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Abū ʿInān Fāris

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Abu Inan Faris (*1317, † 1358), neunter Sultan der Meriniden in Marokko (1351-1358)

Abu Inan Faris war schon zu Lebzeiten seines Vaters Abu l-Hasan (1331-1351) als Statthalter in Tlemcen tätig. Als er 1350 von der Niederlage der Meriniden bei Kairuan gegen die Beduinen erfuhr, ließ er sich in Marokko zum Herrscher ausrufen, in der Annahme, Wie schon sein Vater versuchte auch Abu Inan Faris den Maghreb unter der Herrschaft der Meriniden zu vereinigen. So wurde schon 1352 Tlemcen wieder besetzt. Ihm gelang 1358 auch der Einzug in Tunis, doch musste er nach Marokko flüchten, als die arabische Hilfstruppen von ihm abfielen.

In Marokko wurde Abu Inan Faris 1358 durch eine Verschwörung der hohen Würdenträger am Hof gestürzt und erdrosselt. An den folgenden Machtkämpfen war u.a. auch Ibn Khaldun beteiligt, der darauf hin das Land verlassen musste. Die Wattasiden gewannen in der folgenden Jahren als Wesire die beherrschende Stellung in Marokko und hatten den entscheidenden Einfluss über die Ein- und Absetzung der Sultane.


Literatur:

  • Geschichte der Arabischen Welt; Ulrich Haarmann, C.H. Beck München, 2001
  • Lexikon der Arabischen Welt; Stephan und Nandy Ronart, Artemis Verlag, 1972