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Johanneum (Dresden)

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Das Johanneum (links), gemalt von Canaletto zwischen 1749 und 1751
Das Johanneum 2008
Detailansicht

Das Johanneum beherbergt heute das Dresdener Verkehrsmuseum. Es diente als Stallgebäude ursprünglich der Unterbringung der kurfürstlichen Pferde und Kutschen. Die Fassade ist verziert mit Sgraffito-Malereien. Das Gebäude befindet sich am Neumarkt nahe der Frauenkirche, im unmittelbaren Anschluss an den Stallhof.

Geschichte

Das Stallgebäude wurde von 1586 bis 1590 von den Architekten Paul Buchner und Hans Irmisch unter Kurfürst Christian I. erbaut. Der Entwurf dafür stammt wahrscheinlich von Giovanni Maria Nosseni. Das Bauwerk wurde an die dem Dresdner Residenzschloss gegenüberliegende Seite des Stallhofes angebaut, so dass im Stallgebäude neben dem kurfürstlichen Pferdestall und der Wagenremise auch die Kurfürstliche Rüst- und Harnischkammer untergebracht war. Zwischen 1722 und 1731 fügte Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff ein weiteres Stockwerk hinzu, wobei die Renaissance-Giebel entfernt werden mussten. Die doppelläufige Englische Treppe wurde zwischen 1729 bis 1731 angefügt. In das neue Obergeschoss zog 1747 die Gemäldegalerie und verweilte bis 1856. Für die Ausstellung hatte Oberlandbaumeister Johann Christoph Knöffel zwischen 1744 und 1746 noch einige Umbauten durchgeführt. Dabei wurden die großen Rundbogenfenster zur besseren Ausleuchtung der Räumlichkeiten, in denen sich die Gemälde befanden, eingesetzt. Im Erdgeschoss waren von 1794 bis 1857 die Abguss-Figuren des Antiken-Kabinetts zur Schau gestellt. Aus dem Obergeschoss führt eine Rampe hinab in den Stallhof, so dass auch das Obergeschoss mit Pferden und Wagen erreicht werden konnte.

Während der Märzrevolution 1849 wurde das Gebäude stark durch Beschuss beschädigt. Dabei sind auch viele der wertvollen Bilder durchschossen worden. Zwischen 1872 und 1876 erfolgte unter König Johann der dritte und letzte Umbau des Gebäudes. Karl Moritz Haenel baute es in ein historisches Museum (Militaria und Kulturgeschichte Sachsens) um. Die Außenfassade erhielt dabei eine klassizistische Gestaltung. Von nun an wurde das Gebäude nach dem Bauherrn dieser Umgestaltung – König Johann – „Johanneum“ benannt.

Durch die Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 wurde das Bauwerk fast völlig zerstört. 1950 ist mit dem Wiederaufbau des Gebäudes begonnen und später an das Verkehrsmuseum übergeben worden. In den 1960er Jahren erhielt es mit der Restaurierung der Außenfassade das heutige Aussehen. 1995 erfolgte der Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Englischen Treppe.

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