Marienmünster
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 49′ N, 9° 11′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Höxter | |
Höhe: | 257 m ü. NHN | |
Fläche: | 64,35 km2 | |
Einwohner: | 5523 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37696 | |
Vorwahl: | 05276 | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 62 024 | |
NUTS: | DEA44 | |
Stadtgliederung: | 13 Ortschaften | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schulstraße 1 37696 Marienmünster | |
Website: | www.marienmuenster.de | |
Bürgermeister: | Ulrich Jung (CDU) | |
Lage der Stadt Marienmünster im Kreis Höxter | ||
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Marienmünster ist eine ostwestfälische Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Kreis Höxter.
Geografie
Geografische Lage
Marienmünster liegt im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge und ist die flächenmäßig kleinste Stadt (Gemeinde) Nordrhein-Westfalens. Sie liegt im Kreis Höxter, dem östlichsten Kreis des Landes im Weserbergland.
Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets
Die als „Kleine Landgemeinde“ klassifizierte Stadt umfasst eine Fläche von 64,35 km². Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung beträgt etwa 9,8 km und in Ostwestrichtung etwa 9,2 km.
Fläche nach Nutzungsart[2] |
Landwirt- schafts- fläche |
Wald- fläche |
Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche |
Verkehrs- fläche |
Wasser- fläche |
Sport- und Grünfläche |
sonstige Nutzung |
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Fläche in km² | 45,63 | 11,71 | 2,77 | 3,16 | 0,49 | 0,32 | 0,27 |
Anteil an Gesamtfläche | 70,91 % | 18,20 % | 4,30 % | 4,91 % | 0,76 % | 0,50 % | 0,42 % |
Nachbargemeinden
Schieder-Schwalenberg | Lügde | |
Nieheim | ![]() |
Höxter |
Brakel |
Beginnend im Norden grenzen im Uhrzeigersinn an Marienmünster die Städte Schieder-Schwalenberg und Lügde im Kreis Lippe sowie Höxter, Brakel und Nieheim im Kreis Höxter.
Stadtgliederung
Nach § 3 Abs. 1 ihrer Hauptsatzung gliedert sich die Stadt Marienmünster in folgende 13 Bezirke/Ortschaften[3], die vor 1970 eigenständige Gemeinden im Amt Vörden waren:
Ortsteil | Einwohner | Gliederung von Marienmünster ![]() |
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Altenbergen | 508 | |
Born | 103 | |
Bredenborn | 1.604 | |
Bremerberg | 123 | |
Eilversen | 83 | |
Großenbreden | 107 | |
Hohehaus | 206 | |
Kleinenbreden | 133 | |
Kollerbeck | 773 | |
Löwendorf | 259 | |
Münsterbrock | 124 | |
Papenhöfen | 229 | |
Vörden | 1399 | |
Gesamt | 5.651 |
Die angegebenen Einwohnerzahlen ergeben sich aus Fortschreibungen des Einwohnermeldeamts der Stadt Marienmünster auf dem Stand vom Dezember 2006.[4]
Die Stadtverwaltung hat ihren Sitz in Vörden.
Klima
Das Bioklima von Marienmünster-Vörden und Umgebung weist eine große Vielfalt von Reizfaktoren verschiedener Intensität und Schonfaktoren auf, so dass hier gute Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Anwendung des Klimas in der Therapie bestehen. Das gilt für alle Jahreszeiten, ausgenommen der Wintermonate, es sei denn, dass Schnee auf den Höhen des Weserberglandes, Teutoburger Waldes und Eggegebirges liegt und kontinental beeinflusstes, trocken-kaltes Wetter herrscht.
→ Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Geschichte
Marienmünster gehörte seit der Gründung zur weltlichen Herrschaft des deutschen Bistums Paderborn, ursprünglich im Herzogtum Sachsen. Ab dem 14. Jahrhundert bildete sich das Territorium Fürstbistum Paderborn (Hochstift) im Heiligen Römischen Reich, darin ab dem 16. Jahrhundert zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis. 1802/03 wurde das Hochstift vom Königreich Preußen besetzt. In napoleonischer Zeit war der Ort Teil des Königreiches Westphalen. Seit 1815 gehörte Marienmünster endgültig zum Königreich Preußen, ab 1871 war es Teil des Deutschen Reiches. 1945–1949 war Willebadessen Teil der britischen Besatzungszone, ab 1946 staatlich regiert vom Land Nordrhein-Westfalen bzw. ab 1949 auch durch die Bundesrepublik Deutschland.
Eingemeindungen
Die Stadt Marienmünster wurde zum 1. Januar 1970 durch die Gemeindegebietsreform durch Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Titularstädte Bredenborn und Vörden sowie der Gemeinden Altenbergen, Born, Bremerberg, Eilversen, Großenbreden, Hohehaus, Kleinenbreden, Kollerbeck mit Langenkamp, Löwendorf mit Saumer, Münsterbrock mit Abtei und Oldenburg sowie Papenhöfen mit Bönekenberg gebildet. Das Amt Vörden wurde aufgelöst[5]. Nachdem Uneinigkeit über den Namen der neuen Gemeinde bestand, da sowohl Bredenborn als größte Ortschaft, als auch Vörden als Standort des Rathauses, den jeweils eigenen Namen wollten, beschloss man, die neue Gemeinde nach der alten Abtei „Marienmünster“ zu benennen.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Marienmünster nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 um Volkszählungsergebnisse und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich bis 1985 auf die Wohnbevölkerung und ab 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

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1 Volkszählungsergebnis
2 Gemeinden des Amts Vörden, die zum 1. Januar 1970 zur Stadt Marienmünster zusammengeschlossen wurden
Politik
Stadtrat
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse für den Stadtrat zwischen 1975 und 2004[6][7]:
2004 | 1999 | 1994 | 1989 | 1984 | 1979 | 1975 | ||||||||
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Partei | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % |
CDU | 12 | 54,33 | 12 | 55,39 | 13 | 49,46 | n/v | 42,72 | n/v | 47,96 | n/v | 62,30 | n/v | 74,67 |
SPD | 3 | 15,75 | 4 | 15,80 | 6 | 21,79 | n/v | 16,54 | n/v | 8,46 | n/v | 10,40 | - | - |
GRÜNE | - | - | - | - | - | - | n/v | 5,63 | n/v | 8,15 | - | - | - | - |
UWG1 2 | 4 | 15,97 | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v |
WGB1 3 | 3 | 13,95 | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v | n/v |
Sonstige1 | - | - | 6 | 28,81 | 8 | 28,74 | n/v | 35,12 | n/v | 35,43 | n/v | 27,30 | n/v | 25,33 |
Gesamt 4 | 22 | 100 | 22 | 100 | 27 | 100 | n/v | 100 | n/v | 100 | n/v | 100 | n/v | 100 |
1Da die Datenlage eine Zuordnung der Wahlergebnisse und der Sitze für die UWG und WGB für die Zeit vor 2004 nicht ermöglicht, erfolgt die prozentuale Angabe unter Sonstige. 2Unabhängige Wählergemeinschaft 3Wähler Gemeinschaft Bürgernähe 4Ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen
Bürgermeister
Bürgermeister von Marienmünster ist Ulrich Jung (CDU). Er wurde am 26. September 2004 mit 65,5 % der gültigen Stimmen wiedergewählt, nachdem er am 12. September 1999 bereits für die vorhergehende Amtsperiode mit 62,8 % der gültigen Stimmen gewählt wurde.
Wappen, Flagge und Siegel
Der Stadt Marienmünster ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 25. Juli 1973 das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge und eines Banners verliehen worden (§ 2 der Hauptsatzung der Stadt Marienmünster[3]).

Beschreibung des Wappens:
„In Silber (Weiß) eine rote Kirche mit drei schwarzbedachten Türmen, der mittlere Turm mit einer barocken Haube. Unter dem schwarzen Satteldach zwischen den Seitentürmen ein goldener (gelber) achtstrahliger Stern.“
Das Wappen zeigt stilisiert die Abteikirche Marienmünster, die der zum 1. Januar 1970 gebildeten Stadt ihren Namen gab. Sie bildet das einende Element zwischen Stadt, Bevölkerung und Kirche.
Beschreibung der Flagge:
„Von Rot und Weiß längsgestreift mit dem von der Mitte zur Stange verschobenen Stadtwappen.“
Beschreibung des Banners:
„Von Rot und Weiß längsgestreift mit dem Stadtwappen im oberen Drittel.“
Die Stadt führt ein Dienstsiegel mit dem Stadtwappen.
Beschreibung des Siegels:
Umschrift oben: STADT, Umschrift unten: MARIENMÜNSTER,
Siegelbild: Im Schriftgrund der Wappenschild, in dem der Inhalt des Stadtwappens in Umrissen wiedergegeben ist.
Städtepartnerschaften
Seit 1991 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Schönewalde in Brandenburg, (Deutschland). Anfänglich zur Unterstützung beim Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung finden zwischenzeitlich Begegnungen zwischen befreundeten Vereinen, insbesondere den Feuerwehren, statt.[8]
Darüber hinaus ist Marienmünster Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

- Marienmünster ist bekannt durch die Abtei Marienmünster mit einer sehens- und hörenswerten Orgel.
- Die Oldenburg ist die Stammburg der Grafen von Schwalenberg. Die Befestigung mit Wall und Graben wurde vermutlich um 1100 angelegt. In ihrem Zentrum liegt ein mächtiger Wohnturm, der wohl in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet und 1687 erneuert wurde. Ähnliche Turmhäuser befinden sich in Beverungen und Lichtenau (Westfalen). Aus der Zeit des Umbaus stammt sicherlich auch das barocke Wirtschaftsgebäude in der Vorburg (jetzt Ruine).
- Schloss Vörden ist ein barockes Herrenhaus mit Schlosspark.
- Die Hungerbergkapelle ist Teil einer vollständigen Kreuzweganlage mit 14 Stationen.
- Das Windrad von Altenbergen, östlich der Ortschaft, das bis 1959 zur Wasserversorgung des Ortes diente.
- Der 21 m hohe Aussichts- und Museumsturm auf dem Hungerberg (325 m).
- Die Mutter der Heiligen Hoffnung als Pilgerstätte im Wald westlich der Abteikirche.
- Mühlengrund in Hohehaus
Parks
Die Gartenanlage der Abtei Marienmünster ist im kirchlichem Besitz, bis auf dem Pastoratsgarten und den Wirtschaftshof aber öffentlich zugänglich. Von den ursprünglich barocken Gartenanlagen und den einstigen Nutzgärten ist heute nur noch wenig erkennbar. Der Kirchhof wird heute als Friedhof genutzt, der Klosterfriedhof wurde wie auch die ehemaligen Nutzgärten zu einer pflegeleichten Grünanlage umgestaltet. Der von hohen Mauern eingefasste Pastoratsgarten, vormals ein barocker Lustgarten ist nur noch durch die Bodenmodellierung erkennbar und wird zum Teil als Parkplatz und als Wiese. Weitere Teile der ehemaligen Anlage wurden bebaut. [9].
Der Schlosspark Vörden ist Privateigentum, jedoch auf seiner gesamten größe von etwa 3 ha öffentlich zugänglich. Über die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Parks ist bisher wenig bekannt. Der steile Schloßhang ist zweifach durch starke Stützmauern terrassiert. Zwischen diesen Stützmauern entstand eine große Grasterrasse, die heute für die jährlichen Schützenfeste des Ortes genutzt wird. Einige alte Solitärbäume im Park weisen auf die ehemalige Schönheit des Landschaftsparks hin. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden einige Bereiche des Parks aufgeforstet und zur Holzgewinnung umgewidmet. Beginnend in dem 1960er Jahren wurden Parkflächen zunehmend als Viehweide genutzt [10].
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Die B 239 durchquert von Steinheim kommend das Stadtgebiet von Marienmünster in Richtung Höxter in West-Ost Richtung.
Bildung
In der Stadt Marienmünster gibt es drei Grundschulen, die katholischen Grundschulen Bredenborn, Kollerbeck und Vörden und die Hauptschule der Stadt Marienmünster in Vörden. Die Schüler, die Realschulen, Gymnasien und Förderschulen besuchen, werden mit Bussen in die umliegenden Städte Bad Driburg, Höxter, Steinheim und Brakel gefahren.
Im Jahr 2007 wurden an den Schulen der Stadt mit 23 Lehrkräften insgesamt 412 Schüler unterrichtet, davon 68 % an den Grundschulen und 32 % an der Hauptschule.[2].
Außerdem betreibt die Stadt Marienmünster zusammen mit der Stadt Höxter die Volkshochschule Höxter-Marienmünster. Desweiteren gibt es in Marienmünster zwei städtische Kindergärten und einen Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft.
Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen
- 1 Freizeithallenbad in Vörden
- 3 Tennisanlagen (in Bredenborn, Kollerbeck und Vörden)
- 7 Sportplätze
- 3 Kneip-Tretbecken
- 29 Kinderspielplätze
- 1 Abenteuerspielplatz in Vörden
- 1 Minigolfanlage in Vörden
- 1 Zweifachsporthalle in Bredenborn, 2 Sporthallen in Kollerbeck und Vörden
- 1 Streuobstlehrpfad
- 1 Aussichts- und Museumsturm
Sonstiges
Die Ortschaft Vörden wurde 1999 mit dem Titel „Staatlich anerkannter Luftkurort“ ausgezeichnet.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Marienmünster Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „LDS-Kommunalprofil“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ a b Hauptsatzung der Stadt Marienmünster vom 7. Oktober 1999 in der Fassung der 4. Änderungssatzung vom 3. Februar 2005
- ↑ Zahlen und Fakten rund um Marienmünster
- ↑ Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgerservice: Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter
- ↑ Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05762024
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Kommunalwahlen
- ↑ Stadt Marienmünster: Partnerstadt
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Gartenanlage Abtei Marienmünster
- ↑ Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Schlosspark Vörden