Aquakultur


Aquakultur befasst sich mit der kontrollierten Aufzucht von aquatischen, also im Wasser befindlichen, Organismen. Dies sind also per Definition nicht nur Fische, sondern auch Muscheln, Krebstiere und Pflanzen. Allen in Aquakultur produzierten Organismen gemein ist die Zuordnung zu einem Besitzer, der den Bestand hegt und pflegt. So unterscheidet sich die Aquakultur vom klassischen Fischfang in öffentlichen Gewässern. Im Gegenteil gewinnt die Aquakultur gerade durch Überfischung zunehmend an Bedeutung.
Bei der Aquakultur sind verschiedene Verfahren zu unterscheiden: Klassisch und auf dem europäischen Festland am meisten verbreitet sind Aquakulturanlagen in fließenden oder stehenden Gewässern unter freiem Himmel (Teichzucht). Die Teichhaltung ist typisch und angebracht für Fische die von Natur aus ruhige Gewässer bevorzugen (z. B. Karpfen).
Für die Zucht von Fischen die an Fließgewässer mit hohem Sauerstoffgehalt angepasst sind setzt sich seit den siebziger Jahren die Haltung in Fließkanälen (engl. Runways) durch. Fließkanäle sind künstliche Bachläufe mit festen Seitenwänden und lamiarer Strömung des Wassers zum optimalen Wasseraustausch (z. B. Forelle und Seesaibling).
Eine weitere Form der Aquakultur basiert auf Netzgehegen im freien Meer oder in Buchten (z. B. Lachs in den norwegischen Fjorden).
Seit mehreren Jahrzenten wird versucht die Abhängigkeit von Frischwasser und Umwelteinflüssen zu umgehen. Entgegen aller Ankündigungen haben sich die „geschlossenen Kreislaufanlagen“ bislang nicht durchzusetzen können. Mehrere Anlagen, zum Beispiel in der Schweiz, wurden wieder geschlossen. Hauptgründe sind die kostenintensive Wasseraufbereitung und der daran gekoppelte hohe Energieverbrauch.