabo, 1.3.20. - ↑ Antonopoulos, John: "The Tsunami of 426 BC in the Maliakos Gulf, Eastern Greece", Natural Hazards, Vol. 5 (1992), pp. 83-93 (87)
- ↑ Antonopoulos, John: "The Tsunami of 426 BC in the Maliakos Gulf, Eastern Greece", Natural Hazards, Vol. 5 (1992), pp. 83-93 (88)
- ↑ Antonopoulos, John: "The Tsunami of 426 BC in the Maliakos Gulf, Eastern Greece", Natural Hazards, Vol. 5 (1992), pp. 83-93 (85)